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Film

Golden Globes ohne Stars

10. Januar 2022

Die in die Kritik geratenen Golden Globes gingen recht leise über die Bühne - ohne Gala, ohne roten Teppich. "The Power of the Dog" gewann als bester Film.

Golden Globe Award
Der Golden Globe Award hat an Glanz verlorenBild: Chris Pizzello/ Invision/picture alliance

Als bester Film wurde bei den Golden Globes "The Power of the Dog" ausgezeichnet. Auch der Regie-Preis ging an Jane Campion, die bei dem Western-Familiendrama die Fäden in der Hand hielt. Sie ist damit in der Geschichte der Golden Globes, die seit 1944 verliehen werden, die zweite Regisseurin, der diese Ehre zuteil wird. Nebendarsteller Kodi Smit-McPhee wurde ebenfalls mit einem Golden Globe geehrt.

Wenig überraschend: Steven Spielbergs Adaption der "West Side Story" siegte in der Kategorie bestes Musical. Auch Hauptdarstellerin Rachel Zegler und Ariana DeBose, die in dem Tanzfilm eine Nebenrolle innehat, wurden für ihre Leistung geehrt.

Szene aus Steven Spielbergs erstem Tanzfilm: "West Side Story"Bild: 0th Century Studios/Everett Collection/picture alliance

Hans Zimmer gewinnt seinen dritten Golden Globe

Der deutsche Komponist Hans Zimmer erhielt in diesem Jahr seinen inzwischen dritten Golden Globe für die Filmmusik zu dem Science-Fiction-Drama "Dune". Superstar Billie Eilish und ihr Bruder Finneas O'Connell wurden für den besten Filmsong ausgezeichnet, den Titelsong zum aktuellen Bond-Streifen "No Time To Die".

Auch die Hollywood-Stars Nicole Kidman ("Being the Ricardos") und Will Smith ("King Richard") dürfen sich über jeweils einen Golden Globe freuen. Nach sechs Nominierungen hat der US-amerikanische Schauspieler Smith nun zum ersten Mal die goldene Trophäe erhalten. Für Kidman ist es bereits die fünfte.

In der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Filme gewann die japanische Produktion "Drive My Car". Das Familienepos "Succession" konnte sich abermals in den TV-Kategorien durchsetzen und erhielt insgesamt drei Trophäen. 

Golden Globes ohne Hollywood-Stars

Die große Gala fiel in diesem Jahr aus. Die Golden Globes, die vom Verband der Auslandspresse in Hollywood (HFPA) ausgelobt werden, wurden nicht mal im Internet gestreamt. Kein roter Teppich, kein Starrummel, keine Fernsehübertragung, selbst die Presse war nicht zugelassen, als im Ballsaal des Beverly Hilton Hotels in Los Angeles die Gewinner bekannt gegeben wurden. Die Öffentlichkeit erfuhr über die sozialen Medien, wer in diesem Jahr mit dem Filmpreis ausgezeichnet wurde. In diesem Jahr kam vieles zusammen, was eine pompöse Preisverleihung verhinderte: die Corona-Pandemie, der Imageverlust der Golden Globes nach dem Rassismus-Skandal sowie der plötzliche Tod des bekannten US-Komikers Bob Saget.

Zuletzt hatten die Golden Globes vor allem Negativ-Schlagzeilen gemacht, nachdem herausgekommen war, dass unter den 87 Mitgliedern der HFPA, die über die Preise entschieden, kein einziger schwarzer Journalist war. Zudem wurde dem Gremium Rassismus, Bestechung und Sexismus vorgeworfen. Mitte 2021 kündigte der Verband Reformen an, um die Missstände zu beheben. Seitdem wurden einige schwarze Journalistinnen und Journalisten aufgenommen. Ein Diversitäts-Berater soll sicherstellen, dass die Golden Globes, die nach den Oscars zu den wichtigsten US-amerikanischen Filmpreisen zählen, mehr Vielfalt zeigen.

rey/pg (dpa, afp)

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