Die Abräumerin des Abends heißt Adele. Gleich fünf der begehrten Auszeichnungen durfte sie mit nach Hause nehmen. Ihre größte Konkurrentin Beyoncé hingegen nur zwei. Und trotzdem: Adele weinte nicht nur Freudentränen.
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Das waren die Highlights der 59. Grammy-Verleihung
Technikpannen, Gesangsaussetzer, wenig Politik und eine große Siegerin: Adele. Wir lassen die Grammy-Verleihung 2017 noch einmal Revue passieren.
Bild: Reuters/L. Nicholson
Holprige Performance zu Ehren George Michaels
Für Adele scheint bei den Grammys der Wurm drin zu sein. Im vergangenen Jahr hatte sie mit technischen Problemen zu kämpfen, in diesem Jahr allein mit sich selbst: Mitten in ihrer Darbietung von "Fast Love" zu Ehren George Michaels brach sie ab und begann zu fluchen - ein Piepen während der Live-Übertragung übertönte ihren Ausbruch.
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Zweiter Versuch
Adele begann also noch einmal neu. Sie sagte, es tue ihr leid, dass sie geflucht habe und wieder von vorn anfange. Aber sie wolle diese Ehrung von George Michael "nicht verpfuschen". Sie sang "Fast Love" also noch einmal und wurde anschließend vom Publikum stürmisch bejubelt. Die Britin jedoch schüttelte während des Applauses sichtlich unzufrieden den Kopf.
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Bester Song des Jahres: "Hello"
Wenig später dürfte die Panne bei ihrer Performance schon vergessen gewesen sein: Für "Hello" wurde die 28-Jährige nämlich mit dem Grammy in der Kategorie "Bester Song des Jahres" ausgezeichnet. Damit mussten sich Beyoncé ("Formation"), Justin Bieber ("Love Yourself", Drake ("Views") und der Countrymusiker Sturgill Simpson ("A Sailor's Guide to Earth") der Britin geschlagen geben.
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Glamourös wie immer
In einem hautengen goldfarbenen Kleid, riesigem Haarreif, der an einen Heiligenschein erinnerte, und großen Ohrringen tanzte und sang Beyoncé unter anderem zu ihrem Song "Sand Castles" vom Album "Lemonade". Dazu zeigten Hologramm-Aufnahmen die Sängerin halbnackt mit Babybauch. Mit ihrer Performance machte die schwangere R&B-Sängerin auch auf die Rolle von Frauen und Müttern aufmerksam.
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Hinter den Erwartungen zurückgeblieben
Insgesamt neun Mal war sie nominiert, doch am Ende erhielt Pop-Diva Beyoncé lediglich zwei Grammys in Nebenkategorien: einen für "Lemonade" als das "Best Urban Contemporary Album", den anderen in der Kategorie "Bestes Musikvideo" für "Formation". Beyoncés Marienauftritt dürfte nach den diesjährigen Grammys den Meisten eher in Erinnerung bleiben.
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Dreifacher Jubel für Chance the Rapper
In insgesamt sieben Kategorien war er nominiert, drei Grammys durfte er am Ende mit nach Hause nehmen: Chance the Rapper. Er gewann mit "Coloring Book" den Grammy für das beste Rap-Album, einen als bester Newcomer und eine weitere Trophäe für die beste Rap-Performance. In der Kategorie "Bestes Rap-Album" setzte er sich gegen keine Geringeren als Drake and Kanye West durch.
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Lady Gaga und Metallica
Sie haben die Bühne zum Brennen gebracht und vielleicht hat Metallica bald eine neue Lead-Sängerin - denn Lady Gaga machte ihre Sache als Rock-Lady richtig gut und zeigte erneut eine ganz andere Seite von sich. Das Publikum wurde trotz Problemen mit dem Mikro bei Metallica-Frontmann James Hetfield zu Beginn des Auftritts ordentlich mitgerissen.
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In Gedenken an Prince
Nachdem 2016 Lady Gaga dem verstorbenen David Bowie Tribut zollen durfte, fiel es dieses Jahr Bruno Mars zu, Prince die Ehre zu erweisen. Dabei wirkte sein Aufzug unheimlich echt: In glitzerndem Jackett, weißer Bluse und gekräuseltem Haar spielte er ein Gitarrensolo von "Let's Go Crazy". Ein beeindruckender Auftritt. Selbst seine Mimik ähnelte der im April gestorbenen Pop-Ikone Prince.
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Botschaft an Donald Trump
Die Grammys 2017 drohten bereits gänzlich unpolitisch zu werden - bis die Hip-Hop-Gruppe A Tribe Called Quest, Anderson .Paak und Busta Rhymes die Bühne betraten. Busta Rhymes nannte Trump in Anspielung auf seinen Teint "Agent Orange" und stellte damit zugleich einen Bezug zur Vietnam-Ära her. Außerdem rief er "We come together! We the people!" während Hintergrundtänzer eine Mauer durchbrachen.
