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Griechenland richtet "Hotspot" ein

10. Oktober 2015

Das Zentrum für die Aufnahme und Registrierung von Flüchtlingen in Griechenland soll in Kürze auf der Insel Lesbos seinen Betrieb aufnehmen. Dort war die Zahl der eintreffenden Migranten zuletzt rapide gestiegen.

Flüchtlinge am Strand von Lesbos verlassen ein Schlauchboot (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/NurPhoto/A. Masiello

Spätestens in zehn Tagen soll das Aufnahme- und Registrierungszentrum für Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos in der Ägäis eingerichtet sein. Griechenland werde seine Zusagen gegenüber der Europäischen Union einhalten, versprach Einwanderungsminister Giannis Mouzalas nach Gesprächen mit EU-Einwanderungskommissar Dimitris Avramopoulos und dem luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn in Athen.

Fünf Hotspots sollen in Griechenland entstehen

So genannte Hotspots sind Teil der EU-Maßnahmen für ein effizientes und gemeinsames Vorgehen in der Flüchtlingskrise. "Wir müssen wissen, wer an unsere Tür klopft", betonte Asselborn. Wenn die Außengrenzen der EU nicht gesichert sind, werde "das Schengen-Abkommen binnen Wochen zusammenbrechen", fügte er hinzu. Insgesamt sollen auf den Inseln Lesbos, Kos, Samos, Chios und Leros solche Hotspots eingerichtet werden.

Griechenland und Italien besonders betroffen

Dort treffen die meisten Migranten ein, die von der Türkei aus über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Flüchtlinge wegen des guten Wetters, das in der Region herrschte, deutlich gestiegen. Zuletzt rettete die griechische Küstenwache dort über 1100 Bootsflüchtlinge (Artikelbild) binnen 24 Stunden. Asselborn unterstrich, die EU werde Griechenland "finanziell und logistisch" unterstützen.

Geplant ist, rund 160.000 Migranten aus Griechenland und Italien in andere EU-Staaten umzuverteilen. In Italien ist der erste Hotspot auf der Insel Lampedusa bereits eingerichtet, dort läuft die Erprobungsphase. Bis Ende November soll das Zentrum seinen regulären Betrieb aufnehmen. Weitere Hotspots sind in den Städten Pozzallo, Porto Empedocle, Trapani, Augusta und Taranto geplant. Auch sie sollen bis Jahresende funktionieren.

uh/pg (dpa,afp)

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