Griechenlands Staatsspitze ist jetzt weiblich
13. März 2020Erstmals in der Geschichte Griechenlands hat eine Frau den vornehmlich repräsentativen Posten inne. In der feierlichen Zeremonie, die vom Staatsfernsehen übertragen wurde, übernahm Ekaterini Sakellaropoulou das Amt vom bisherigen Präsidenten der Republik, Prokopis Pavlopoulos. Dessen fünfjährige Amtszeit läuft Ende März regulär aus.
Weil in Griechenland öffentliche Versammlungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus abgesagt und Schulen und Theater geschlossen wurden, hatten sich nur wenige Abgeordnete im Plenum versammelt. Auch Händeschütteln war ausgeschlossen. Am späten Donnerstag waren in Griechenland ein Todesfall und 117 Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet gewesen.
Top-Juristin
Das Parlament hatte sich im Januar mit großer Mehrheit für Sakellaropoulou entschieden. Die 63-Jährige war bisher Richterin und Präsidentin des obersten griechischen Verwaltungsgerichtshofes. Jura hat sie in Athen studiert. Geboren wurde sie in der Hafenstadt Thessaloniki. Sie hat ein Kind und spricht Englisch und Französisch.
Unterstützung von der Opposition
Bei ihrer Wahl hatte die Parteilose nicht nur die Stimmen der regierenden Konservativen erhalten, sondern wurde auch von der größten Oppositionspartei Syriza und der sozialistischen Kinal unterstützt. Dadurch erzielte sie eines der besten Wahlergebnisse in der Geschichte des griechischen Parlaments.
Anschließend legte sie vor Journalisten die Prioritäten ihrer Amtszeit dar. Dabei verwies sie auf die "Herausforderungen des 21. Jahrhunderts" wie etwa die Wirtschaftskrise oder der Klimawandel. Darüber hinaus will sie sich für "ein Klima der Sicherheit und Gerechtigkeit in der Gesellschaft" einsetzen.
uh/mak (dpa, afp, rtr)