Darf's obenherum ein wenig mehr sein? Eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie zeigt: Trotz handfester Skandale bleibt die Schönheitschirurgie weiterhin beliebt.
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Für die Schönheit unters Messer
Jedes Jahr werden weltweit rund zehn Millionen Schönheitsoperationen durchgeführt. In Deutschland legen sich über 200.000 Menschen unter das Messer. Die beliebtesten Eingriffe in Deutschland.
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Platz 9: Nasenkorrektur
Kaum eine Schönheitsoperation kann ein Gesicht so wirkungsvoll verändern wie eine Nasenkorrektur. Die Nase ist ein höchst charakteristisches Merkmal in jedem Gesicht, das wesentlich zum Gesamteindruck beiträgt - vor allem, wenn die Nase sehr auffällig ist. Ein technisch schwieriger Eingriff, der nicht immer zur Zufriedenheit gelingt. Deshalb sollte diese Operation gut überlegt sein.
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Platz 8: Brustverkleinerung
Frauen, die sehr große Brüste haben, leiden oft sehr darunter. Nicht nur aufgrund der Last, die zu Nacken- oder auch Wirbelsäulenbeschwerden führen können. Für viele sind große Brüste auch ein ästhetisches Problem, das die Kleiderauswahl oft einschränkt. Bei einer Brustverkleinerung werden Anteile von Brustdrüsengewebe, Fettgewebe und Haut entfernt. Die Brustwarze wird höher wieder eingesetzt.
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Platz 7: Lippenkorrektur
Der Wunsch nach vollen, sinnlichen Lippen ist heute allgegenwärtig. Meistens wird Hyaluronsäure gespritzt, die aber nicht lange hält. Eine dauerhafte Aufpolsterung der Lippen lässt sich mit Silikonölen erreichen oder mit eingespritzten Mikroimplantaten, die vom Körper mit körpereigenem Bindegewebe ummantelt werden. Grundsätzlich gilt: gut beraten lassen und Vorsicht vor Schlauchboot-Lippen.
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Platz 6: Bauchdeckenstraffung
Nach einem größeren Gewichtsverlust, Schwangerschaften oder durch die im Alter abnehmende Hautelastizität kann die Bauchhaut erschlafft sein und die Muskeln überdehnt. Bei einer Bauchdeckenstraffung werden überschüssige Haut und Fettgewebe entfernt. Dies erfolgt über einen Schnitt am Unterbauch oberhalb der Schamhaargrenze. Das optimale Gewicht sollte allerdings zu diesem Zeitpunkt erreicht sein.
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Platz 5: Bruststraffung
Feste, wohlgeformte Brüste gelten als Ausdruck von Schönheit und Weiblichkeit. Es ist jedoch ganz normal, dass die Haut im Laufe der Jahre an Elastizität und Spannkraft verliert, vor allem nach mehreren Schwangerschaften. Mit einer Bruststraffung können erschlaffte und hängende Brüste wieder in Form gebracht werden.
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Platz 4: Hals-, Stirn-, Facelift
Das klassische, große Facelift wird heute immer mehr abgelöst durch Techniken, die nur einzelne Gesichtspartien straffen. Beim großen Facelift besteht immer die Gefahr, dass das Ergebnis zu maskenhaft wirkt. Gut bewährt hat sich das Straffen der Hals- und Kinnpartie. Im Trend sind straffende Fäden, die unter der Haut platziert werden, sowie ein begleitender Volumenaufbau durch Eigenfett.
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Platz 3: Fettabsaugung
Einer der häufigsten Eingriffe in der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie weltweit. Das Verfahren eignet sich allerdings nicht, um abzunehmen. Es geht darum, kleinere Fettpolster zu entfernen, die auch mit Sport und Diäten einfach nicht verschwinden. Nachdem das überschüssige Fettgewebe durch Einspritzen einer speziellen Lösung vorbereitet wurde, kann es mit dünnen Absaugkanülen entfernt werden.
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Platz 2: Lidstraffung
Eine der am häufigsten durchgeführten Operationen bei Frauen und Männern. Und kaum ein Eingriff ist so wirkungsvoll wie die Lidstraffung. Zunehmende Schlupflider lassen die Patienten müde und abgespannt aussehen. In einem vergleichsweise kleinen Eingriff wird überschüssiges Hautgewebe durch zwei kleine Schnitte in der Lidfalte entfernt. Ergebnis: strahlende und wache Augen.
