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Grenzenlos - Herbie Hancock

4. Dezember 2001

Nicht nur Alt-Rocker wie Mick Jagger und Konsorten wagen sich dem Renten-Alter nahe noch auf die Bühne. Herbie Hancock - in der Geschichte des Jazz beinahe so legendär wie Miles Davis - ist auf Europa-Tournee.

Jazz-Legende Herbie HancockBild: AP

Seinem Publikum will der 61jährige Jazz-Star beweisen, dass er noch lange nicht am Ende seiner musikalischen Karriere ist. Im Gegenteil, die Botschaft, die er überbringen möchte, lautet: Jazz darf keine Grenzen kennen. Ob Hip Hop, Dance Floor, House - Hancock ist selbst für die wildesten Ideen der DJs aufgeschlossen.

Seine neue Platte "Future 2 Future" steht im Mittelpunkt seiner derzeitigen Europa-Tour. Nicht alle Jazz-Puristen danken ihm seine neuen Experimente, die amerikanische Kritik dagegen ist begeistert und auch das Publikum jubelt ihm zu.

Begleitet von einer Hand voll Stars der Londoner Club-Szene wie den DJs Krush, Rob Swift und A Guy Called Gerald gelang dem Multi-Talent eine Mischung aus satten Bässen, Sprechgesängen, Afro-Beat, Rhytmen à la Chaka Khan, Dance Floor und viel Elektronik. Hancock versteht diesen Sound als "Jazz der Zukunft".

Chamäleon und Multi-Talent

Nach seinen klassischen Anfängen – Hancock stand mit 11 Jahren bereits mit dem Chicago Symphony Orchester auf der Bühne – spielte der schwarze Musiker mehrere Jahre mit Miles Davis. Jazz war und bleibt immer seine Basis. Doch Hancock hat den Jazz aus den Fesseln seiner Stagnation befreit.

Jazz soll populär sein, das ist seine Überzeugung. Und dass man ihn auch populär interpretieren kann, bewies er schon 1973 als er mit "Headhunters" die erste Jazz-LP auflegte, die Platin-Status erreichte.

Immer schon hatte Hancock ein Faible für die Elektronisierung und Technologisierung des Jazz. In den 70er Jahren stieß er allerdings noch an die Grenzen der sich erst allmählich entwickelnden Mikroelektronik. Kein Jazz-Musiker hat die Chancen der Computer-Technologie so konsequent genutzt wie er. "Rockit", sein größter und bekanntester Hit, der es auch hierzulande in die Top-Ten schaffte, ist das beste Beispiel für eines dieser Experimente.

Vom Erfolg seiner neuen Experimente kann man sich in Deutschland noch bis zum 08.12.2001 überzeugen.

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