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Gnade für IS-Geisel?

26. Dezember 2014

Jordanien zeigt sich fest entschlossen, den von der Terrormiliz "Islamischer Staat" gefangen genommenen Piloten zu befreien. Der Irak und die Türkei vereinbarten derweil eine engere Kooperation im Kampf gegen den IS.

Maas Kassasbeh (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/dpa

Jordaniens Regierung bemühe sich mit mehreren Krisenstäben um die Befreiung des 26-jährigen Maas Kassasbeh (Artikelbild), heißt es aus Amman. Der Vater des jordanischen Piloten bat den IS um "Gnade" für seinen Sohn. "Wir gehen davon aus, dass Maas ein Gast in den Händen von Brüdern ist", sagte er.

Abschuss oder Defekt?

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte am Mittwoch berichtet, dass der IS einen jordanischen Kampfjet bei der ostsyrischen Stadt Rakka abgeschossen und den Piloten als Geisel genommen habe. Auch die Dschihadistengruppe selbst erklärte, für den Absturz verantwortlich zu sein. Die USA dementierten dies jedoch: "Die Beweise besagen eindeutig, dass IS das Flugzeug nicht abgeschossen hat." Wie es zu dem Absturz kam, erklärte das US-Zentralkommando jedoch nicht.

Jordanien beteiligt sich an der US-geführten Offensive gegen den IS, der mittlerweile weite Teile in Syrien und im Irak kontrolliert. Es ist das erste Mal seit dem Beginn der Luftangriffe gegen den IS im August, dass die internationale Koalition ein Kampfflugzeug verlor. Ein von der Nachrichtenagentur AFP kontaktierter IS-Kämpfer in Rakka hatte berichtet, die Extremisten seien uneins über den Umgang mit dem Piloten. Einige wollten ihn töten, andere wollten ihn am Leben lassen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte eine würdevolle Behandlung des Mannes.

Türkische Waffen für Irak?

Trafen sich in der türkischen Hauptstadt Ankara: Haider al-Abadi (l.) und Ahmet DavutogluBild: picture-alliance/AP Photo/Arturo Mari

Im Kampf gegen den IS wollen künftig auch die Türkei und der Irak enger zusammenarbeiten. Die Türkei sei bereit, ihre Militärhilfe bei der Ausbildung irakischer Kämpfer auszuweiten, teilte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu nach einem Treffen mit seinem irakischen Kollegen Haider al-Abadi mit. Abadi deutete an, die Türkei sei möglicherweise auch zur Lieferung von Waffen bereit. Die Regierung in Ankara lehnt eine herausgehobene Rolle bei der von den USA angeführten Offensive gegen den IS mit der Begründung ab, Luftschläge allein brächten keine dauerhafte Stabilität.

wa/cr (afp, dpa, rtr)

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