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Goldfixing ohne Deutsche Bank

29. April 2014

Deutschlands größtes Geldhaus steigt aus dem umstrittenen Londoner Goldfixing aus. Die Bank, die aktuell in mehrere Rechtsstreitigkeiten verwickelt ist, befürchtet offenbar einen weiteren Ansehensverlust.

Ein Goldbarren (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

"Die Deutsche Bank gibt ihre Position bei der Feststellung der offiziellen Referenzpreise für Gold und Silber auf", teilte das Institut am Dienstag mit. Das traditionelle Verfahren, bei dem eine Handvoll Großbanken in London zweimal täglich in einer Telefonkonferenz die weltweiten Richtwerte für Edelmetallpreise festsetzt, wird von Finanzaufsehern kritisch beobachtet.

Verzocktes Vertrauen - der Fall Deutsche Bank

04:02

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Die in dem exklusiven Kreis festgelegten Preise sind in einem Multi-Milliarden-Markt Richtschnur für zahlreiche Marktteilnehmer wie Edelmetallhändler, Rohstoffunternehmen, Finanzinstitute und Zentralbanken. Wegen seines undurchsichtigen Hinterzimmer-Charakters steht diese Art der Goldpreisbildung schon länger in der Kritik.

Jetzt sind es nur noch vier

Die Deutsche Bank hatte bereits zu Jahresbeginn beschlossen, sich nicht mehr an der Feststellung der offiziellen Referenzpreise für Gold und Silber zu beteiligen. Sie war im Sommer 2013 auch in diesem Bereich ins Visier von Aufsichtsbehörden geraten, die untersuchen, ob es dort zu Manipulationen gekommen ist. Die zumindest teilweise erfolgreichen Versuche von Banken, Referenzsätze wie den Zinssatz Libor oder auch Devisenkurse zu lenken, hatten Aufseher und Marktteilnehmer weltweit aufgeschreckt.

Bislang waren fünf Institute am Gold-Fixing beteiligt: Die Deutsche Bank, Barclays, HSBC, Bank of Nova Scotia und Societe Generale. Fast 20 Klagen, die Investoren in den USA gegen die fünf Banken wegen mutmaßlicher Manipulationen eingereicht haben, machen es offenbar schwer, ein Institut zu finden, dass den Platz der Deutschen Bank übernehmen möchte: Das Reputationsrisiko scheint zu hoch. Nun dürfte der Gold-Preis nur noch von vier Instituten ermittelt werden. Beim Silber-Fixing sind nach dem Ausstieg der Deutschen Bank nur HSBC und die Bank of Nova Scotia übrig geblieben.

dk/kle (dpa/rtr)

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