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Guardiola will in die Premier League

Joscha Weber5. Januar 2016

Sein Abschied aus München ist längst beschlossene Sache. Nun erklärt Startrainer Pep Guardiola auch wohin sein Weg führen soll: nach England. Seinem Nachfolger überlässt er eine "tolle Mannschaft".

Champions League Arsenal vs Bayern, Pep Guardiola (Foto: Reuters)
"Ich bin kein Trainer der 30 Jahre bei einem Klub bleibt" - Guardiola muss weiterziehen.Bild: Reuters/D. Martinez

Pep Guardiola nahm sein Mineralwasser und ging. Ziemlich schnell sogar. Ganz als habe er es eilig diese Pressekonferenz zu verlassen. Gesagt war nach rund 30 Minuten Frage-Antwort-Spiel schließlich alles - nun ja, fast alles.

Der scheidende Startrainer des FC Bayern München hat seine Beweggründe geschildert, warum er nach drei Jahren den deutschen Rekordmeister verlassen will: "Ich brauche Veränderung", sagte Guardiola und erklärte, dass er in die die englische Premier League wechseln möchte - nicht aber zu welchem Verein es ihn zieht.

"Drei Jahre in einem Klub sind genug"

"Ich habe viele Freunde hier in der Stadt, ich mag München. Aber es geht darum, was man daraus macht", sagte Pep Guardiola beinahe schon rückblickend auf sein Leben in München, das de facto noch bis zum Sommer weitergehen wird. Zugleich offenbarte er gegenüber den Journalisten auch seinen tiefen Drang nach einem neuen Umfeld und einer neuen Herausforderung: "Ich möchte neue Stadien, Städte und Restaurants kennenlernen. Drei Jahre in einem Klub sind genug. Ich bin kein Trainer, der 30 Jahre bei einem Klub bleibt."

Keine Bindung für die Ewigkeit: Pep Guardiola und seine Bayern-SpielerBild: picture-alliance/dpa/W. Hong

Genau diesen Eindruck haben Beobachter immer wieder von ihm gewinnen können. Guardiola ist ein Projekt-Trainer, und Projekte sind eben zeitlich beschränkte Angelegenheiten. Sein neues Projekt sieht Guardiola nun in England: "Dort wird ein anderer Fußball gespielt. Das ist eine Herausforderung, die ich mag", ließ der 44-Jährige wissen. Auf seinem Weg in die Premier League werde er keine Spieler mitnehmen, versicherte der Coach, der zugleich Gerüchten widersprach, es gehe ihm bei seinem Wechsel auch um finanzielle Aspekte: "Es geht nicht um Geld oder Spieler. Diese Entscheidung habe ich für mich getroffen. Das ist auch eine Chance für den Verein."

Ancelotti? "Perfekt für den Verein"

Diese Auffassung vertritt Pep Guardiola so nachdrücklich, dass es nachdenklich macht. Warum betont Guardiola, die positiven Aspekte seines Abschieds so deutlich und lobt seinen Nachfolger Carlo Ancelotti als "perfekt für den Verein"? Es drängt sich die Frage auf: Passt Guardiola aus seiner Sicht gar nicht mehr zum FC Bayern? Sie bleibt vorerst unbeantwortet.

Demnächst öfter in britischen Stadien: Guardiola sucht die nächste Herausforderung auf der InselBild: Getty Images/Alex Livesey

Schon jetzt wünscht er Ancelotti "viel Glück" und will ihm eine "tolle Mannschaft" überlassen. Reichlich früh, mag da manch einer denken. Doch Guardiola meint: "Es ist gut, dass schon ein Nachfolger feststeht", sagte der Spanier. Bevor es so weit ist, will Guardiola noch Titel holen, warnt aber vor zu hohen Erwartungen: "Es ist so schwer in der Bundesliga. Vielleicht denken die Medien und Fans, dass es langweilig ist. Aber wir haben eine schwere Rückrunde vor uns."

Zugleich weiß er, dass er eigentlich gar nicht mehr an der Meisterschaft oder einem möglichen Pokalsieg gemessen wird. Sein Vermächtnis wird sich danach bemessen, ob es ihm gelingt, mit der unbestritten exzellenten Mannschaft die Champions League zu gewinnen - und so auch seinen Vorgänger endlich vergessen zu machen. "Ich bin nicht hier, um gegen das Erbe von Jupp Heynckes zu kämpfen", entgegnet Guardiola solchen bohrenden Nachfragen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass er längst schon weiter denkt als das.

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