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Platz 1: Brustvergrößerung
Der Skandal um die Brustimplantate aus Industriesilikon scheint der Beliebtheit von Brustvergrößerung nicht viel anhaben können: 2011 wollten nach einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie knapp ein Drittel (29 Prozent) der Frauen Implantate. Mittlerweile wollen rund 3,5 Prozent der Befragten den Eingriff lieber mit Eigenfett durchführen lassen.
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Nach der jährlichen Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGPÄC) liebäugeln Frauen nach wie vor mit Brustvergrößerung und Fettabsaugen. Männer setzen auf Augenlidkorrekturen, sportlich-flache Brüste und Penisverlängerungen. Ärzte stellten die Studie am Mittwoch in Berlin vor.
Ob sich diese Faszination allerdings auch in handfesten Patientenzahlen niederschlägt, ist nicht bekannt. Es gibt nämlich für medizinisch nicht indizierte und daher rein privat finanzierte Behandlungen keine Statistik.
Wie viele Schönheits-OPs gibt es überhaupt?
Die deutschen Krankenkassen finanzieren keine Eingriffe ohne medizinische Notwendigkeit. Deshalb haben sie keine Fallzahlen zu Schönheits-OPs. Es gibt auch kein anderes zentrales Register. Ein medizinisch notwendiger Brustaufbau nach einer Krebsoperation oder die Wiederherstellung eines Gesichts nach einer Verbrennung oder Verbrühung zählen in diesem Sinne nicht als Schönheitsoperation.
Nach Mitgliederbefragungen der beiden deutschen Fachgesellschaften gab es 2015 exakt 43.287 ästhetisch-plastische Eingriffe und damit rund 3500 mehr als im Vorjahr. Die internationale Fachvereinigung ISAPS rechnet für 2015 bundesweit mit rund 287.200 Behandlungen. Sie zählt dazu etwa auch OPs anderer Fachärzte mit Zusatzsausbildung, darunter solche aus der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.
Anonyme Befragungen unter Patienten
Die DGÄPC-Umfrage vermittelt jedes Jahr einen kleinen Einblick in die wenig transparente Branche. Rund 2200 Patienten haben 2016 anonym Fragebögen in Facharztpraxen ausgefüllt. Daraus ergibt sich das Ranking der beliebtesten OPs mit zehn Spitzenplätzen bei Frauen und Männern - mit Brustvergrößerung und Penisverlängerung auf den vorderen Rängen.
Zwölf Prozent der Befragten bei der Umfrage waren Männer. Das entspreche der Geschlechterverteilung unter den Menschen, die zum Schönheitschirurgen geht, sagt DGÄPC-Sprecher Martin Spiering der dpa. Repräsentativ sei die Umfrage für die Herren nicht, da die Zahl der Befragten zu gering sei. Allein schon deshalb könne die Erhebung des Wunsches einer Penisverlängerung unscharf sein, schränkt Spiering ein.
Als realistischer gilt, dass Männer in den besten Jahren so manchen Tränensack verschwinden lassen. Ebenfalls sehr beliebt sind demnach Lifting und Fettabsaugen, seltener Kinnkorrekturen und vollere Lippen. Eines haben viele Männer gemeinsam: Sie schweigen über den Gang zum Chirurgen.
Bei Frauen steht die Brustvergrößerung unangefochten und mit Abstand auf Platz eins - mit knapp über 20 Prozent - Tendenz sinkend. Vor sechs Jahren lag die Marge dafür noch bei einem knappen Drittel der in Facharztpraxen befragten Frauen.
Nicht ungefährlich
Schönheitsoperationen sind nicht ungefährlich. Schon geringe Mengen von Nervengiften in Spritzen könnten bei falscher Anwendung zu allergischen Reaktionen und Gesichtslähmungen führen, warnen indes Verbraucherschützer. Es kann bei Operationen zu Nervenschädigungen, Blutungen, Thrombosen oder Narbenwucherungen kommen.
Die Deutsche Ärzteschaft erlaubt Schönheitsoperationen nur, wenn für den Arzt ein nachvollziehbarer Leidensdruck herrscht, sagt Spiering dazu. Psychologen meinen dazu, dass Eingriffe allein das Selbstbewusstsein selten stärken - geschweige denn persönliche Probleme lösen. Manchmal mache eine gelungene Diät zufriedener als Fettabsaugen.