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Politik

Griechen feuern wieder Tränengas auf Migranten

4. März 2020

Die Grenze zwischen Griechenland und der Türkei ist derzeit Kampfgebiet. Bislang blieb es bei Tränengas- und Blendgranaten zur Abwehr der Flüchtlinge. Die türkische Seite berichtet nun aber von einer weiteren Eskalation.

Griechischer Tränengas-Einsatz gegen Flüchtlinge an der Grenze zwischen Kastanies und Edirne in der Türkei (Foto: picture-alliance/AA/H. M. Sahin)
Bild: picture-alliance/AA/H. M. Sahin

Griechische Soldaten und Polizisten haben erneut Tränengas-Granaten auf Hunderte Migranten gefeuert, die von der Türkei aus die Grenze überwinden und in die Europäische Union gelangen wollten. Dichte Schwaden des Reizgases hingen am Grenzübergang Kastanies in der Luft. Die Feuerwehr löschte kleinere Brände am Boden. Auch Wasserwerfer wurden gegen die Menge eingesetzt. Griechenland hat die Sicherung seiner Grenze zur Türkei verstärkt, Soldaten sind auf Patrouille.

Türkei: Ein Flüchtling wurde erschossen 

Laut türkischen Angaben wurde ein Flüchtling von griechischen Grenzschützern durch Schüsse getötet. Sechs Migranten seien durch scharfe Munition verletzt worden, teilte das Gouverneursamt der benachbarten türkischen Region Edirne mit. Ein Sprecher der griechischen Regierung reagierte mit einem scharfen Dementi. "Die Türkei verbreitet Falschmeldungen", sagte er. "Ich weise dies kategorisch zurück." Bereits am Dienstag hatte Athen Darstellungen aus der Türkei bestritten, dass griechische Sicherheitskräfte drei Migranten getötet hätten, die auf griechisches Gebiet gelangen wollten.

Seit dem Wochenende kommt es in Kastanies zu Auseinandersetzungen zwischen Migranten und griechischen Sicherheitskräften. Am Dienstag zogen sich einige Migranten aus dem unmittelbaren Grenzgebiet zurück, was die Lage etwas entspannte.

Griechischer Tränengas-Einsatz gegen Flüchtlinge an der Grenze zwischen Kastanies und Edirne in der TürkeiBild: picture-alliance/AA/H. M. Sahin

Mehr als 24.000 Menschen haben versucht, die Grenze zur EU zu überwinden, seit die Türkei am Samstag erklärt hatte, sie werde keine Flüchtlinge mehr aufhalten. Dazu ist sie eigentlich nach dem Abkommen mit der EU aus dem Jahr 2016 verpflichtet, das illegaler Einwanderung und Schlepperbanden Einhalt gebieten soll. Im Gegenzug sicherte die EU der Türkei Hilfen in Höhe von sechs Milliarden Euro zu.

Erdogan: EU muss Türkei helfen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan stellte der EU unterdessen Bedingungen für eine Lösung des Flüchtlingsstreits. "Wenn die europäischen Länder das Problem lösen wollen, müssen sie die politischen und humanitären Bemühungen der Türkei in Syrien unterstützen", sagte Erdogan in einer Rede in Ankara.  Einzelheiten nannte er nicht.

sti/se (afp, dpa, rtr)

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