"Emoji" räumte bei den "Razzie Awards" ab. Die Goldene Himbeere zeichnet die schlechtesten Filme und Schauspieler des Jahres aus. 2018 traf es Mel Gibson.
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Vor den Oscars gibt es Goldene Himbeeren
So manche Oscar- oder Golden-Globe-Preisträger finden sich auch bei Hollywoods Spottpreis "Razzie" wieder. Diese Stars wurden bereits für ihre beste - und schlechteste - schauspielerische Leistung geehrt.
Bild: Ken Woroner/Universal Pictures/AP/picture alliance
Tom Hanks
Bei der Oscar-Verleihung geht "Elvis" als einer der Favoriten ins Rennen, Hollywoodstar Tom Hanks hat dafür zwei Goldene Himbeere kassiert: Hanks erhielt - wie Samstag bekannt wurde - für seine Darstellung des Managers von Rock'n'Roll-Legende Elvis Presley nicht nur die Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller, sondern auch als Teil des schlechtesten Leinwandpaares.
Bild: Warner Bros. Pictures/AP/picture alliance
Ryan Kiera Armstrong
In diesem Jahr haben sich die Veranstalter übrigens auch selbst eine Goldene Himbeere verliehen, weil sie die zwölfjährige Ryan Kiera Armstrong für ihre Rolle im Science-Fiction-Thriller "Firestarter" in der Kategorie schlechteste Schauspielerin nominiert hatten. Wegen der "Verhöhnung eines Kindes" wurden die Veranstalter kritisiert und gaben sich am Ende nun selbst eine negative Auszeichnung.
Bild: Ken Woroner/Universal Pictures/AP/picture alliance
"Diana the Musical"
Eigentlich schien über die tragische Lebensgeschichte von Prinzessin Diana schon alles gesagt. Aber nein, ein Musical musste noch her. Und bevor es am Broadway scheitern würde, nahm Netflix es ins Programm - dafür regnete es nun fünf Goldene Himbeeren, u. a. für die schlechteste Regie, die schlechteste Hauptdarstellerin (Jeanna de Waal) und den schlechtesten Film.
Im Jahr 2000 gewann Kate Hudson den Golden Globe als Beste Nebendarstellerin in "Almost Famous". 2021 wurde sie mit der Goldenen Himbeere als schlechteste Hauptdarstellerin in "Music" ausgezeichnet (unser Bild). Kleiner Trost: Für dieselbe Rolle war sie dieses Jahr auch für den Golden Globe nominiert. So verschieden können Sichtweisen sein…
Anne Hathaway kam gerade noch einmal um die Himbeere herum. Dabei war sie 2021 gleich zweimal als schlechteste Hauptdarstellerin nominiert - für ihre Rollen in "The Last Thing He Wanted" und in "Hexen hexen". 2013 hatte sie für ihre Nebenrolle in "Les Misérables" noch strahlend den Oscar entgegengenommen.
Bild: Robyn Beck/AFP/Getty Images
Himbeere knapp verpasst: Robert Downey Jr.
Auch Robert Downey Jr. hatte 2021 die Chance auf den Razzie-Award. Für seine Rolle als Tierarzt in "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" war er als "Schlechtester Hauptdarsteller" im Rennen. Kleiner "Trost": "Dolittle" gewann die Himbeere für das schlechteste Remake! Und echter Trost: 1993 für "Chaplin" und 2009 für "Tropic Thunder" war Robert Downey Jr. für den Oscar nominiert.
Bild: Photoshot/picture alliance
Mel Gibson
2018 erhielt Mel Gibson (links) die Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller. In der Komödie "Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme" spielt er neben Will Ferrell (rechts) und Mark Walberg einen Macho, der nach Waffen und Frauen verrückt ist. 1996 lief es für ihn besser: Damals stand er in Los Angeles auf der Bühne und nahm zwei Oscars für "Braveheart" entgegen.
Gleich bei seiner ersten Oscar-Nominierung 2014 erhielt der Brite die Trophäe als "Bester Hauptdarsteller" für seine Rolle des ALS-kranken Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit". Nur ein Jahr später zeichnete ihn die Jury der "Razzie Awards" für sein übertriebenes Spiel in "Jupiter Ascending" als schlechtesten Nebendarsteller aus. So kann es gehen.
Bild: Imago/Cinema Publishers Collection
Al Pacino
Als erster und bisher einziger Film in der Geschichte der Goldenen Himbeere räumte "Jack und Jill" 2012 Preise in allen zehn Kategorien ab. Al Pacino (rechts), der in dem Film sich selbst spielt, wurde zum schlechtesten Nebendarsteller ernannt und gab mit Adam Sandler (links) zudem das schlechteste Leinwandpaar ab. 1993 war Pacinos Spiel in "Der Duft der Frauen" dagegen oscarwürdig.
Bild: picture-alliance/Everett Collection
Sandra Bullock
Als exzentrische Mary jagte sie 2009 in "Verrückt nach Steve" dem CNN-Kameramann Steve (Bradley Cooper) hinterher - und wurde dafür mit dem Schmähpreis bedacht. Aber Sandra Bullock nahm es mit Humor: Als eine von wenigen Schauspielern nahm sie ihre Auszeichnung persönlich entgegen und verteilte DVDs des Streifens ans Publikum. Tags darauf bekam sie für das Drama "Blind Side" ihren ersten Oscar.
