Der blaue Kranich im gelben Kreis ist eines der bekanntesten Firmenlogos der Welt. Doch nach mehr als 50 Jahren muss das sogenannte Spiegelei bei Lufthansa einem neuen Design weichen.
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Airline-Logos: sachlich, bunt und plakativ
Sie sind das Markenzeichen jeder Fluggesellschaft. Ihre Aufgabe: Zeigen, wer man ist und woher man kommt. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei setzen viele Airlines auf Tiere. Wir haben uns mal einige Logos angeschaut...
Bild: S. Barbour/Getty Images
Takeoff in die Zukunft
Das Markenzeichen der Lufthansa ist ein Kranich. Im Flug ist der Vogel ein Augenschmaus - wegen seiner Gefräßigkeit kann er aber auch zum Schädling werden. Das deutsche Traditionsunternehmen startet jetzt im angepassten Design in die Zukunft: Gelb und Grau werden durch ein schlichtes Blau und viel Weiß ersetzt. Nicht nur die deutsche Airline setzt auf einen großen Vogel im Logo...
Bild: picture-alliance/dpa/Lufthansa
Iran Air
Die staatliche Fluggesellschaft hat ihren Sitz auf dem Imam Khomeini International Airport. Ein Handelsembargo und politische Streitigkeiten verhinderten zwischen 1980 und 2016 eine Modernisierung der Flotte. Man mag glauben, dass das Logo von Iran Air dabei geholfen hat, die Zeit zu überstehen: Der Vogel "Homa" aus der persischen Mythologie soll Glück und Freude schenken.
Bild: Konstantin von Wedelstaedt
Gambia Bird
Das westafrikanische Land ist ein wahres Paradies für Vogelfreunde. Über 500 Arten leben in der kleinen Republik. Touristen müssen nicht einmal ihr Hotel oder ihre Unterkunft verlassen, um die Vielfalt der Vögel zu bewundern. Die Fluggesellschaft Gambia Bird entschied sich im Gründungsjahr 2012 für ein Logo, das einen Vogel symbolisiert. Leider war allerdings bereits 2014 Schluss für Gambia Bird.
Bild: flickr/Transport Pixels
Air Tanzania
Auch die Airline aus Daressalam ist immer wieder durch schwierige Zeiten geflogen: Mal hoben die Maschinen ab, dann wieder nicht. Häufig wechselten die Besitzer. Schlechte Voraussetzungen für ein erfolgreiches Business. Die Giraffe im Logo war wohl kaum daran Schuld - sie sieht so freundlich und einladend aus, dass man am liebsten gleich zu einem Kilimandscharo-Rundflug einsteigen möchte.
Bild: flickr/stevesaviation
Qantas
Das Leitwerk der Flugzeuge der nationalen Fluggesellschaft Australiens schmückt ein stilisiertes Känguru. Es zeigt dem Betrachter auch aus weiter Entfernung noch, dass die Maschine vom fünften Kontinent stammt. Nur dort ist der natürliche Lebensraum des sympathischen Beuteltiers, das in den 1960er Jahren sogar zum Star einer TV-Serie und schließlich zum Nationalsymbol wurde.
Bild: S. Barbour/Getty Images
KLM Royal Dutch Airlines
Die Königliche Luftfahrtgesellschaft der Niederlande zeigt ihr Logo im Gegensatz zu den Australiern weniger verspielt: Die Krone ist modern symbolisiert. Dass die Flieger aus Holland stammen, ist für Laien allerdings nicht direkt ersichtlich - es sei denn, man ist des Niederländischen mächtig und weiß, dass "KLM" für "Koninklijke Luchtvaart Maatschappij" steht.
Bild: AFP/Getty Images/R. de Waal
Alaska Airlines
Einer der heute größten Billigflieger präsentiert in seinem Logo einen Eskimo - eine Würdigung der Ureinwohner der nordamerikanischen Arktis. Die Airline aus Seattle zeigte sich in ihrer fast 90-jährigen Geschichte häufig innovativ: Als eine der ersten Gesellschaften verkaufte sie Tickets im Internet. Auch der Online- und Automaten-Check-in war schon früh möglich.
Bild: Reuters
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"Man sieht, dass er beim Zeichnen aus der Hand geflossen ist und nicht am Computer gestaltet wurde", sagte der für den neuen Auftritt verantwortliche Designer Ronald Wild über den berühmten Lufthansa-Kranich, der nun im neuen Look erstrahlt. Am Donnerstag will ihn die deutsche Fluggesellschaft mit einer Festveranstaltung am Frankfurter Flughafen vorstellen.
Lufthansa: Des Kranichs neue Federn
Ab Donnerstag sind am Himmel über Deutschland neue Flugzeuge zu sehen. Gut, nicht die Flugzeuge sind neu, sondern nur ihre Bemalung. Die Lufthansa hat ihrem Wappentier, dem Kranich, ein neues Design spendiert.
Bild: picture alliance/dpa/B. Roessler
Das Spiegelei kommt weg
Das Auffälligste an der Neulackierung der Lufthansa-Maschinen wird das Heck sein: Das Seitenruder wird in Zukunft ganz blau lackiert, der Kranich darauf weiß. Damit fällt der gelbe Kreis, von Spöttern liebevoll "Spiegelei" genannt, fort. Außerdem werden die Flugzeuge an der Unterseite nicht mehr grau lackiert, sondern wie der Rest der Maschine schlicht weiß.
Bild: Getty Images/AFP/C. Stache
Als noch das Silber glänzte
Bei dieser Boeing 737-100, die die Lufthansa 1968 als erste Airline der Welt im Liniendienst eingesetzt hat, sieht man das über Jahrzehnten gewohnte Design auf einen Blick: Die glänzend-graue Rumpfunterseite, die schwarze Nase und das Spiegelei auf der Schwanzflosse. Das Silberne ist schon länger einem schlichten weiß gewichen.
