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Weg frei für UN-Inspektoren

25. August 2013

Syrien beugt sich internationalem Druck und erlaubt vier Tage nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff nun doch eine Untersuchung durch die Vereinten Nationen. Die Inspektoren sollen schon am Montag ihre Arbeit aufnehmen.

Syriens Außenminister Walid al-Muallim (r) und die deutsche UN-Diplomatin Angela Kane im Gespräch (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Unter dem Eindruck einer drohenden Militärintervention will Syrien den UN-Chemiewaffeninspektoren jetzt doch Zugang zu den angeblich mit Giftgas bombardierten Gebieten im Umland der Hauptstadt Damaskus gewähren. Die deutsche UN-Diplomatin Angela Kane (im Bild links) erreichte die Vereinbarung am Sonntag bei einem Gespräch mit Außenminister Walid al-Muallim (im Bild rechts). Schon am Montag sollen die Experten mit der Untersuchung östlich von Damaskus beginnen, wie die Vereinten Nationen in New York mitteilten.

Nusra-Front kündigt Rache an

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon habe den Leiter der Gruppe, den schwedischen Professor Åke Sellström, angewiesen, dem Vorfall höchste Priorität zu geben, hieß es in New York. Ban bestätigte, dass Damaskus die "nötige Zusammenarbeit" zugesagt habe. Die Opposition hatte zuvor bereits erklärt, sie könne im Rebellengebiet die Sicherheit der Experten gewährleisten.

Bei dem Angriff am Mittwoch sollen nach Behauptung der Rebellen mehr als 1000 Menschen ums Leben gekommen sein. Eine unabhängige Bestätigung gibt es nicht. Die syrische Regierung weist den Einsatz chemischer Kampfstoffe zurück und beschuldigt stattdessen die Rebellen, Giftgas eingesetzt zu haben. Nach einem Bericht des Staatsfernsehens haben syrische Soldaten Chemiewaffen in Tunnels gefunden, die von Rebellen genutzt werden. Die islamistische Nusra-Front, die mit der Extremistenorganisation Al-Kaida verbündet ist, kündigte Rache an den Alawiten an, der Glaubensgruppe, der auch Präsident Baschar al-Assad angehört.

Syrien gibt UN-Inspektoren grünes Licht

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Die Organisation Ärzte ohne Grenzen erklärte, dass in den von der Organisation betreuten Krankenhäusern 3600 Menschen mit Symptomen von Nervengift behandelt worden seien. Von ihnen seien 355 gestorben. Es dürfte sich um den schlimmsten Angriff mit Chemiewaffen seit 25 Jahren handeln. 1988 hatten Kräfte des damaligen irakische Machthabers Saddam Hussein einen Giftgasangriff auf kurdische Dörfer verübt. Tausende Menschen kamen ums Leben.

Rufe nach härterer Gangart

Die Berichte über den Giftgaskrieg in Syrien hatten die Welt schockiert und den Ruf nach einer härteren Gangart gegen das Regime von Präsident Assad lauter werden lassen. Die USA zogen nach US-Medienberichten vier Zerstörer im östlichen Mittelmeer zusammen, die jeweils mit Marschflugkörpern als Hauptwaffen ausgestattet sind.

US-Präsident Barack Obama und der britische Premierminister David Cameron kündigten nach einem Telefonat eine "ernste Antwort" an, sollte das Assad-Regime nachweislich verantwortlich für den Einsatz von Giftgas in Syrien sein. Frankreichs Präsident François Hollande machte Assad für den Giftgas-Einsatz verantwortlich. Es gebe ein "Bündel Belege" dafür, dass am 21. August Chemiewaffen eingesetzt worden seien, erklärte Hollande dem Élyséepalast zufolge. Obama hatte bislang ein militärisches Eingreifen gescheut und damit eine Konfrontation mit Syriens Hauptverbündetem Russland vermieden.

pg/haz (dpa, rtr, afp)

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