Seit 1978 widmet die Berlinale dem Nachwuchs eine eigene Sektion. Sie nennt sich "Generation" und umfasst zwei Programme: "kplus" für Kinder und "14plus" für Jugendliche. Zu sehen gibt es Filmkunst auf höchstem Niveau.
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Großes Kino für den Berlinale-Nachwuchs
Seit 1978 widmet die Berlinale dem Nachwuchs eine eigene Sektion. Sie nennt sich "Generation" und umfasst zwei Programme: "kplus" für Kinder und "14plus" für Jugendliche. Zu sehen gibt es Filmkunst auf höchstem Niveau.
Bild: Berlinale
Kino für Knirpse
Wie schön Kino sein kann, erfahren bei der Berlinale schon Vier- und Fünfjährige. Und sie sind ein tolles Publikum, zittern mit den Helden auf der Leinwand, klatschen vor Begeisterung und biegen sich vor Lachen, wenn es witzig wird. Für die jüngsten Kinoeinsteiger stehen Kurz- und Animationsfilme wie die Geschichte von Jonas, dem Unterwasserbootbauer, auf dem Programm.
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Welt voller Überraschungen
Woanders ist es immer anders als zu Hause. Und manchmal geht es schon ein paar Straßen weiter rätselhaft zu. Oder ist es nur Mias Fantasie, dank derer sich die Wohnung ihrer neuen Freundin in ein Reich voller Geheimnisse verwandelt, als Mia dort zum ersten Mal übernachtet? Diese unkonventionelle Geschichte vom stärker werden eröffnet das Kinderfilmfest.
Bild: Karolina Pajak
Schwieriges Leben
Rund 60.000 Zuschauer hat die Kinder- und Jugendfilmsparte der Berlinale, viele sind Stammgäste. Sie werden mit dem Festival erwachsen und wissen, was sie hier erwartet: Filmkunst auf höchstem Niveau, ehrlich und eindringlich erzählt. Um den Überlebenskampf einer nomadischen Familie in der unwirtlichen mongolischen Steppe geht es in der berührenden Produktion "Zud" von Marta Minorowicz.
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Kino aus aller Welt
Kutappayi wächst in der paradiesischen Natur Südindiens auf. Er geht fischen, beobachtet die Entenschwärme, lauscht Geschichten. Kutappayi hat seine Eltern verloren, aber der Großvater kümmert sich rührend um ihn. Aber dann erkrankt der alte Mann. Kutappayis Traum, in die Schule zu gehen, zerbricht, der Junge muss Geld verdienen. Er teilt das bittere Schicksal von Millionen von Kinderarbeitern.
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Junge Rebellen
In diesem Jahr konkurrieren 63 Lang- und Kurzfilme aus 35 Ländern um die Gunst des jungen Publikums. Gleich mehrere erzählen von jungen Rebellinnen und Rebellen. Einer von ihnen ist der 12-jährige Ali. Er kann die Ungerechtigkeit an seiner Schule nicht akzeptieren und kämpft für die von ihm bewunderte Mitschülerin Elif. Damit riskiert er den eigenen Schulausschluss.
Bild: Mikael-Bundsen
Mehr als nur Zuschauer
Kinder und Jugendliche sind während der Berlinale nicht nur Zuschauer. Sie diskutieren nach den Vorstellungen mit Darstellern und Regisseuren, haben eigene Reporter, die über das Festival berichten, und sie können sich in die Kinder- oder Jugendjury wählen lassen. Eine interessante Arbeit, bei der sie viele Filme gucken und bewerten müssen.
Bild: Berlinale/Max Kullmann
Wahre Geschichten
Die Berlinale mutet ihrem jungen Publikum einiges zu. Fester Bestandteil des Programms sind ungeschönte Einblicke in bedrohte, prekäre oder verletzte Leben. "Life on the Border" ist in den Flüchtlingslagern von Kobane und Singal entstanden. Der kurdische Filmemacher Bahman Ghobadi hat es acht Kindern möglich gemacht, ihre Geschichten mit der Kamera zu erzählen. Ein erschütterndes Dokument!