Bild: picture-alliance/dpa/Lufthansa
Von Anfang an dabei: Der Kranich
Die ersten Maschinen, hier ein Beispiel von 1928, sahen noch ganz anders aus. Auf dieser Junkers G 24 der "Deutschen Luft Hansa AG", so der damalige Name von Deutschands größter Fluglinie, gibt es kein "Spiegelei". Doch auf dem Flugfeldbus links sieht man zweimal den Kranich: Den Lufthansa-Wappenvogel, ein Entwurf des Grafikers und Architekten Otto Firle, gab es von Anfang an.
Bild: picture-alliance/dpa/Lufthansa-Bildarchiv
Veteran
Eine der bekanntesten Maschinen, die die Lufthansa je im Dienst hatte, war die Junkers Ju-52. Einige Exemplare fliegen noch heute. Aero-Nostalgiker können mit den alten Schätzchen Rundflüge unternehmen. Und auch die am Boden Zurückgebliebenen fühlen sich manchmal um Jahrzehnte zurückgesetzt, wenn sie nämlich das charakteristische tiefe Brummen der "Tante Ju" hören.
Bild: DW/Maksim Nelioubin
Vorkriegsdesign
Bei genauerer Betrachtung fällt das altertümliche Design auf: schwarze Nase und Triebwerke und der Firmenname auf der Seite unter dem Cockpit. Es sollte noch wenigstens eine Generation dauern, bis sich der Begriff "Corperate Design" durchsetzte und seinen Niederschlag auf den Rümpfen von Lufthansa-Maschinen fand.
Bild: DW / Nelioubin
Die Super-Connie
Ein anderer Star der Lufthansa-Geschichte ist die Lockheed L 1049C, die Super Constellation, oder "Super-Connie". Vom Design kommt sie eher spartanisch daher: Keine schwarze Nase und der Firmenname relativ klein, aber zentral auf der Seite. Immerhin: Der Kranich ist da, wo er hingehört. Vor allem aber gab es damals noch kein Spiegelei - das wäre hier doch ziemlich aufdringlich.
Bild: Getty Images
In den Sechzigern
Zwischendurch wurde das Erscheinungsbild immer wieder etwas variiert: Bei dieser Vickers V-814 Viscount, die 1968 fotografiert wurde, war das gelbe Kranich-Logo auf dem Seitenruder relativ klein, der Lufthansa-Schriftzug deutlich größer und die beiden Firmenfarben Blau und Gelb waren schnittig rasant um den ganzen Rumpf herumgezogen.
Bild: picture-alliance/dpa/Deutsche Lufthansa AG
Für einen besonderen Anlass ...
... geht immer was. Nach dem Titelgewinn bei der Fußball-WM in Brasilien 2014 wurden die Kicker-Helden mit einer Sonder-Lackierung belohnt. Der "Siegerflieger" der "Fanhansa" grüßte sogar über der Fanmeile im Berliner Tiergarten flügelwinkend Hunderttausende Fans, als er die frischgebackenen Weltmeister nach Hause brachte.
Bild: picture-alliance/dpa
Kranich mit Pflanzenöl
Generell aber gilt: eine Marke - ein Design. Auch wenn eine Maschine wie dieser Airbus A321 bei einer Testreihe im Jahr 2011 mit Bio-Treibstoff flog, so wurde das zwar aufs Triebwerk geschrieben, das Design aber generell so belassen, wie es damals dem Corporate Design entsprach - einschließlich Spiegelei am Heck.
Bild: Lufthansa Bildarchiv
Logo-Wimmelbild
Bei einem neuen Design müssen ja nicht nur die Rümpfe der Flugzeuge umgespritzt werden. Nach und nach wird das gesamte Erscheinungsbild verändert und angepasst. Und das ist schon eine ziemliche Arbeit. An Bord dieses Flugzeuges, einer Boeing 747-8, gibt es den Kranich nämlich sehr, sehr oft. Die Lufthansa hat einmal nachgezählt und hat bei 45.000 (!) aufgehört. Na dann: Frisch ans Werk!
Bild: dapd
Sieben Jahre
Dieses Bild, eine Computer-Grafik, zeigt eine Boeing 747-8 - das ist das Modell mit den 45.002 Kranichen im Inneren und außen am Seitenleitwerk. Es zeigt, an welchen Anblick wir uns in den kommenden Jahren gewöhnen werden. Die Lufthansa schätzt, dass der letzte Vogel in sieben Jahren umlackiert sein wird. Einen Kulturschock am Himmel wird's so wohl nicht geben.
Bild: picture-alliance/dpa/Lufthansa
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Doch bereits im Vorfeld hat die Lufthansa erste Blicke auf ihr neues Design freigegeben: In der neuen Ausgabe des Bordmagazins von vergangener Woche war zu sehen, dass auf die Begleitfarben Grau - bisher an der Flügelunterseite und den Triebwerken - sowie Gelb weitgehend verzichtet wird. Stattdessen: viel Weiß, ein dunkles Ozeanblau - schlicht ein frischeres und moderneres Erscheinungsbild.
Ihrem Kranich bleibt die Lufthansa aber auch weiterhin treu. Die diesjährige Veränderung des Firmen-Logos ist erst die dritte in der Geschichte seit der Firmenneugründung 1955. Laut Lufthansa wird es rund sieben Jahre dauern, bis alle Maschinen das neue Kleid tragen.
Vögel, Giraffen und Kängurus: Für welche Tierlogos sich andere Fluggesellschaften entschieden haben, zeigt unsere Bildergalerie.