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Film

Goldener Löwe für Netflix-Produktion "Roma"

8. September 2018

Der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón hat in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen. Die Netflix-Produktion "Roma" erzählt in Schwarz-Weiß-Bildern von dem Massaker von Corpus Christi im Jahr 1971 in Mexiko-Stadt.

75. Filmfestspiele in Venedig Verleihung Goldener Löwe Alfonso Cuaron
Bild: Reuters/T. Gentile

Am Samstagabend (08.09.2018) sind die 75. Filmfestspiele von Venedig zu Ende gegangen. Gewinner des Abends ist der Mexikaner Alfonso Cuarón. Sein in Schwarz-Weiß gedrehtes Drama "Roma" hat die Jury überzeugt. Der Film spielt in Roma, einem Viertel in Mexiko-Stadt. Er basiert auf realen Ereignissen und trägt autobiografische Züge.

Goldener Löwe für "Roma"

Wie in vielen Orten der Welt gehen Anfang der 1970er auch in Mexikos Hauptstadt Studenten auf die Straße. Doch die Proteste enden blutig. Paramilitärs verüben 1971 das Massaker von Corpus Christi, bei dem Dutzende getötet werden. Der Film erzählt, wie die Menschen, insbesondere Kindermädchen und Haushälterinnen, mit den dramatischen Geschehnissen umgehen. Eine Erfahrung, die Alfonso Cuarón selbst gemacht hat, denn er erlebte den Aufruhr als Neunjähriger. Der Regisseur erklärte, das Werk sei eine Hommage an die Frauen, die ihn großgezogen hätten.

Mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet: Yorgos LanthimosBild: Reuters/T. Gentile

Silberner Löwe für "The Favourite"

Als zweithöchste Ehrung gilt der Große Preis der Jury. Dieser ging an den Film "The Favourite". Der Historienfilm von Yorgos Lanthimos über Intrigen im englischen Königshaus verhalf auch seiner Hauptdarstellerin zu Ehren. Olivia Colman wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet für ihre Darstellung der Queen Anne, die eine Affäre mit ihrer Beraterin hat, welche wiederum die Nähe für politische Zwecke ausnutzt. Die Auszeichnung als bester Schauspieler erhielt Willem Dafoe. Im Film "At Eternity's Gate" (Regie: Julian Schnabel) spielt er den Maler Vincent van Gogh am Tiefpunkt seines Lebens.

Szene aus dem Western "The Sisters Brothers"Bild: GEM Entertainment

Western überzeugen die Jury

Den Regiepreis erhielt der Franzose Jacques Audiard für seinen Western "The Sisters Brothers". Er erzählt mit Starbesetzung (Jake Gyllenhaal, Joaquin Phoenix, Rutger Hauer) die Geschichte eines Goldsuchers, der im Jahre 1850 quer durch die Vereinigten Staaten verfolgt wird. Die Coen-Brüder gewannen den Preis für das beste Drehbuch für "The Ballad of Buster Scruggs", eine weitere Netflix-Produktion, die sich an die Italo-Western der 1960er anlehnt.

Ausgezeichnet mit dem Spezialpreis der Jury: Jennifer Kent in VenedigBild: Reuters/T. Gentile

Die australische Regisseurin Jennifer Kent war als einzige Frau im Wettbewerb um den Goldenen Löwen vertreten – und konnte sich gleich über zwei Preise freuen. Ihr Film "The Nightingale" erhielt den Spezialpreis der Jury und ihr Hauptdarsteller Baykali Ganambarr gewann den Marcello-Mastroianni-Preis für den besten Jungdarsteller.

Deutscher Beitrag geht leer aus

21 Filme konkurrierten im Wettbewerb, darunter auch ein Beitrag aus Deutschland. Doch Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck ging mit seinem Film "Werk ohne Autor" leer aus.

Mit dem Goldenen Löwen als Ehrenpreis fürs Lebenswerk wurden der kanadische Regisseur David Cronenberg und die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave ausgezeichnet.

Auch wenn die Oscarverleihung noch in weiter Ferne liegt – im Februar 2019 ist es s oweit – so bieten die Filmfestspiele von Venedig doch schon einen Vorgeschmack. Denn dort wurden schon jetzt die Filme präsentiert, die mögliche heiße Anwärter auf die wichtigste Trophäe in der Filmbranche sind.

rey/gri (dpa,rtr, afp)

 

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