Guineas Opposition soll mit ins Regierungsboot
1. Oktober 2009Ein afrikanischer Vermittler solle dabei helfen. Außerdem könnte eine von den Vereinten Nationen unterstützte Untersuchungskommission den Tod zahlreicher Demonstranten am vergangenen Montag (28.09.2009) untersuchen.
Beim brutalen Einsatz der Sicherheitskräfte, die eine verbotene Demonstration mit rund 50.000 Teilnehmern gewaltsam auflösten, waren nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen mindestens 157 Menschen getötet worden. Das Innenministerium in Conakry spricht dagegen nur von 57 Toten, von denen die Mehrzahl in einer Massenpanik niedergetrampelt worden sei. Das Blutbad vom Montag war weltweit verurteilt worden.
Weltweites Entsetzen über Blutbad
Die amtierende Präsidentin des Weltsicherheitsrates, Susan Rice (USA) erklärte, dass der Sicherheitsrat Informationen über schwere Menschenrechtsverletzungen in der Hauptstadt erhalten habe. Die Regierung solle sofort jede Gewalt einstellen und verhaftete Oppositionelle freilassen.
Noch immer suchen Menschen Freunde, die sie seit der Demonstration vermissen - entweder wurden sie festgenommen oder sie sind tot. In Leichenhallen müssen viele Opfer noch identifiziert werden. Während Freunde und Angehörige die Beerdigungen der getöteten Demonstranten organisieren, herrscht in der Hauptstadt Conakry weiterhin Angst und Unsicherheit, viele Geschäfte blieben geschlossen.
Putsch-Oberst in Deutschland ausgebildet
Unterdessen bestätigte die Bundeswehr, dass Junta-Chef Oberst Moussa Camara insgesamt vier Jahre in Deutschland militärisch ausgebildet wurde. Schwerpunkt sei die Ausbildung zum Kompaniechef gewesen. Camara sei in der Zeit zwischen 1996 und 2005 an der Offiziersschule Dresden und an der Nachschubschule in Bremen gewesen. Deutsch habe er am Bundessprachenamt gelernt, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Autor: Dirk Bathe (dpa/ap/afp)
Redaktion: Christine Harjes