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Film

Goldener Löwe für Abtreibungsdrama "L'événement"

11. September 2021

Der wichtigste Preis der Filmfestspiele in Venedig ging an die Regisseurin Audrey Diwan. Auch sonst triumphierten bei der diesjährigen Preisverleihung viele Frauen.

78. Internationale Filmfestspiele in Venedig
Diwans Film erzählt von einer jungen Frau, die im Frankreich der 1960er-Jahre abtreiben möchteBild: Filippo Monteforte/AFP

Mit der Verleihung des Goldenen Löwen an den Film "L'événement" der französischen Regisseurin Audrey Diwan ist das Filmfestival von Venedig zu Ende gegangen. Das Drama erzählt von den Konflikten einer jungen Frau, die Anfang der 1960er-Jahre in Frankreich abtreiben möchte - was zu jener Zeit unter Strafe stand. "Ich habe diesen Film mit Wut, mit Begierde, mit meinem Bauch, mit Leib und Seele, mit meinem Herzen gemacht", sagte die 41-Jährige Regisseurin, als ihr der Preis überreicht wurde. Es ist der sechste Goldene Löwe der Festivalgeschichte, der an das Werk einer Filmemacherin vergeben wurde. Auch im Vorjahr gewann eine Frau: Chloé Zhao mit "Nomadland".

Der Silberne Löwe (der "Große Preis der Jury") ging in diesem Jahr an den italienischen Regisseur Paolo Sorrentino für sein autobiografisches Werk "Die Hand Gottes", in dem er seine Jugend in Neapel schildert. Der Silberne Löwe für beste Regie ging an die Neuseeländerin Jane Campion für den Western "The Power of the Dog". Das im Montana der 1920er-Jahre angesiedelte Drama mit Kirsten Dunst und Benedict Cumberbatch erzählt vor grandioser Natur-Kulisse vom blutigen Konflikt zweier Brüder, verleugneter Homosexualität und toxischer Männlichkeit. Der vielfach mit Ang Lees "Brokeback Mountain" verglichene Film war auch für den seit 2003 jährlich in Venedig verliehenen Queer Lion nominiert.

Benedict Cumberbatch als Phil Burbank in "The Power of the Dog"Bild: KIRSTY GRIFFIN/NETFLIX

Als beste Schauspielerin wurde die Spanierin Penélope Cruz geehrt für ihre Darstellung in "Parallele Mütter" ("Madres paralelas") - ihre jüngste Zusammenarbeit mit dem legendären spanischen Regisseur Pedro Almodóvar. "Danke, dass du mir wieder einmal vertraut hast, dass du mich jeden Tag mit deiner Suche nach Wahrheit inspirierst, äußerlich und innerlich", sagte Cruz, als sie den Preis entgegennahm. Die Auszeichnung für den besten Schauspieler ging an John Arcilla für das philippinische Korruptionsdrama "On the Job: The Missing 8" von Erik Matti. 

Penélope Cruz erhielt mit Pedro Alomodovars Film "Madres paralelas" die Ehrung für die beste SchauspielerinBild: Filippo Monteforte/AFP

Außer Konkurrenz

Wegen ihrer Auftritte in zahlreichen Horrorfilmen war Jamie Lee Curtis in den 1970er-Jahren als "Scream Queen" bekannt. In "Halloween Kills" muss sie beim Festival in Venedig außer Konkurrenz erneut den psychopathischen Serienkiller Michael Myers bekämpfen. Dafür erhielt die Scream Queen den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.

Jamie Lee Curtis stellte den Horrorfilm "Halloween Kills" vorBild: Rich Polk/ZUMA Wire/picture alliance

Ein bisschen Normalität

Trotz strenger Corona-Auflagen wartete das Festival mit zahlreichen internationalen Filmstars auf dem roten Teppich auf. 21 Filme hatten in diesem Jahr um die Preise des ältesten Filmfestivals der Welt konkurriert. Die Auszeichnungen wurden von einer siebenköpfigen internationalen Jury verliehen. Ihr Vorsitzender war der südkoreanische Regisseur und Oscar-Gewinner Bong Joon-ho ("Parasite").

Festival-Chef Alberto Barbera hatte in der Vergangenheit immer ein gutes Gespür für herausragende Filme: Regelmäßig  kamen seine Wettbewerbs-Teilnehmer auch in die engere Oscar-Auswahl. Nicht unwahrscheinlich also, dass die Löwen-Gewinner bei der kommenden Oscar-Verleihung mitmischen werden.

tön/rbr (dpa/afpd)

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