Bild: picture-alliance/Everett Collection
Halle Berry
Sie war die erste, die sich traute, ihren "Razzie Award" selbst abzuholen. "Catwoman" (2004) fiel sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern durch und bescherte Halle Berry die Goldene Himbeere als schlechteste Schauspielerin. Pionierin war sie aber auch 2001: Für "Monster's Ball" bekam sie als erste afroamerikanische Darstellerin den Oscar als beste Schauspielerin. Ein historischer Moment.
Bild: Warner Bros/Everett Collection/IMAGO
Roberto Benigni
Wie sehr die Meinungen über das Spiel eines Stars auseinandergehen können, beweist der italienische Regisseur und Schauspieler Roberto Benigni: Für das Holocaust-Drama "Das Leben ist schön" wurde er 1997 gefeiert und erhielt einen Oscar als bester Hauptdarsteller. 2002 legte er "Pinocchio" neu auf. Fazit: Sechs "Razzie"-Nominierungen und eine Auszeichnung als schlechtester Schauspieler.
Bild: picture-alliance/KPA
Liza Minnelli
Nach einer längeren Entziehungskur wegen Drogenmissbrauchs feierte sie 1987 mit ihrer Show in der New Yorker Carnegie Hall ein triumphales Bühnen-Comeback. Doch auf der Leinwand konnte Minnelli nicht wieder überzeugen: Für ihre Leistung in "Rent-a-Cop" (1987) und "Artur 2 - On the Rocks" (1988) gab es 1989 die Goldene Himbeere. Da war ihr Oscar-Erfolg als Revuesängerin in "Cabaret" 16 Jahre her.
Bild: picture-alliance/United Archives
Marlon Brando
Der Horror-Sci-Fi-Thriller "DNA - Die Insel des Dr. Moreau", in dem Brando alias Dr. Moreau Tiere und Menschen kreuzt, um eine überlegene Menschenrasse zu züchten, erhielt 1997 insgesamt sechs "Razzie"-Nominierungen. Brando bescherte der Film den Preis als schlechtester Nebendarsteller. Auch er dürfte es verkraftet haben: Mit "Die Faust im Nacken" (1954) und "Der Pate" (1972) gewann er Oscars.
Bild: Imago/Entertainment Pictures
Laurence Olivier
Sein Fall zeigt: Egal, wie viele Oscars man auch hat, vor der Goldenen Himbeere ist niemand sicher. Der 1907 geborene Brite besitzt gleich drei Oscars - bester Hauptdarsteller, bester Regisseur, Ehrenoscar für das Lebenswerk - und wurde trotzdem für "Der Jazz-Sänger" (1980) und "Inchon" (1981) mit der Himbeere ausgezeichnet.
Bild: picture-alliance/Everett Collection
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Der schlechteste Film des Jahres kommt ganz ohne Schauspieler aus. In "Emoji - Der Film" spielen Smileys und Kothäufchen die Hauptrollen. Der Animationsfilm gewann insgesamt vier Goldene Himbeeren, darunter auch für das Drehbuch und die Regie.
Die Goldene Himbeere (im Original "Golden Raspberry Award") wird seit 1980 verliehen. Der US-amerikanische Filmwissenschaftler und Publizist John Wilson hatte den Negativ-Preis einst mit Mo Murphy erfunden, um den Oscars am Vorabend der feierlichen Preisverleihung etwas entgegenzusetzen.
Goldene Himbeeren für Oscar-Preisträger
Auch in diesem Jahr wurden wieder einstige Oscar-Gewinner ausgezeichnet. Mel Gibson erhielt seine erste Goldene Himbeere als schlechtester Nebendarsteller in dem Film "Daddys Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme". Vor mehr als zwanzig Jahren konnte er sich über zwei Oscars freuen, beide für "Braveheart", der 1996 als bester Film gekrönt wurde. Auch der Preis für die beste Regie ging damals an "Braveheart"-Regisseur Mel Gibson.
Zur schlechtesten Nebendarstellerin wurde Kim Basinger gekürt. Auch sie hat Ende der 1990er - ebenfalls als Nebendarstellerin - einen Oscar erhalten für ihre Rolle in "L.A. Confidential". Jetzt überzeugte sie am anderen Ende der Skala mit ihrer Darstellung in "Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe". Nach sechs Nominierungen, bei denen sie immer leer ausgegangen war, kann sie sich nun die Goldene Himbeere in die Vitrine stellen - sofern ihr diese zweifelhafte Ehrung nicht peinlich ist.
Tom Cruise gewinnt zum dritten Mal
Als schlechtester Schauspieler wurde Tom Cruise ("Die Mumie") ausgezeichnet. Es ist bereits die dritte Goldene Himbeere für ihn. Der Preis für die schlechteste Schauspielerin ging an Tyler Perry ("Boo 2! A Madea Halloween").
Hinter den so genannten "Razzie Awards" steht eine Gruppe aus Filmfans. Sie stimmt darüber ab, wer den miesesten Film des Jahres abgeliefert hat. Mittlerweile gehören ihr rund 1000 Männer und Frauen vor allem aus den USA, aber auch aus 26 anderen Ländern, an.