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Großrazzia im "Reichsbürger"-Umfeld

4. Juni 2024

Mehr als 700 Beamte waren in mehreren Bundesländern im Einsatz. Unterstützt wurden sie von Spezialkräften und Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes.

Deutschland I Razzia gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen Terrorgruppe um den «Reichsbürger»
Beamte der Polizei bei der Durchsuchung eines Grundstücks am Ortsrand von Althengstett in Baden-WürttembergBild: Waldemar Gress/EinsatzReport24/picture alliance

Mit einer Razzia ist die Bundesanwaltschaft gegen mögliche Unterstützer der sogenannten Reichsbürger-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß vorgegangen. Wie eine Sprecherin mitteilte, durchsuchte ein Großaufgebot der Polizei sieben Objekte und drei Grundstücke in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein.

Beteiligt gewesen seien mehr als 700 Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei und mehrerer Landespolizeien, ebenso Spezialkräfte und Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes. Auch schweres Gerät sei zum Einsatz gekommen, hieß es.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur richteten sich die Maßnahmen gegen zwei Beschuldigte aus Althengstett und Bad Teinach im nahe Stuttgart gelegenen Kreis Calw. Der 73 Jahre alte Mann und die 63-jährige Frau stehen demnach im Verdacht, der Gruppe um Prinz Reuß zum Jahreswechsel 2021/2022 Räumlichkeiten in Sachsen für Rekrutierungsveranstaltungen zur Verfügung gestellt zu haben.

Prozesse in Frankfurt am Main, Stuttgart und München

Mutmaßlich führende Köpfe der Gruppe müssen sich derzeit vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verantworten. Dort sind neun Männer und Frauen angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder in einer terroristischen Vereinigung gewesen zu sein beziehungsweise diese unterstützt zu haben.

Heinrich XIII. Prinz Reuß ist Hauptangeklagter im Frankfurter "Reichsbürger"-Prozess (Archivbild)Bild: Boris Roessler/dpa Pool/picture alliance

Laut Ermittlern soll auch ein bewaffneter Umsturz geplant gewesen sein. Den Frankfurter Unternehmer Prinz Reuß sieht die Anklage als Rädelsführer an. Dieser ließ durch seine Verteidiger vor Gericht bestreiten, dass Gewalttaten vorgesehen waren.

In Stuttgart hatte Ende April der Prozess um den sogenannten militärischen Arm der Gruppe begonnen. In München sollen zudem vom 18. Juni an die übrigen mutmaßlichen Mitglieder und Unterstützer der Gruppierung vor Gericht gestellt werden.

jj/sti (dpa, afp)