Guineas Präsident vereidigt
21. Dezember 2010Der ehemalige Oppositionsführer Alpha Condé ist der erste demokratisch gewählte Präsident der westafrikanischen Republik Guinea. Bei den ersten freien Wahlen seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1958 hat der langjährige Oppositionspolitiker überraschend gewonnen. Nachdem er dem ehemaligen Regierungschef Cellou Dalein Diallo im ersten Wahlgang Ende Juni dieses Jahres unterlegen war, gewann er die Stichwahl am 7. November 2010 mit gut 52 Prozent der Stimmen. Der 72-jährige Condé trat mit dem Wahlversprechen an, seinem Land nach 50 Jahren Diktatur einen radikalen Wandel zu bringen.
Proteste rund um die Wahl
Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses kam es zunächst zu Protesten von Diallos Anhängern, die hauptsächlich der Volksgruppe der Peul angehören. Die Anhänger Condés dagegen gehören überwiegend den Malinke an. Bei den Unruhen zwischen Diallos Anhängern und Sicherheitskräften kamen mindestens 80 Menschen ums Leben. Aus organisatorischen Gründen musste die Stichwahl mehrfach verschoben werden.Diallo selbst sprach nach den Wahlen von Wahlbetrug und drohte damit, das Ergebnis vor Gericht anzufechten. Doch das Verfassungsgericht in Guinea bestätigte letztendlich den Sieg Alpha Condés bei der Stichwahl im November und räumte Diallo keine weiteren Einspruchsmöglichkeiten mehr ein.
Wahlniederlage akzeptiert
Wahlverlierer Diallo zeigte sich zwar unzufrieden, dass seine Beschwerde über Wahlbetrug bei der Stichwahl vom 7. November 2010 nicht zugelassen wurde. Das Gericht wies aber alle Vorwürfe zurück und betonte, dass die Bestätigung über den Wahlsieg Condés endgültig sei. Auch internationale Wahlbeobachter sprachen von überwiegend korrekten Wahlen. Diallo räumte schließlich seine Niederlage ein und rief seine Anhänger auf, im Interesse eines geeinten Guinea Ruhe zu bewahren. Größere Zusammenstöße blieben seitdem aus, was wohl auf Diallos einlenkendes Verhalten zurückzuführen ist. Damit ebnete er seinem Land den Weg in Richtung Demokratie. Ein Weg, der keineswegs selbstverständlich ist, was ein Blick in den Nachbarstaat Elfenbeinküste zeigt. Denn anders als sein Amtskollege Diallo, will sich dort Altpräsident Laurent Gbagbo nicht mit seiner Walniederlage abfinden.
Autorin: Katrin Ogunsade (dpa, ap)
Redaktion: Christine Harjes