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Großbritannien holt seine Soldaten nach Hause

17. Dezember 2008

Bis Juli 2009 zieht Großbritannien seine Truppen aus dem Irak ab. Das kündigte Premierminister Gordon Brown bei einem Überraschungsbesuch in Bagdad an. Für Freudenausbrüche sorgte das bei den Soldaten allerdings nicht.

Britische Truppen im irakischen Basra, Foto: dpa
Bis Juli sollen die britischen Soldaten weg seinBild: picture alliance/dpa
Gordon Brown zu Gast in BaghdadBild: AP

Zwar sollen die britischen Soldaten bis zum kommenden Juli nach sechs Jahren endgültig den Irak verlassen - damit beenden sie einen ihrer umstrittensten Einsätze überhaupt. Dafür werden sie aber an einem anderen Brandherd dringend gebraucht: In Afghanistan. Nach monatelangen Spekulationen machte Premierminister Brown am Mittwoch (17.12.2008) das offiziell, was viele erwartet hatten: Bis Mai, nicht länger, solle die militärische Operation im Irak weitergehen, sagte er während eines Blitzbesuches beim irakischen Ministerpräsident Nuri al-Maliki in Bagdad. In den darauffolgenden zwei Monaten machten sich die rund 4100 britischen Soldaten dann auf die Heimreise. Ob die Aufgaben dann wirklich "erfüllt" sind, wie es Brown formulierte, bleibt angesichts der andauernden Gewalt im Irak fraglich. Erst am Mittwoch wieder explodierten zwei Bomben in Bagdad und rissen mindestens zwei Dutzend Menschen in den Tod.

Angriffe vor dem Ende der Waffenruhe

Unmittelbar vor dem offiziellen Ende der Waffenruhe mit Israel haben militante Palästinensergruppen ihre Raketen-Angriffe auf das israelische Grenzgebiet verstärkt. Am Mittwoch feuerten Kämpfer mindestens 10 Kassam-Raketen und eine Mörsergranate auf Israel ab, wie eine Militärsprecherin in Tel Aviv mitteilte. Und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad drohte den israelischen Grenzstädten mit einem Raketenhagel.

Gaza ist isoliert - darunter leidet vor allem die ZivibevölkerungBild: AP

Am Freitag (19.12.2008) läuft nach sechs Monaten eine zwischen Israel und den Palästinensern vereinbarte Waffenruhe aus. Die Zeichen stehen jetzt wieder auf mehr Gewalt. Das Muster ist aus der Vergangenheit bekannt: Je größer die Zahl der Opfer und Schäden in Israel, desto härter der Gegenschlag. Es mag paradox klingen, aber der radikal-islamischen Hamas, die den Gazastreifen seit Juni vergangenen Jahres kontrolliert, kommt das offizielle Ende der Waffenpause nicht ungelegen. Die Bevölkerung murrt, weil das tägliche Leben immer schlechter wird, die Umfragewerte sinken. Hamas-Funktionäre lassen keinen Zweifel daran, dass eine neue Runde des Raketenbeschusses auf Israel - in der Hamas-Sprache heißt das Widerstand - die Unterstützung der Mehrheit der 1,5 Millionen Palästinenser zurückgewinnen könnte.

OPEC senkt die Fördermengen

Gegen den Ölpreisverfall: Die OPEC drosselt die FördermengenBild: picture-alliance / dpa

Seit Monaten befindet sich der Ölpreis im freien Fall: Noch im Juli lag er bei der Rekordmarke von 147 Dollar je Fass. Inzwischen liegt der Preis für ein Barrel Öl nur noch bei knapp 50 Dollar: Das freut vielleicht die Verbraucher - aber den Ländern gehen damit Devisen verloren und deshalb zieht die OPEC jetzt die Notbremse: Bei ihrer Konferenz im algerischen Oran haben sich die Ölminister der erdölexportierenden Staaten auf eine deutliche Senkung der Fördermenge geeinigt: Die tägliche Produktion solle um zwei Millionen Barrel gekürzt werden, kündigte der saudiarabische Ölminister Ali el Nuaimi an. Es ist die größte Senkung seit

Einführung der Förderquoten 1982.

Redaktion: Ina Rottscheidt/ Diana Hodali
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