Große Fischtrawler und weitläufige Netze - wegen des Walfischfangs haben die Grauwale ihre Wanderrouten und Fortpflanzungsgebiete stark verändert. Diesen Wandel wollten US-Forscher von der Oregon State University untersuchen und haben Wale mit Sendern ausgestattet und überwacht. Eine Grauwalkuh machte dabei einen Umweg und schwamm so in 172 Tagen insgesamt 22.511 Kilometer. Damit schlägt der Grauwal den bisher bekannten Rekordhalter um Längen: Im Jahr 2010 war die Reise eines Buckelwals von einem Nahrungsgrund zum nächsten über knapp 10.000 Kilometer aufgezeichnet worden.
Grauwale können bis zu 35 Tonnen wiegen und bis zu 14 Meter lang werden. Sie leben heute nur noch im Pazifik, wobei Forscher zwischen einer westpazifischen und einer ostpazifischen Population unterscheiden. Während die ostpazifischen Bestände als gesichert gelten, sehen Meereswissenschaftler die westpazifischen Grauwale als stark gefährdet an. Forscher gehen insgesamt nur noch von 130 Tieren aus. Die Westpazifik-Wale halten sich im Sommer normalerweise vor der russischen Insel Sachalin nördlich von Japan auf. In der Vergangenheit überwinterten sie dann vor der Südküste Chinas.
Manche Tiere rennen irrsinnig schnell, andere fliegen oder springen beeindruckend hoch oder ertragen sehr lange brütende Hitze. Warum? Weil sie sich so entscheidende Vorteile gegenüber ihren Konkurrenten verschaffen.
Bild: Fotolia/stephane angueKeiner läuft schneller - im Spurt erreichen Geparden bis zu 120 km/h! Das passt zu ihrem Jagdverhalten: Die tagaktiven Großkatzen schleichen sich sehr nahe an ihre Beute heran, um plötzlich anzugreifen. Allerdings mangelt es ihnen an Kondition. Erreichen sie die Antilope nach einigen hundert Metern nicht, müssen sie aufgeben.
Bild: Fotolia/stephane angueKeiner läuft ausdauernder: Gabelböcke können Geschwindigkeiten von 60 bis 70 km/h über eine Strecke von bis zu fünf Kilometern durchhalten. Ihr Körper hat sich daran angepasst. So ist beispielsweise ihr Herz etwa doppelt so groß wie das eines Hausschafs. Vorteil? Gabelböcke rennen ihren Fressfeinden meistens locker davon.
Bild: Getty ImagesKein Vogel rennt schneller: 70 km/h sind kein Problem für ihn, und 50 km/h hält er ohne Probleme eine halbe Stunde durch. Er hat sehr lange Beine, eine ausgeprägte Laufmuskulatur und als einziger Vogel nur zwei Zehen pro Fuß. Dafür kann der Strauß, trotz seiner großen Flügel, nicht fliegen. Er ist einfach zu schwer.
Bild: APKeiner fliegt höher. 1973 kollidierte ein Sperbergeier in 11.200 Metern mit einem Flugzeug - so hoch können sich die afrikanischen Greifvögel in den Himmel schrauben. Die meisten Vogelarten fliegen etwa 100 bis 2000 Meter hoch. Nur Zugvögel müssen ab und an über 9.000 Meter aufsteigen, zum Beispiel, wenn sie den Himalaja überqueren.
Bild: picture-alliance/dpaKeiner springt höher. Pumas können - trotz ihres Gewichts von mehr als 50 Kilogramm - vom Boden aus beeindruckende fünfeinhalb Meter hoch auf einen Baum springen. Das ist Rekord bei Landsäugetieren. Nur Delfine springen höher - nämlich sieben Meter - für die sie aber einen langen Anlauf im Wasser nehmen.
