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KriminalitätLateinamerika

Rekordmenge an Drogen und Schusswaffen gefunden

19. April 2023

Interpol ist der bislang größte Schlag gegen illegale Schusswaffen gelungen. Beschlagnahmt wurden mehrere Tausend Waffen und Tonnen von Drogen.

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Der internationalen Polizeiorganisation Interpol ist der bisher größte Schlag gegen Schusswaffen gelungen (Archivbild)Bild: EPA/WALLACE WOON/dpa/picture alliance

Mehr als 14.000 Festnahmen, über 8000 beschlagnahmte Waffen und sichergestelltes Rauschgift im Wert von etwa 5,7 Milliarden Dollar (umgerechnet knapp 5,2 Milliarden Euro) - so sah der bisher größte Einsatz der internationalen Polizeiorganisation Interpol gegen Schusswaffen aus. Im Rahmen der Operation Trigger IX gingen die Einsatzkräfte zwischen Mitte März und Anfang April in Mittel- und Südamerika gegen Gangs und Kartelle vor.  

"Die Tatsache, dass eine Operation, die auf illegale Schusswaffen abzielte, zu solch massiven Beschlagnahmungen von Drogen führte, ist ein weiterer Beweis dafür, dass diese Verbrechen miteinander verwoben sind", sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock.

Einsatz gegen 20 kriminelle Organisationen

Die Einsatzkräfte gingen gegen 20 kriminelle Organisationen vor, darunter das brasilianische Verbrechersyndikat Primeiro Comando da Capital, die salvadorianische Jugendgang Mara Salvatrucha und das auch in Südamerika aktive Balkan-Kartell. Nach dem Einsatz eröffneten die beteiligten Strafverfolgungsbehörden rund 30 Ermittlungsverfahren.

Mehr als 200 Tonnen Kokain wurden bei den Einsätzen sichergestelltBild: Marcus Brandt/dpa/picture alliance

Interpol zog während der Operation Waffenexperten der beteiligten Länder in der Grenzstadt Foz do Iguaçu im Dreiländereck zwischen Brasilien, Argentinien und Paraguay zusammen, um den Einsatz zu steuern. An der Großrazzia waren laut Interpol etwa 15 Länder aus der Region sowie rund 100 Strafverfolgungsbehörden beteiligt, darunter auch die US-Waffenbehörde ATF. Finanziert wurde die Operation Trigger IX von der Europäischen Union.

Es geht nur um Profit

"Die Netzwerke des organisierten Verbrechens, die hinter all diesen illegalen Aktivitäten stehen, haben nur eine Priorität: Profit. Wir als Strafverfolgungsbehörden müssen ebenso entschlossen sein, sie in jeder Region und weltweit zu zerschlagen", erklärte Generalsekretär Stock.

Auch befeuert durch den Drogenhandel ist Lateinamerika eine der gefährlichsten Regionen der Welt. In den Ländern Amerikas lebten nur 13 Prozent der Weltbevölkerung, aber dort würden 37 Prozent aller Tötungsdelikte weltweit verübt, so die Interpol-Waffenexpertin Line Haidar. "Zwei Drittel aller Morde in Amerika werden mit Schusswaffen begangen."

nmm/gri (dpa, afp)

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