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Griechen erinnern an den Aufstand

17. November 2013

In Griechenland haben zehntausende Menschen der blutigen Niederschlagung der Studentenrevolte gegen die damals regierende Militärjunta vor 40 Jahren gedacht. Größere Zwischenfälle gab es nicht.

Demonstranren vor der US-Botschaft in Athen (Foto.dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Aus Protest gegen das seit 1967 herrschende Obristen-Regime waren im November 1973 tausende Studenten in Athen in einen Streik getreten und hatten sich auf dem Gelände des Polytechnikums verschanzt. Über einen "Piratensender" riefen sie zum Aufstand auf.

Am 17. November ließen die Militärs die Panzer rollen und das Hochschulgelände besetzen. Bei der Niederschlagung der Revolte wurden mindestens 44 Menschen getötet. Trotz dieser Niederlage gilt der Studentenaufstand für Historiker als der Anfang vom Ende der Diktatur, die im Sommer 1974 zusammenbrach.

Studentenaufstand in Athen 1973: Polizsten nehmen eine Studentin festBild: picture-alliance/dpa

Trotz der angespannten sozialen Lage im hochverschuldeten Euro-Krisenstaat Griechenland verliefen die Gedenkveranstaltungen in Athen weitgehend friedlich. Rund 7000 Polizisten waren im Einsatz. Aus der zweitgrößten Stadt des Landes, Thessaloniki, wurden keine nennenswerten Zwischenfälle gemeldet. In früheren Jahren hatte es am Gedenktag vielfach gewalttätige Ausschreitungen gegeben.

An den Kundgebungen nahmen mehrere Zehntausend Bürger teil. In Athen führt der Gedenkmarsch traditionell zur US-Botschaft (Artikelbild). Die Regierung in Washington wird für die Diktatur mitverantwortlich gemacht. Mehr als 10.000 Menschen versammelten sich vor dem Parlamentsgebäude auf dem zentralen Syntagma-Platz, um gegen die Sparpolitik der Regierung zu protestieren. Die Demonstranten schwenkten Flaggen und Banner mit der Aufschrift "IWF, EU raus!". Viele skandierten "Nie wieder Faschismus" und forderten zugleich eine Ende der massiven Einsparungen.

Misstrauensvotum und Proteste in Athen

01:49

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Derzeit prüfen Vertreter der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), ob Griechenland alle Auflagen der internationalen Geldgeber für die Freigabe weiterer Milliardenhilfen erfüllt hat. Das EU-Mitglied kämpft mit einer langwierigen Rezession und hoher Arbeitslosigkeit. Die Obdachlosigkeit steigt und bei vielen Arbeitnehmern schrumpfen die Einkommen angesichts von Kürzungen und steigender Steuern seit Jahren.

wl/gmf (dpa, afp, rtr)