Hüte waren lange für Männer ein selbstverständlicher Teil der Garderobe. Das ist heute nicht mehr so, aber in vielen Redewendungen hat der Hut überlebt.
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Gut behütet auf der Hut
Es gibt Redewendungen rund um Jacken, Hosen und Schuhe - aber auch um den Hut, einst eine selbstverständliche Kopfbedeckung.
Bild: picture-alliance/imagebroker/Janus
Hut ab!
Diese Geste, ein Zeichen des Respekts, ist viele hundert Jahre alt. Als Männer noch tradtitionell Hüte und Kappen trugen, wurden diese selbstverständlich in der Kirche, in Anwesenheit von Damen und dem Chef gelüpft. Ein bewundernd gemurmeltes "Hut ab" ist das verbale Äquivalent und drückt Bewunderung aus.
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Den Hut nehmen
Wer entlassen wird oder zurücktritt, packt seine Siebensachen - und dazu gehört der Hut. Die Redewendung ist auch heute noch gebräuchlich, auch wenn kaum noch Hüte getragen werden.
Was bedeutet "das geht mir über die Hutschnur"? Ganz einfach: Das geht mir zu weit. Gesichert ist es nicht, aber eine Erklärung für die Herkunft der Redewendung besagt, das Hutband sei als Maß zur Kontrolle der Dicke von Wasserleitungen in Brunnen benutzt worden - der Strahl durfte ein bestimmtes Maß nicht überschreiten.
Bild: Getty Images/S.D´Alessandro
So klein mit Hut
Ein Blick auf den beklommen dreinschauenden Welpen, und man weiß, wie man sich "so klein mit Hut fühlt": eingeschüchtert und klein. Wer weiß, was er gerade ausgefressen hat. Wie winzig man sich genau fühlt, wird oft mit Daumen und Zeigefinger demonstriert.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/fotototo
Unter einen Hut bringen
Die Kopfbedeckung symbolisierte lange Zeit Macht und sozialen Status. Alles unter einen Hut zu bringen bedeutet zu vermitteln, einen Konsens herzustellen. Heute wird die Redewendung oft in Verbindung mit Eltern benutzt, die ihren Job, den Haushalt und Kinder miteinander vereinbaren - "unter einen Hut bringen".
Bild: picture-alliance/Newscom/R. Ben-Ari
An den Hut stecken
"Das kannst du dir an den Hut stecken" ist eine ganz deutliche Abfuhr: Vergiss es, das kommt nicht in Frage. Früher wurden Hüte oft geschmückt, gern auch mit weniger wertvollen Kleinigkeiten.
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Auf der Hut
Wer etwas schätzt und darauf aufpasst, ist aufmerksam und "auf der Hut" - wie das überaus wachsame Erdmännchen auf dem Foto. Das Wort stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet Aufsicht, Fürsorge.
Bild: Reuters/R. Naden
Gut behütet
Kinder, deren Eltern (oder wie auf dem vorherigen Bild das Erdmännchen) auf der Hut sind und den Nachwuchs bewachen und betreuen, wachsen gut behütet auf. Auch für den Schneemann hat jemand gesorgt und ihm in der prallen Sonne einen schützenden Hut aufgesetzt.
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Vor noch nicht so langer Zeit war der Hut als Teil der Alltagsgarderobe in Deutschland nicht wegzudenken. Man ging schlicht nicht aus dem Haus ohne ihn. Heute trägt die große Mehrheit der Männer keinen Hut mehr, es sei denn als cooles Fashion-Statement.
In Redewendungen ist die Kopfbedeckung allerdings nach wie vor präsent - und beileibe kein "alter Hut".
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