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Guinea: Dutzende Tote nach Massenpanik in Fußball-Stadion

Andreas Sten-Ziemons mit SID, dpa, AFP
2. Dezember 2024

Bei einem Fußballspiel führt eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung zu Tumulten. Sicherheitskräfte setzen Tränengas ein und lösen eine Massenpanik mit vielen Toten aus. Die genaue Opferzahl ist noch nicht bekannt.

Menschen in Nzerekore, Guinea, bringen sich in Sicherheit, indem sie über eine Betonmauer klettern, nachdem es während eines Fußballspiels zu einer Massenpanik gekommen ist
Als Sicherheitskräfte gegen randalierende Fans Tränengas einsetzen, bricht unter den Zuschauern Panik ausBild: Social media via REUTERS

Bei einer Massenpanik unter Fußballfans in Guinea sind örtlichen Medien zufolge dutzende Menschen getötet worden. Zu dem tragischen Zwischenfall kam es nach ersten Berichten, als der Schiedsrichter in der Schlussphase eines Spiels einem Spieler die Rote Karte zeigte. Fans des bestraften Teams warfen daraufhin mit Steinen.

Als die Sicherheitskräfte Tränengas einsetzten, brach Panik bei den Zuschauern aus. Offizielle Informationen zur Zahl der möglichen Verletzten und Toten gab es zunächst nicht, am Montagmittag wurde die Zahl der Todesopfer dann auf 56 beziffert. Die Agentur AFP berief sich dabei auf eine Erklärung der vom Militär geführten Regierung. Diese Zahl, die aus Angaben der zuständigen Krankenhäuser hervorgehe, sei allerdings "vorläufig".

Behörden versuchen, Ruhe wiederherzustellen

Das Spiel fand am Sonntagabend im Rahmen eines Lokalturniers in der Stadt Nzerekore im Südosten des westafrikanischen Landes statt. Die Veranstaltung war Teil einer Kampagne der in Guinea herrschenden Militärjunta unter der Führung von Mamady Doumbouya.

Regierungschef Amadou Oury Bah sprach in einem Post auf der Plattform X von "Opfern",  ohne eine genaue Zahl von Toten oder Verletzten zu nennen. Die Behörden arbeiteten intensiv daran, wieder Ruhe herzustellen, schrieb er und rief zur Ruhe auf, damit Rettungsdienste nicht an der Erstversorgung der Verletzten gehindert würden.

Bah kündigte zudem an, dass die Regierung eine weitere Stellungnahme veröffentlichen werde, "sobald sie alle relevanten Informationen zu diesen bedauerlichen Vorfällen gesammelt hat".

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