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Originelle Moderation
Durch den Abend führte in diesem Jahr erstmals James Corden, der für sein Carpool Karaoke berühmt ist, bei dem er mit verschiedenen Stars im Auto singt. Nachdem Twenty One Pilots als Reaktion auf ihren Sieg in der Kategorie "Bestes Pop-Duo/Gruppen-Performance" die Hosen heruntergelassen hatten, zog auch der britische Komiker nach. Cordens Moderation war wie erwartet voller leichter Gags.
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Schon zu Beginn des Abends im Staples Center stand sie im Mittelpunkt: Adele durfte mit ihrem Song "Hello" die 59. Grammy-Verleihung in Los Angeles eröffnen. Und auch im weiteren Verlauf des Abends blieben alle Augen auf sie gerichtet.
Adele war fünfmal nominiert - und räumte fünfmal ab, darunter in den beiden Hauptkategorien "Aufnahme des Jahres" und "Lied des Jahres" mit ihrem Hit "Hello". "25" wurde zudem zum besten Album des Jahres gekürt. Unter Tränen würdigte sie in ihrer Dankesrede Beyoncé, ihre Konkurrentin: "Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé." Das "Lemonade"-Album sei ein Meilenstein.
Vor der Show waren Adele die zwei Preise für die beste Pop Solo Performance und das beste Pop Vocal Album zugesprochen worden. Im Laufe ihrer Karriere kommt sie nun auf 15 Grammys.
Zwei Preise bei neun Nominierungen
Beyoncé gewann in diesem Jahr nur zwei Awards: "Lemonade" wurde als bestes Urban Contemporary Album ausgezeichnet, "Formation" als bestes Musikvideo. Die Pop-Diva kommt damit nun auf insgesamt 22 Grammys, von denen sie drei mit ihrer früheren Band Destiny's Child gewann.
Nachdem auch mehrere deutsche Künstler für einen Grammy nominiert waren, konnte am Ende nur eine Deutsche jubeln: Die Flensburger Opernsängerin Dorothea Röschmann siegte in der Kategorie "Bestes klassisches Solo-Album" für "Schumann & Berg", zusammen mit "Shakespeare Songs" von Ian Bostridge.
David Bowie posthum geehrt
In fünf kleineren Kategorien wurde Pop-Legende David Bowie für sein letztes Studioalbum "Blackstar" ausgezeichnet. Er gewann posthum fünf Grammys für die beste Rockperformance, den besten Rocksong, das beste Alternative-Music-Album, die beste die Aufnahme begleitende Verpackung und bestes Booklet, sowie für das technisch am besten ausgeführte Album. Bowie starb am 8. Januar 2016, zwei Tage nach der Veröffentlichung von "Blackstar" an seinem 69. Geburtstag.
Aufregende Auftritte - in vielerlei Hinsicht
Fester Bestandteil der Grammy-Verleihung sind immer auch die Live-Auftritte von verschiedenen Top-Stars. In diesem Jahr performten unter anderem Daft Punk, Alicia Keys, John Legend, Metallica, Lady Gaga, Adele und Beyoncé. Dabei trat die 35-jährige R&B-Sängerin gewohnt glamourös und mit bombastischem Kostüm auf: In einem hautengen, goldfarbenen Kleid sowie riesigem Haarreif, der an den Heiligenschein der Maria erinnerte, und großen Ohrringen tanzte und sang Beyoncé unter anderem zu ihrem Song "Sand Castles" vom Album "Formation". Hologramm-Aufnahmen zeigten sie zudem halbnackt mit ihrem Babybauch. Mit dem Auftritt wollte Beyoncé auch auf die Rolle von Frauen und Müttern aufmerksam machen. "Deine Mutter ist eine Frau - und Frauen wie sie können nicht in Zaum gehalten werden", sang sie.
Lady Gaga meets Metal
Lady Gaga war in diesem Jahr in keiner Kategorie nominiert, stand aber mit den Heavy-Metal-Pionieren von Metallica im Rampenlicht. Sie bewies bei dem Auftritt einmal mehr ihre Vielseitigkeit, Metallica-Frontmann James Hetfield seine Spontaneität: Nachdem sein Mikrofon zu Beginn des Auftritts noch nicht eingeschaltet war, teilte er sich das Mikro kurzerhand mit seiner Gesangspartnerin.
Die Siegerin des Abends, Adele, hatte neben ihres Songs zur Eröffnung in diesem Jahr außerdem die Ehre, zum Gedenken an den verstorbenen George Michael zu singen. Allerdings war ihr Auftritt alles andere als reibungslos, was sich die Sängerin sichtlich zu Herzen nahm. Nachdem sie bereits mitten in Michaels Song "Fastlove" war, brach sie ab, fluchte und setzte noch einmal neu an. "Ich kann das nicht versauen, seinetwegen." Am Ende des von Streichern getragenen Vortrags standen der 28-Jährigen Tränen in den Augen, die Zuschauer im Staples Center von Los Angeles applaudierten stehend. Schon im Vorjahr hatte Adele mit Soundproblemen während ihres Liedes "All I Ask" zu kämpfen, damals aber trotz Mikroausfall und schepperndem Klavier weitergesungen. Irgendwie scheint bei ihren Grammy-Auftritten der Wurm drin zu sein.