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Gleichstellung in Kroatien

1. Oktober 2004

– Koordiniertes Handeln zwischen Staatsorganen und Nicht-Regierungsorganisationen für die Umsetzung der Gleichberechtigung vereinbart

Zagreb, 30.9.2004, RUNFUNK UND FERNSEHEN KROATIENS, kroat.

Vertreterinnen der Staatsorgane für die Gleichstellung der Geschlechter und die Nicht-Regierungsorganisation Frauen-Netzwerk Kroatiens haben vereinbart, koordiniert bei der Umsetzung der verfassungsrechtlich garantierten Gleichstellung der Geschlechter zu wirken. "Kroatien hat große Fortschritte in der Gesetzgebung und der Errichtung von Mechanismen für die Gleichstellung der Geschlechter erzielt, es bestehen aber Probleme bei der Umsetzung", so Frauenrechtlerin Gordana Lukac Koritnik auf einer Pressekonferenz nach dem Treffen der Vertreterinnen der Staatsorgane und der Frauenverbände.

Die Leiterin des Regierungsbüros für die Gleichstellung der Geschlechter, Helena Stimac-Radin, betonte, die Ursache für die mangelnde Beteilung der Frauen an der Politik bestehe darin, dass zu wenig Frauen in den Regierungs- und Repräsentantenorganen vertreten seien sowie in allen Positionen, wo wichtige Entscheidungen gefällt würden. "Auch wenn das Gesetz vorschreibt, dass die politischen Parteien dazu verpflichtet sind, auf die Zahl der Frauen auf ihren Listen zu achten, betrachten sie diese Gesetzespflicht als eine Kann-Lösung, und wenn sie sie nicht erfüllen, werden sie nicht dafür sanktioniert", so die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für die Gleichstellung der Geschlechter, Gordana Sobol. Die Koordinatorin des Frauen-Netzwerks Kroatiens, Bojana Genov, sagte, es bestünden auch Überlegungen, das Wahlgesetz zu ändern, worin mindestens eine 40-prozentige Frauenquote verankert wäre. (...)

Die Vertreterinnen der Staatsorgane für die Gleichstellung der Geschlechter und des Frauen-Netzwerks Kroatiens wiesen auch darauf hin, dass die Diskriminierung der Frauen im Wirtschaftssektor (steigende Arbeitslosenquote bei Frauen, ihr Einkommen und ihre Arbeitsbedingungen sind nicht angeglichen) gestiegen sei, ebenso häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen. Unterdessen sind die Medien und die Werbung voller Sexismus, Sensationalismus, Sterotype über Frauen und einer diskriminierenden Darstellung von Frauen und Männern. (md)