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Politik

Großeinsatz gegen El Salvadors Jugendgangs

4. Dezember 2022

Martialischer Auftritt der Sicherheitskräfte in dem zentralamerikanischen Land: Im Kampf gegen die Bandenkriminalität wurde in El Salvador erstmals eine ganze Großstadt abgeriegelt.

El Salvador Soldaten und Polizisten gehen gegen Banden vor
Schwer bewaffnete Polizisten bei ihrer Ankunft in SoyapangoBild: Salvador Melendez/AP/dpa/picture alliance

Bei einem Großeinsatz gegen die mächtigen Jugendbanden in El Salvador haben Sicherheitskräfte die Großstadt Soyapango umstellt. Mit Sturmgewehren bewaffnete Soldaten und Polizisten suchten in der Stadt nach Gangmitgliedern, berichteten Augenzeugen.

Soyapango sei "vollständig umzingelt", gab Staatspräsident Nayib Bukele auf Twitter bekannt. 8500 Soldaten und 1500 Polizisten seien an der Operation im Großraum der Hauptstadt San Salvador beteiligt. "Die einfachen Bürger haben nichts zu befürchten und können ihr Leben normal fortführen", schrieb Bukele. "Das ist ein Einsatz gegen Kriminelle, nicht gegen ehrliche Bürger."

Welle der Gewalt

Bukele hatte Ende März den Ausnahmezustand verhängt, nachdem in dem zentralamerikanischen Land binnen drei Tagen 87 Menschen ermordet worden waren. Im November kündigte er an, künftig ganze Städte abriegeln zu lassen, damit Soldaten und Polizisten von Haus zu Haus gehen und nach Gangmitgliedern suchen können. Soyapango war nun die erste Stadt, in der ein solcher Großeinsatz gestartet wurde. Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Ausnahmezustand, der unter anderem Inhaftierungen ohne Richterbeschluss ermöglicht, als drastische Einschränkung von Grundrechten.

Greift hart gegen "Maras" durch: Präsident Nayib Bukele (41)Bild: Alex Pena/AA/picture alliance

Jugendbanden - die sogenannten Maras - kontrollieren in El Salvador ganze Stadtviertel. Sie sind in Schutzgelderpressung und Drogenhandel verwickelt. Die daraus resultierende Gewalt machte El Salvador zu einem der gefährlichsten Staaten der Welt.

wa/bru (afp, dpa)

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