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Goldener Bär geht nach China

15. Februar 2014

Der chinesische Krimi "Bai Ri Yan Huo" (Schwarze Kohle, dünnes Eis) von Yinan Diao ist der große Gewinner der Berlinale. Er erhielt den Goldenen Bären als bester Film. Auch der Hauptdarsteller wurde ausgezeichnet.

Berlinale Filmstills - Bai Ri Yan Huo NO SOCIAL MEDIA
Bild: Berlinale

Die von Regisseur Yinan Diao in der nordchinesischen Provinz angesiedelte, im Stil des Film Noir gedrehte Detektivstory setzte sich im Wettbewerb der 64. Berlinale unter 20 Filmen durch. Der Film um die Aufklärung mehrerer brutaler Morde ist ein düsteres Puzzle aus Liebe, Rache und sexueller Gier in einer Gesellschaft ohne Moral. Der 40-jährige Hauptdarsteller von "Bai Ri Yan Huo" (Artikelbild), Fan Liao, wurde zudem mit einem Silbernen Bären als bester Schauspieler geehrt.

Als beste Schauspielerin wurde die Japanerin Haru Kuroki mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Die 23-Jährige spielt in dem Drama "Chiisai Ouchi" (Das kleine Haus) von Yoji Yamada ein Dienstmädchen. Filme aus Asien räumten diesmal vier der insgesamt acht Bären bei der Preisverleihung ab.

Ein Silberner Bär in der Kategorie bestes Drehbuch ging an einen Film aus Deutschland: Die Geschwister Anna und Dietrich Brüggemann nahmen die Auszeichnung für das Drama "Kreuzweg" entgegen. Ihr Film erzählt von einem 14-jährigen Mädchen, das an seinem strengen katholischen Glauben zerbricht. Der Film war einer von vier deutschen Beiträgen im Wettbewerb des Festivals. "Kreuzweg" erhielt außerdem den Preis der Ökumenischen Jury.

Bestes Drehbuch: Die Geschwister Anna und Dietrich Brüggemann mit ihrem Silbernen BärenBild: Reuters

Mit einem Silbernen Bären für die beste Regie wurde der US-Filmemacher Richard Linklater für sein Drama "Boyhood" geehrt. Die Jury sprach Linklater den Preis für sein Langzeit-Spielfilmprojekt über das Heranwachsen eines Jungen aus Texas zu. Der Film galt als der Publikumsliebling unter den Wettbewerbsfilmen.

Der Silberne Bär für die beste Kamera ging an den Chinesen Jian Zeng. Er erhielt den Preis für seine Bilder zu dem Drama "Tui Na" (Blinde Massage) von Ye Lou. Darin geht es um blinde und sehbehinderte Mitarbeiter eines medizinischen Massagesalons.

Sonderpreis für Resnais

Der französische Regisseur Alain Resnais ist bei der Berlinale mit dem Alfred-Bauer-Preis geehrt worden. Der 91-Jährige erhielt in Abwesenheit die Trophäe, die nach dem ersten Leiter der Filmfestspiele benannt ist, für die Theateradaption "Aimer, boire et chanter" (Lieben, Trinken und Singen). Bereits am Donnerstag hatte der britische Regisseur Ken Loach den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk entgegen genommen.

Die Berlinale endet an diesem Sonntag mit einem Publikumstag. Dann wird noch einmal eine Auswahl von Filmen gezeigt. Auf dem weltgrößten Publikums-Filmfestival waren seit dem 6. Februar mehr als 400 Filme aus 21 Ländern vorgeführt worden.

wl/gmf/kle (dpa, afp)