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Grundstein für neues Bauhaus-Museum

4. Dezember 2016

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum 2019 soll der großzügig bemessene Neubau fertig sein. Dann können die rund 40.000 Exponate der Stiftung Bauhaus erstmals umfassend öffentlich gezeigt werden.

Der Entwurf des Bauhaus-Museums in Dessau
Bild: Büro Young & Ayata

Bei der feierlichen Grundsteinlegung am Sonntag zum 90. Geburtstag des ersten Bauhausgebäudes sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, das neue Museum werde dem Kulturland wichtige Impulse geben. Das Bauhaus-Jubiläum 2019 sei für Sachsen-Anhalt ein Ereignis von herausragender Bedeutung.

1.600 Quadratmeter Ausstellungsfläche soll das neue Museum umfassen, nach Berlin wird damit hier die zweitgrößte Bauhaus-Sammlung der Welt ein Zuhause finden. Die Kosten werden bisher auf 25 Millionen Euro geschätzt. Das Land Sachsen-Anhalt und der Bund wollen gemeinsam für den prestigeträchtigen Neubau aufkommen. Geplant ist ein schlichtes Gebäude, das einen schwebenden Balken mit gläserner Hülle darstellt. Dieser Entwurf des spanischen Architekturbüros Gonzalez Hinz Zabala war aus mehr als 800 Einreichungen ausgewählt worden.

Der Bauhaus-Gedanke gestern und heute 

Der Neubau werde einen "ästhetischen Werkstattcharakter" haben, der dem Bauhaus-Gedanken entspreche, sagte Claudia Perren, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau, im Vorfeld der Grundsteinlegung. Er spiegele auch das Selbstverständnis der jungen Architektengeneration wider, "weg von der Repräsentation hin zu einem interagierenden Haus mit viel Raum für Experimente".

Das Bauhaus wurde 1919 als Architektur- und Designschule in Weimar gegründet, zog 1925 nach Dessau und schließlich nach Berlin um. 1933 wurde es auf Druck der Nazis geschlossen. Heute wird das Bauhaus-Erbe in allen drei Städten gepflegt. 
Zu den wichtigsten Künstlern zählten neben dem Gründer Walter Gropius unter anderen Lyonel Feininger, Johannes Itten, Paul Klee und Wassily Kandinsky. Das Bauhaus sei die "weltweit einflussreichste Schule für Kunst, Architektur und Design", so Kulturstaatsministerin Monika Grütters in ihrer Festakt-Rede. Sie betonte auch, das das Bauhaus "damals wie heute für eine offene, moderne und freiheitliche Gesellschaft" stehe.

Bei der Grundsteinlegung wurde auch auch eine kleine Zeitkapsel versenkt. Ministerpräsident Haseloff legte eine kleine Luther-Figur hinein, Bauhaus-Chefin Claudia Perren eine Gropius-Klinke, der spanische Architekt Roberto González ein Stück von den Ausgrabungen auf dem Museumsgelände und Dessaus Oberbürgermeister Peter Kuras Bilder der Anhaltischen Gemäldegalerie, die ehemals am selben Ort stand.

suc/MM (epd/dpa)

 

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