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Google stellt wieder Smartphones her

21. September 2017

Google bekräftigt seine Absicht im Smartphone-Geschäft: Der Konzern verstärkt sich mit Experten des Herstellers HTC. Der Branchenpionier aus Taiwan bekommt durch den Milliardendeal das dringend benötigte Geld.

Google Logo
Bild: Picture alliance/dpa/O.Spata

Google übernimmt einen Teil des Smartphonegeschäfts des langjährigen taiwanischen Partners HTC und holt sich damit die Fertigung wieder ins eigene Haus. Die US-Amerikaner zahlen nach eigenen Angaben 1,1 Milliarden Dollar für die Sparte mit rund 2000 Mitarbeitern, die bisher im Auftrag von Google deren Pixel-Handys herstellten. Künftig soll der Konzern aus dem Silicon Valley auch Zugriff auf die Patente von HTC haben.

Für Google stellt der Zukauf eine Rückkehr ins Hardware-Geschäft dar. 2012 hatten die Amerikaner für 12,5 Milliarden Dollar die Handyfirma Motorola Mobility übernommen und bereits zwei Jahre später an Lenovo aus China für lediglich drei Milliarden Dollar veräußert. 

Im Hardware-Geschäft mitmischen

Der frühere Motorola-Mobility-Chef, Rick Osterloh, der heute für die Hardware bei Google verantwortlich zeichnet, betonte: "Das Hardware-Geschäft steckt noch in den Kinderschuhen." Google ist vor allem für seine Suchmaschine bekannt und das Handy-Betriebssystem Android, das den Weltmarkt dominiert. Vor drei Jahren erwarb der Konzern den Thermostate-Hersteller Nest und hat seither unter anderem den Lautsprecher Google Home auf den Markt gebracht.

Der HTC-Konzern, der zu den Pionieren auf dem Smartphone-Markt zählt, will sein rote Zahlen schreibendes Geschäft mit den Alleskönner-Geräten fortführen. Der Gegenwind ist allerdings seit Jahren enorm. Angesichts der Dominanz von Apple und Samsung Electronics und der neuen Konkurrenz durch die aufstrebenden chinesischen Wettbewerber wie Xiaomi spielen HTC-Handys kaum noch eine Rolle. Zuletzt hatten sich die Taiwaner auf der Suche nach neuen Umsatzbringern der Virtuellen Realität zugewandt. Ihre Datenbrille Vive gilt als erfolgreicher als die Oculus-Brille von Facebook. Bis 2019 könnte das Vive-Geschäft die Hälfte des Konzernumsatzes erwirtschaften, prognostiziert David Dai vom Analysehaus Bernstein.

zdh/ul (rtr, dpa, afp)

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