1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Musik

Das waren die 59. Grammys

Bettina Baumann
13. Februar 2017

Die Abräumerin des Abends heißt Adele. Gleich fünf der begehrten Auszeichnungen durfte sie mit nach Hause nehmen. Ihre größte Konkurrentin Beyoncé hingegen nur zwei. Und trotzdem: Adele weinte nicht nur Freudentränen.

USA Grammy Awards 2017 | Adele
Bild: Reuters/M. Blake

Schon zu Beginn des Abends im Staples Center stand sie im Mittelpunkt: Adele durfte mit ihrem Song "Hello" die 59. Grammy-Verleihung in Los Angeles eröffnen. Und auch im weiteren Verlauf des Abends blieben alle Augen auf sie gerichtet.

Adele war fünfmal nominiert - und räumte fünfmal ab, darunter in den beiden Hauptkategorien "Aufnahme des Jahres" und "Lied des Jahres" mit ihrem Hit "Hello". "25" wurde zudem zum besten Album des Jahres gekürt. Unter Tränen würdigte sie in ihrer Dankesrede Beyoncé, ihre Konkurrentin: "Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé." Das "Lemonade"-Album sei ein Meilenstein. 

Vor der Show waren Adele die zwei Preise für die beste Pop Solo Performance und das beste Pop Vocal Album zugesprochen worden. Im Laufe ihrer Karriere kommt sie nun auf 15 Grammys.

Zwei Preise bei neun Nominierungen

Beyoncé gewann in diesem Jahr nur zwei Awards: "Lemonade" wurde als bestes Urban Contemporary Album ausgezeichnet, "Formation" als bestes Musikvideo. Die Pop-Diva kommt damit nun auf insgesamt 22 Grammys, von denen sie drei mit ihrer früheren Band Destiny's Child gewann.

Grammy-Gewinnerin Dorothea Röschmann Bild: picture-alliance/dpa/A.-M. Le Ble

Nachdem auch mehrere deutsche Künstler für einen Grammy nominiert waren, konnte am Ende nur eine Deutsche jubeln: Die Flensburger Opernsängerin Dorothea Röschmann siegte in der Kategorie "Bestes klassisches Solo-Album" für "Schumann & Berg", zusammen mit "Shakespeare Songs" von Ian Bostridge.

David Bowie posthum geehrt

In fünf kleineren Kategorien wurde Pop-Legende David Bowie für sein letztes Studioalbum "Blackstar" ausgezeichnet. Er gewann posthum fünf Grammys für die beste Rockperformance, den besten Rocksong, das beste Alternative-Music-Album, die beste die Aufnahme begleitende Verpackung und bestes Booklet, sowie für das technisch am besten ausgeführte Album. Bowie starb am 8. Januar 2016, zwei Tage nach der Veröffentlichung von "Blackstar" an seinem 69. Geburtstag.

Beyoncé erinnerte an eine Heilige auf der Bühne der 59. Grammy-Verleihung Bild: Reuters/L. Nicholson

Aufregende Auftritte - in vielerlei Hinsicht

Fester Bestandteil der Grammy-Verleihung sind immer auch die Live-Auftritte von verschiedenen Top-Stars. In diesem Jahr performten unter anderem Daft Punk, Alicia Keys, John Legend, Metallica, Lady Gaga, Adele und Beyoncé. Dabei trat die 35-jährige R&B-Sängerin gewohnt glamourös und mit bombastischem Kostüm auf: In einem hautengen, goldfarbenen Kleid sowie riesigem Haarreif, der an den Heiligenschein der Maria erinnerte, und großen Ohrringen tanzte und sang Beyoncé unter anderem zu ihrem Song "Sand Castles" vom Album "Formation". Hologramm-Aufnahmen zeigten sie zudem halbnackt mit ihrem Babybauch. Mit dem Auftritt wollte Beyoncé auch auf die Rolle von Frauen und Müttern aufmerksam machen. "Deine Mutter ist eine Frau - und Frauen wie sie können nicht in Zaum gehalten werden", sang sie.

Lady Gaga meets Metal

Lady Gaga war in diesem Jahr in keiner Kategorie nominiert, stand aber mit den Heavy-Metal-Pionieren von Metallica im Rampenlicht. Sie bewies bei dem Auftritt einmal mehr ihre Vielseitigkeit, Metallica-Frontmann James Hetfield seine Spontaneität: Nachdem sein Mikrofon zu Beginn des Auftritts noch nicht eingeschaltet war, teilte er sich das Mikro kurzerhand mit seiner Gesangspartnerin. 

Die Siegerin des Abends, Adele, hatte neben ihres Songs zur Eröffnung in diesem Jahr außerdem die Ehre, zum Gedenken an den verstorbenen George Michael zu singen. Allerdings war ihr Auftritt alles andere als reibungslos, was sich die Sängerin sichtlich zu Herzen nahm. Nachdem sie bereits mitten in Michaels Song "Fastlove" war, brach sie ab, fluchte und setzte noch einmal neu an. "Ich kann das nicht versauen, seinetwegen." Am Ende des von Streichern getragenen Vortrags standen der 28-Jährigen Tränen in den Augen, die Zuschauer im Staples Center von Los Angeles applaudierten stehend. Schon im Vorjahr hatte Adele mit Soundproblemen während ihres Liedes "All I Ask" zu kämpfen, damals aber trotz Mikroausfall und schepperndem Klavier weitergesungen. Irgendwie scheint bei ihren Grammy-Auftritten der Wurm drin zu sein.

Adele geht ihre verpatzte Darbietung von George Michaels "Fastlove" naheBild: Reuters/L. Nicholson