Bild: Bas LammersKeiner ist kleiner: Die meisten Kolibriarten sind winzig. So ist die Bienenelfe die kleinste Vogelart der Welt. Sie misst gerade mal sechs Zentimeter und ist mit zwei Gramm leicht wie eine Feder. Im Flug schlagen sie 40 bis 50 Mal mit den Flügeln - in jeder Sekunde.
Bild: Fabian SchmidtKeiner taucht tiefer. Der riesige Pottwal schafft es als einziges Säugetier, über 3000 Meter tief zu tauchen und auch noch eine Stunde unter Wasser zu bleiben. Besonders erstaunlich ist das, weil Wale atmen müssen. Einer ihrer Tricks: Nur noch die lebenswichtigsten Organe wie Herz und Gehirn werden durchblutet.
Bild: picture-alliance/WildlifeKeiner erträgt Hitze besser: Eine Körpertemperatur von 45 Grad Celsius macht der Oryx-Antilope nichts aus - ein Mensch wäre da schon lange tot. Ihr Geheimnis: Ein feines Adergeflecht an der Halsschlagader, das wie eine Blut-Klimaanlage funktioniert. Außerdem müssen Oryxantilopen nur selten trinken: Alle paar Wochen reicht.
Bild: picture-alliance/zbKeiner hört besser: Fledermäuse haben die feinsten Ohren in der Tierwelt. Auf ihren Beutezügen stoßen die nachtaktiven Tiere Laute im Ultraschallbereich aus. Ihre großen Ohrmuscheln drehen sich zur Schallquelle hin und saugen das Echo wie mit einem Trichter ein. So gelingt es ihnen, sogar bei völliger Dunkelheit Insekten zu fangen.
Bild: picture-alliance/dpaKeiner fliegt länger: Alpensegler vollbringen außergewöhnliche Ausdauerleistungen: Bis zu sieben Monate können die Zugvögel fast pausenlos fliegen. Sie gönnen sich höchstens kurze Zwischenstopps. Und noch erstaunlicher: Scheinbar fressen und schlafen die etwa 20 Zentimeter großen Vögel sogar im Flug.
Bild: CC-BY-SA-vogelwarte.chMeister im Hochsprung sind die Kleinen: Ein Floh springt aus dem Stand bis zu zweihundert Mal so hoch, wie er groß ist. Noch besser ist die Wiesenschaumzikade, dieses Insekt schafft sogar das 400fache.
Bild: picture-alliance/dpa
Der neue Rekordhalter gehört zur westpazifischen Population. Die Rekordstrecke kam nun zustande, weil eine der Walkühe von Sachalin 10.880 Kilometer bis vor die Küste Mexikos schwamm. Hier überwintern vor allem die ostpazifischen Grauwale. Bei seinem Rückweg nutzte das Tier eine andere Route und kreuzte dabei die östliche Beringsee - so kam es insgesamt auf eine Strecke, die gut der Hälfte der Erdumrundung entspricht.
Vielleicht schon ausgestorben?
Die aktuelle Studie ist auch aus anderen Gesichtspunkten für die Forscher interessant: Die Walkuh schwamm, ebenso wie die anderen beobachteten Tiere, auf dem Hinweg geradewegs durch das offene Meer und nicht entlang der Küsten. Dies zeige die hervorragenden Navigationsfähigkeiten der Wale, sagen die Forscher. Überraschend sei aber vor allem, dass die gefährdeten westpazifischen Wale in Regionen schwimmen, die eigentlich von den ostpazifischen Grauwalen bewohnt werden. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass es sich bei einigen westpazifischen Grauwalen eigentlich um ostpazifische Tiere handelt, die ihre Wanderziele verändert haben.
Es könne sogar sein, dass die komplette westpazifische Gruppe ausgestorben sei, schreiben die Forscher, oder aber, dass sich beide Populationen mittlerweile die gleichen Nahrungsgründe teilten. Um dem auf den Grund zu gehen, sollen nun die Gene der vermeintlichen westpazifischen Population vor Sachalin untersuchen werden.