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Politik

Griechenland fängt neue Paketbomben ab

21. März 2017

Nach dem Versand von Paketbomben an Bundesfinanzministerium und IWF hat Griechenlands Polizei acht weitere verdächtige Sendungen unschädlich gemacht. Stecken wieder radikale Kritiker des Sparprogramms dahinter?

Briefkästen in Athen
Bild: Getty Images/AFP/A. Tzortzinis

Die acht Pakete, die in einem Verteilzentrum im Norden von Athen abgefangen wurden, seien an "Beamte in europäischen Ländern" sowie an internationale Finanzorganisationen adressiert gewesen, teilte die griechische Polizei mit. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) erfuhr aus Kreisen des Athener Bürgerschutzministeriums, die explosiven Sendungen seien "von der gleichen Sorte" wie die von vergangener Woche.

In der Poststelle des Bundesfinanzministeriums war am Mittwoch ein Paket mit einem explosiven Stoff eingegangen - adressiert an Finanzminister Wolfgang Schäuble. Die Berliner Polizei konnte die Sendung entschärfen. Am Donnerstag wurde am Pariser Sitz des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Mitarbeiterin an Gesicht und Händen verletzt, als sie eine mit Sprengstoff gefüllte Sendung öffnete. Absender war in beiden Fällen mutmaßlich die linksextremistische griechische Gruppierung "Verschwörung der Feuerzellen", die eigentlich schon vor Jahren zerschlagen worden war. Ihr werden auch in Griechenland nicht tödliche Brand- und Paketbombenanschläge zur Last gelegt.

Harte Einschnitte

Das Bundesfinanzministerium und der IWF spielen eine zentrale Rolle in den Verhandlungen zur Überwindung der griechischen Schuldenkrise. Wegen ihrer Forderungen nach strikten Sparmaßnahmen stellen beide Institutionen für viele Griechen ein Feindbild dar. Kritiker werfen den internationalen Gläubigern vor, eine Erholung der griechischen Wirtschaft durch zu harte Auflagen verhindert zu haben.

Beharrt auf Sparmaßnahmen: Wolfgang SchäubleBild: Getty Images/AFP/J. Thys

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern sollen nach Angaben von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem in den kommenden Tagen intensiviert werden. Es seien bereits Fortschritte gemacht worden, einige Punkte seien aber weiter offen, sagte Dijsselbloem nach Gesprächen mit den EU-Finanzministern in Brüssel. Schäuble hatte die Verhandlungen zuvor als schwierig bezeichnet.

Die europäischen Geldgeber drängen die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras zu weiteren Reformen, bevor frisches Geld aus dem 2015 beschlossenen Hilfsprogramm im Gesamtvolumen von 86 Milliarden Euro fließt. Unter anderem geht es um die Senkung von Steuerfreibeträgen sowie um weitere Einschnitte bei Rente, Arbeits- und Streikrecht.

wa/cr (afp, dpa)

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