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"Go Johnny Go!"

Ingo Uhlenbruch14. November 2003

Nicht nur Musiker greifen gerne zur E-Gitarre, auch bei bildenden Künstlern ist das Instrument als Werkvorlage beliebt. Einige dieser Glanzstücke werden derzeit in der Kunsthalle Wien präsentiert.

Uroš Djurić: Selbstporträt mit Fender Telecaster-Gitarre

Die Ausstellung mit dem Titel "Go Johnny Go!" zeigt Gemälde, Objekte sowie Plattencovers und Videos von 28 internationalen Künstlern, die sich mit dem sechssaitigen Musikinstrument beschäftigt haben. Der Ausstellungstitel soll an den berühmten Refrain im Chuck Berry-Song "Johnny B. Goode" erinnern.

Gleich zu Beginn werden die Besucher mit rhythmischen Gitarrensounds begrüßt und auf das Thema eingestimmt. Ein paar Schritte weiter hängen rund 80 Gitarren an der Wand, darunter viele edle Stücke aus vergangenen Jahrzehnten.

Deformierte Silikon-Gitarre

Die internationalen Künstlerinnen und Künstler, darunter Größen wie David Hockney, Lori Hersberger oder Uroš Djurić, zeigen unter anderem Posen und Selbstinszenierungen der Musiker sowie verschiedene Objekte. Plattencover von AC-DC bis Nirvana und eine deformierte Silikon-Gitarre ergänzen das Angebot.

"Wir möchten mit der Ausstellung aber nicht nur Gitarrenfans ansprechen. 'Go Johnny Go!' richtet sich an alle, die sich für Kunst und Musik interessieren", sagt Kunsthallen-Mitarbeiterin Iris Spah.

Bo-Diddley-Duchess, 1965

Mit künstlerischen Fotografien dokumentieren die Künstler unter anderem die Wurzeln des Instruments, das im Jazz und Blues ebenso vertreten ist wie im Country oder Rock 'n' Roll. Im Laufe der Zeit konnte die E-Gitarre schon Kultstatus erreichen: "Die Gitarre ist Inbegriff für Revolte und Auflehnung, sie ist auch Zeichen für Zugehörigkeit und Identifikation", erklärt Gerald Matt, Direktor der Kunsthalle Wien.

Revolte-Symbol

Mit ihren Werken beschreiben die Künstler auch die unterschiedlichen Funktionen des Instruments: Auf zahlreichen Werbeplakaten, Restaurantschildern und Kleidungsstücken fungiert die E-Gitarre zum Beispiel als Logo. Bob Dylan, die Riot Girls oder der Punkrock nutzten sie hingegen als Symbol der Revolte.

Musiker wie Jimi Hendrix und Jimmy Page hätten das Instrument wiederum zur "Sexualisierung des männlichen Popkünstlers" verwendet, so die Organisatoren. Frauen wie Memphis Minnie oder Kathleen Hannah hätten jedoch erfolgreich zum Gegenschlag ausgeholt.

Die E-Gitarre war immer schon mehr als nur ein Produktionswerkzeug für Musik. Nach Ansicht der Aussteller hat sich das Instrument inzwischen zu einem "Superzeichen globaler Jugendkulturen" entwickelt. Trotz moderner Technomusik ist die E-Gitarre weiterhin ein beliebtes Instrument bei Nachwuchsmusikern und etablierten Stars.

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