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Eigene Wege gehen
Junge Menschen haben unbändige Kraft. Und sie wollen selber über ihr Leben bestimmen. Der Maori Tu will professioneller Hip-Hop-Dancer werden, sein Vater hingegen sieht seine Zukunft beim Militär. Also kämpft Tu - mit seinem ganzen Körper, mit mitreißender Musik und in einer Branche mit erbarmungslosen Regeln. Ein 14-plus Beitrag, der Tanzfilm und Coming-of-Age-Story in einem ist.
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Grenzen überwinden
Wie wachsen junge Menschen auf? Welchen Regeln müssen sie folgen? Welche Grenzen werden ihnen gesetzt? Und was heißt es, erwachsen zu werden? Die Antworten hängen auch davon ab, wo und in welcher Kultur man lebt. Das verdeutlicht der Spielfilm "Sairit" – ein kritischer Blick auf die indische Gesellschaft, in der eine Liebe über Kastengrenzen hinweg immer noch unmöglich scheint.
Bild: Sudhakar Reddy
Beschädigte Leben
In der Reihe 14plus spielen Alp- und Tagträume eine nicht unerhebliche Rolle. Sie geistern durch das Leben eines Kleinkriminellen in Lima, konfrontieren einen jungen Kanadier mit seinen indianischen Wurzeln und sind so schwer zu begreifen wie das neue Leben, das Greta nach dem Umzug in den Griff bekommen muss. Wie schön, dass man nach dem Kino wieder mit Freunden lachen darf!
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Starke junge Mädchen
Unter den Beiträgen, die das Auswahlgremium überzeugt haben, sind in diesem Jahr gleich mehrere, die von der stillen Emanzipation junger Frauen erzählen. Raya ist so eine, in Lettland zurückgeblieben mit dem kleinen Bruder. Die Mutter ist wie viele andere längst nach England ausgewandert, die Großmutter plötzlich gestorben. Zäh, aber leise kämpft Raya, die Verletzte, für ihr eigenes Glück.
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Neu erzählt
Das Tagebuch von Anne Frank, entstanden zwischen Juni 1942 und August 1944 in einem Amsterdamer Hinterhaus, ist längst Weltliteratur. Und seine junge Autorin ist wohl eines der bekanntesten Opfer des Holocaust. Annes berührendes Tagebuch wurde seit 1959 mehrfach verfilmt. In einer Sondervorführung präsentiert Generation nun Hans Steinbichlers prominent besetzte Neuverfilmung.
Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin 2016
Gefeierter Film
Gefeiert wird am Anfang, gefeiert wird am Ende. Dann gibt es die Auszeichnungen. Bei kplus und 14plus vergeben zwei internationale Jurys ihre Preise. Und elf Kinder sowie sieben Jugendliche ehren ihre besten Filme mit einem Gläsernen Bären. Wer einmal dabei war, wird den unglaublichen Jubel nie vergessen.
Bild: Berlinale
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Wer etwas über das Leben von Kindern und Jugendlichen, über ihre Gefühle, Sorgen und Sehnsüchte erfahren möchte, der ist in der Berlinale-Sektion "Generation" genau richtig. Wie gehen die Jungs im anatolischen Ringer-Internat mit Schmerzen um? Was bedeutet es, in einem bulgarischen Dorf einen eigenen Kopf zu haben? Und wie fühlt es sich an, wenn die eigene Mutter plötzlich mit einer Frau zusammen lebt? Die Kinder -und Jugendfilmsektion "Generation" erzählt Geschichten mitten aus dem Leben und aus unterschiedlichsten Kulturen. Vom Zeichentrickfilm über die Abenteuergeschichte bis zur Arthouse-Produktion ist alles dabei: 13 Lang- und 18 Kurzfilme für Kinder bis 13 Jahren, 15 Lang- und 17 Kurzfilme für Jugendliche. Für die jüngsten Kinobesucher werden die Filme deutsch eingesprochen, die für die etwas älteren sind untertitelt. Und nach der Vorstellung wird diskutiert: mit den Filmemacherinnen und Filmemachern und ihren jungen Darstellern, die aus aller Welt nach Berlin anreisen.