1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Grünes Gewölbe: Großteil der Beute sichergestellt

17. Dezember 2022

Lange war das Schicksal der gestohlenen Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden unklar. Doch jetzt vermelden die Fahnder einen großen Erfolg: 31 Einzelteile sind in Berlin sichergestellt worden.

Bildkombo aus mit Diamanten besetzten Schmuckstücken, die aus dem Grünen Gewölbe in Dresden gestohlen wurden.

Die Behörden haben in der vergangenen Nacht in Berlin nach eigenen Angaben einen "erheblichen Teil" der 2019 aus dem Grünen Gewölbe in Dresden entwendeten Kunstwerke sichergestellt. Die gesicherten Stücke seien in Begleitung von Spezialkräften der Polizei nach Dresden gebracht worden, teilten die Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden mit.

Unter den 31 sichergestellten Kunstwerken seien auch mehrere besonders wertvolle Schmuck-Gegenstände, hieß es. Darunter seien der bekannte Hutschmuck (Reiherstutz) und der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur. Dagegen fehlen demnach die bei dem Diebstahl beschädigte Epaulette mit dem "Sächsischen Weißen" und die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste.

Das Dresden von August dem Starken

03:09

This browser does not support the video element.

Gegenstände müssen nun geprüft werden

In der sächsischen Landeshauptstadt sollen die Gegenstände zunächst kriminaltechnisch untersucht werden. Anschließend sollen Spezialisten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sie auf Echtheit und Vollständigkeit prüfen.

Wie die Ermittler mitteilten, gingen dem Fund der wertvollen Stücke Sondierungsgespräche mit den Anwälten der mutmaßlichen Einbrecher voraus. "Alles Weitere muss dem weiteren Gang der Hauptverhandlung vorbehalten bleiben", daher seien zunächst keine zusätzlichen Auskünfte möglich.

Seit Anfang des Jahres läuft vor dem Dresdner Landgericht ein Prozess gegen sechs Tatverdächtige wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung. Gegen einen siebten Mann wird ermittelt.

Barbara Klepsch: Wunde des Einbruchs könnte sich bald schließen

Der Einbruch in das Dresdner Residenzschloss ereignete sich am 25. November 2019. Die Täter schlugen mit einer Axt Löcher in eine Vitrine und rissen die Juwelen heraus. Der Versicherungswert der entwendeten Schmuckstücke mit Tausenden Diamanten und Brillanten wird auf mehr als 113 Millionen Euro geschätzt.

Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) lobte die Arbeit der Ermittlungsbehörden am Samstag. "Es zeigt, dass es sich lohnt, an der Rückführung der geraubten Schätze zu arbeiten." Nun bleibe abzuwarten, was die Gutachter bei der Sichtung der Stücke feststellen und in welchem Zustand diese sich befinden", so Klepsch weiter. Sie sei hoffnungsvoll, dass sich die entstandene "Wunde" im Historischen Grünen Gewölbe nun bald schließen werde. "Das zeigt, dass es sich auch drei Jahre nach diesem schmerzhaften Einbruch lohnt, die Hoffnung nicht aufzugeben und alle sich bietenden Spuren zu verfolgen."

Im Juwelenzimmer im Grünen Gewölbe glitzert und funkelt esBild: Oliver Killig/dpa/picture alliance

Das Dresdner Grüne Gewölbe zählt zu den bedeutendsten und ältesten Kunstsammlungen der Welt. Es befindet sich im Westflügel des Dresdner Residenzschlosses. Präsentiert werden mehrere tausend Meisterwerke der Juwelier- und Goldschmiedekunst von der Renaissance bis zum Klassizismus. Die Sammlung geht auf den sächsischen Kurfürsten August den Starken (1670-1733) zurück. Er ließ die barocke Schatzkammer zwischen 1723 und 1730 anlegen. Heute gehört sie zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

bb/uh (dpa, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen