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Grünes Licht für spanische Auffangbank

31. August 2012

Die Regierung in Madrid hat im Kampf gegen die Bankenkrise eine umfassende Reform des Sektors beschlossen. Kernstück ist die Gründung einer sogenannten Bad Bank. Die verstaatlichte Bankia meldete neue Milliardenverluste.

Spanische Flagge mit Euro-Symbol (Foto: fotalia)
Spanische Flagge mit Euro-SymbolBild: Fotolia/vege

Spanien unternimmt mit der Gründung einer Auffangbank einen entscheidenden Schritt, um seinen maroden Finanzsektor zu sanieren. In dieser Art Bad Bank sollen notleidende Immobilienkredite der Banken gesammelt und faule Wertpapierbestände ausgelagert werden. Die Auffangbank solle ab Ende November oder Anfang Dezember starten und für zehn bis 15 Jahre Bestand haben, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Freitag.

Bedingung der Geldgeber

Die Gründung einer Bad Bank, die Schrottpapiere aus dem maroden Bankensektor aufnehmen soll, ist eine zentrale Voraussetzung für die Auszahlung der zugesagten Milliardenhilfen aus dem Euro-Rettungsschirm. Spanien befindet sich in einer tiefen Rezession und hat in Brüssel massive Finanzhilfen zur Stützung des heimischen Bankensektors beantragt. Die EU hat dem stattgegeben und bis zu 100 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die genaue Summe, die benötigt wird, ist allerdings noch unklar. Der entsprechende Antrag der Spanier steht noch aus.

EU-Währungskommissar Olli Rehn begrüßte die beschlossene Reform des Bankensektors. Diese sei ein wichtiges Zeichen der Entschlossenheit Spaniens, den Forderungen und dem Zeitplan im Gegenzug für die zugesagten Hilfen nachzukommen.

Rekordverlust für Bankia

Außerdem prüft die Regierung in Madrid eine schnelle Finanzspritze des nationalen staatlichen Rettungsfonds Frob für die schwer angeschlagene Großbank Bankia. Die endgültige Entscheidung über die Hilfe müsse jedoch die Zentralbank treffen, betonte Minister de Guindos. Das erste Halbjahr habe die Großbank Bankia mit einem Rekordverlust von fast 4,5 Milliarden Euro abgeschlossen, sagte ein Regierungssprecher in Madrid. Die viertgrößte Bank des Landes war wegen ihrer Schwierigkeiten im Mai verstaatlicht worden. Im selben Monat hatte die Bank Hilfen in Höhe von insgesamt 23,5 Milliarden Euro beantragt.

qu/pg (dpa, afp, dapd)