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Politik

Guam - Stützpunkte und Strände

Janina Semenova
9. August 2017

Nordkorea hat den USA mit einem Raketenangriff auf Guam gedroht. Die Pazifikinsel ist für die Vereinigten Staaten von strategischer Bedeutung. Die wichtigsten Fakten zu Guam im Überblick.

Guam US-Marine (Reuters/Naval Base Guam/Major Jeff Landis, USMC (Ret.))
Bild: Reuters/Naval Base Guam/Major Jeff Landis, USMC (Ret.)

Gleichzeitig Urlaubsziel und Militärstützpunkt: Das ist Guam. Die Insel im Südpazifik ist etwa dreimal so groß wie die US-Hauptstadt Washington, D.C. und hat rund 163.000 Einwohner.

"Außengebiet" mit eingeschränkten Rechten

Guam ist offiziell Teil der Vereinigten Staaten - allerdings nur als US-Außengebiet. Das bedeutet: Guam ist keiner der 50 Bundesstaaten der USA. Daher gelten auch nicht alle Vorschriften der US-Verfassung auf der Insel. Die Bewohner Guams sind jedoch US-Bürger, wenn auch mit eingeschränkten Rechten. Sie dürfen beispielsweise nicht an der Präsidentenwahl teilnehmen.

Seit 1950 ist Guam dem US-Innenministerium unterstellt - als sogenanntes "self-governing organized unincorporated territory". Staatsoberhaupt ist der US-amerikanische Präsident. Regierungschef ist der Gouverneur Eddie Calvo.

US-Territorium im Westpazifik

Guam ist die größte Insel der Marianengruppe im westlichen Teil des Südpazifiks. Die Insel liegt etwa auf drei Viertel des Weges zwischen dem US-Bundesstaat Hawaii und den Philippinen. Guam liegt viel näher an Japan und Korea als an den Vereinigten Staaten: Der US-Bundesstaat Hawaii ist mehr als 6000 Kilometer entfernt, das japanische Tokio nicht einmal halb so weit. Zwischen Pjöngjang und Guam liegen 3400 Kilometer. 

Militärstützpunkt und Touristenziel

Ein Drittel der Insel ist militärisches Sperrgebiet der USA. Guam ist für die Vereinigten Staaten von strategischer Bedeutung, da sich dort einige der wichtigsten Stützpunkte für Einsätze im Südpazifik befinden. Die Nähe zu den Philippinen, Japan und der koreanischen Halbinsel spielen dabei eine große Rolle: Die USA können so ihren Verbündeten im Krisenfall zur Seite stehen. 2013 verkündete das Pentagon, dass wegen der Bedrohung durch Nordkorea ein Raketenabwehrsystems auf Guam stationiert wird.

Bereits 1944 wurden auf Guam der US-Luftwaffenstützpunkt Andersen Air Force Base und der Marinestützpunkt Naval Base Guam eingerichtet. Beide werden bis heute genutzt. Auf Guam stationiert sind unter anderem vier Atom-U-Boote und Schiffe für Logistik- und Nachschubaufgaben. Während des Vietnamkrieges spielte Guam eine zentrale Rolle als Nachschubbasis.

Talofofo Bay: Guam kann auch wildromantisch seinBild: Victoria Shaffer

2014 waren auf Guam 6000 US-Soldaten stationiert. Das Militär ist die wichtigste Einkommensquelle der Insel. An zweiter Stelle folgt der Tourismus: Die Sandstrände sind vor allem bei Urlaubern aus Ostasien beliebt; Guam ist ein beliebtes Reiseziel für Taucher und Schnorchler.

Insel mit Geschichte

Forscher vermuten, dass die Insel um 2000 v. Chr. von Seefahrern aus Indonesien oder von den Philippinen entdeckt und besiedelt wurde. Der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan kam im Auftrag der spanischen Krone 1521 auf die Insel; 1565 beanspruchte Spanien die Insel für sich. Im spanisch-amerikanischen Krieg kam Guam 1898 in US-amerikanischen Besitz. 1941, kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbour, stürmten japanische Truppen die Insel und besetzten sie. Im August 1944 eroberten die USA Guam zurück.

Janina Semenova DW-Korrespondentin in Riga@janinasem
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