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Google ganz aus Glas

28. Februar 2015

Google wird gläsern. Zumindest beim Baumaterial für sein neues Hauptquartier. Generell ist "gläsern" bei den Internetgiganten angesagt, bei denen ansonsten bei der Transparenz noch viel zu wünschen bleibt.

Entwurf des neuen Google-Firmensitzes (Quelle: Reuters)
Bild: REUTERS/BIG&Heatherwick Studio/Google/Handout

Unter riesigen Glaskuppeln soll es entstehen, das neue Google-Hauptquartier. Wer sich die Entwurfe des dänischen Architekten Bjarke Ingels und seines Londoner Kollegen Thomas Heatherwick ansieht, könnte durchaus meinen, einen Urlaubskatalog in den Fingern zu halten. Denn die Bilder ähneln eher einer riesigen Freizeitanlage, denn einem typischen Bürokomplex: sommerlich gekleidete Menschen in begrünter Umgebung, Fahrradwege, Cafés, Fitnessgruppen, Einkaufsmöglichkeiten und – ach ja ab und an auch Bürotische. Utopia? Nein, Google.

"Eine bessere Art zu arbeiten"

Die zentrale Idee des Projekts sei Büroraum, den man frei umgestalten könne, erklärte Googles Vize-Chef für Gebäudemanagement David Radcliffe in einem Blogeintrag. Das neue Hauptquartier des Internetkonzerns solle Wegbereiter sein für eine bessere Art zu arbeiten.

Bild: REUTERS/BIG&Heatherwick Studio/Google/Handout

Dem Standort in Kalifornien bleibt Google bei seinen Bauplänen treu. Wenn die nötigen Genehmigungen erteilt werden, sollen die ersten neuen Gebäude am heutigen Sitz in Mountain View voraussichtlich zum Jahr 2020 abgeschlossen sein, so berichtete das "Silicon Valley Business Journal".

Schöne neue Welt aus Glas

Google ist nicht das erste Internetgigant, der mit einem ambitionierten neuen Hauptquartier von sich reden macht. So soll der neue Firmensitz von Apple schon Ende 2016 bezugsfertig sein: ein riesiges, kreisrundes Gebäude in schönster Natur. Natürlich auch in Kalifornien, natürlich auch aus Glas, natürlich auch hochmodern. Für den Konzern mit dem Apfel plante kein Geringerer als der britische Architekt Norman Foster das Gelände einer ehemals staubigen und asphaltlastigen Siedlung unter Nachhaltigkeitskriterien um.

Facebook setzt ebenfalls auf Natur, viel Grün und einen US-Stararchitekten und ließ sich von Frank Gehry einen Park aufs neue Dach planen. Besser gesagt auf die Dächer, denn statt auf einen Riesenkomplex plant Facebook eher eine Art eigenes Dorf.

Transparenz am Bau, nicht beim Geschäft

Fehlt noch Amazon. Der Online-Händler Amazon plant in Seattle eine Zentrale in großen Glassphären. Hier sind die Bäume als Mikroklimamacher in den Komplex integriert. Als einziges von den neu geplanten Hauptquartieren der US-Internetfirmen steht das Gebäude mitten in einer Innenstadt – der von Seattle.

Das Attribut 'gläsern' gilt allerdings nach wie vor nur fürs Material und weniger für die Geschäftsgebaren der Netz-Giganten. So steht insbesondere Google in Europa wegen einer ganzen Reihe von Praktiken in der Kritik. Dabei geht es unter anderem um umstrittene Steuerpraktiken, den Vorwurf des Missbrauchs seiner Marktmacht und Zweifel an einem ausreichenden Schutz der Privatsphäre im Internet.

cw/SC (afpe, dpa)

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