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Zoff um Grönland: Dänemark will US-Botschafter einbestellen

8. Mai 2025

US-Präsident Donald Trump möchte Grönland den Vereinigten Staaten einverleiben - das ist kein Geheimnis. Doch nun sorgt ein Medienbericht für neue Aufregung.

Grönland Nuuk 2025 | Demonstration vor dem US-Konsulat
Lehnen Donald Trumps Pläne strikt ab: Demonstranten vor dem US-Konsulat in Grönlands Hauptstadt Nuuk (März 2025)Bild: Christian Klindt Soelbeck/Ritzau Scanpix/AFP

Dänemark reagiert auf einen Bericht der Zeitung "Wall Street Journal" (WSJ), wonach die US-Regierung ihre Geheimdienste angewiesen hat, Grönland verstärkt auszuspionieren: Am Rande eines Treffens der EU-Außenminister in Warschau kündigte der dänische Ressortchef Lars Løkke Rasmussen an, den amtierenden US-Botschafter in Kopenhagen zu einem Gespräch einzubestellen. Wann und in welcher Form das Gespräch stattfinden soll, ist unklar.

"Ich habe den Artikel im Wall Street Journal gelesen und er beunruhigt mich sehr, denn wir spionieren keine Freunde aus", sagte Løkke Rasmussen. Er wolle klären, "ob diese etwas beunruhigenden Informationen bestätigt werden".

Ist beunruhigt: Lars Løkke Rasmussen sprach in Warschau von einer "sehr ernsthaften" AngelegenheitBild: Omar Marques/Getty Images

Laut WSJ soll die US-Regierung ihre Geheimdienste aufgefordert haben, mehr über die Unabhängigkeitsbewegung in Grönland herauszufinden. Auch solle ausgekundschaftet werden, wie die Grönländer und die Dänen zum Abbau von Rohstoffen auf der riesigen Insel durch die Vereinigten Staaten stehen. Grönland ist zwar weitgehend autonom, gehört jedoch zum Königreich Dänemark.

Es gehe den USA offenbar darum zu sehen, ob man Keile zwischen die Länder treiben könne, mutmaßte der Außenminister Dänemarks. "Das ist nicht die Art von Zusammenarbeit, die wir haben wollen."

Trump: "Wir brauchen" Grönland

Erst kürzlich hatte US-Präsident Donald Trump seine Drohung erneuert, die Kontrolle über Grönland zu übernehmen - möglicherweise sogar mit militärischer Gewalt. Auf eine entsprechende Frage sagte der Republikaner in einem Interview: "Ich schließe es nicht aus. Ich sage nicht, dass ich es tun werde, aber ich schließe nichts aus."

Die Vereinigten Staaten bräuchten Grönland "dringend" für die eigene nationale Sicherheit, betonte Trump. Auf der Insel lebe nur eine "sehr kleine Gruppe von Menschen, um die wir uns kümmern werden, und wir werden sie schätzen und all das. Aber wir brauchen es."

Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump mit der Idee für Furore gesorgt, Grönland einfach zu kaufen. Von dänischer wie von grönländischer Seite wurden seine Begehrlichkeiten immer wieder klar zurückgewiesen.

Reiste vor sechs Wochen nach Grönland, wo die USA einen Militärstützpunkt unterhalten: Trumps Vizepräsident JD VanceBild: Jim Watson/AP Photo/picture alliance

Grönland ist die größte Insel der Erde. Sie liegt geografisch betrachtet auf dem nordamerikanischen Kontinent und reicht bis in die Arktis. Die Insel hat eine große Bedeutung für das Weltklima und für die militärische Kontrolle der Arktis, sie ist zudem reich an Rohstoffen wie seltenen Erden. Außerdem verlaufen in der Region wichtige Schifffahrtsrouten.

 wa/pg (dpa, afp, rtr)

Die USA und Dänemark im Streit um die größte Insel der Welt

16:13

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