Der FC Bayern München zieht ohne Probleme ins Viertelfinale der Champions League ein. Gegen Salzburg zeigen die Münchener eine Gala-Vorstellung. Und ein Spieler sichert sich einen weiteren Rekord.
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Er grinste, ließ sich auf seine Knie fallen und stieß seine beiden Fäuste zusammen. Robert Lewandowski zelebrierte seinen dritten Treffer beim deutlichen 7:1 (4:0)-Erfolg gegen Red Bull Salzburg in gewohnter Manier. Durch die Gala-Vorstellung zog das Team von Trainer Julian Nagelsmann problemlos ins Viertelfinale der Champions League ein. "Das war ein Statement, ein Ausrufezeichen", analysierte Rückkehrer Manuel Neuer bei Amazon Prime. Ähnlich sah das der zweifache Torschütze Thomas Müller: "Wir haben eine gute Partie gemacht. Heute hatten wir das Spielglück, das wir im Hinspiel nicht hatten."
Drei Wochen nach dem mageren 1:1 in Salzburg präsentierten sich die Bayern wieder in Europa-Form. Und besonders ein Spieler stand in der Anfangsphase im Fokus: Lewandowski. Nach einer "Durststrecke" von zwei Spielen ohne Torbeteiligung hatte der 33-Jährige beim Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale seinen Torriecher wiedergefunden und gegen die Gäste aus Österreich in den ersten 23 Minuten schnell für klare Verhältnisse gesorgt. Mit zwei erfolgreich verwandelten Elfmetern und einen weiteren Treffer sicherte sich Lewandowski wieder einmal einen Rekord. Noch nie hatte ein Spieler in der Königsklasse schneller einen Hattrick in der Anfangsphase eines Spiels erzielen können.
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Bayern begeistert von Beginn an
Der polnische Angreifer hat nun zwölf Tore in acht Spielen in der Königsklasse erzielt. Da dürften andere Superstars wie Cristiano Ronaldo, Kylian Mbappé oder aber auch Lionel Messi momentan nur neidisch nach München schauen - besser als Lewandowski ist momentan nämlich niemand.
Doch nicht nur Lewandowski glänzte an diesem Abend in München. Die Gastgeber dominierten das Spiel von Beginn an nach Belieben und ließen Salzburg kaum eine Chance. Kingsley Coman wirbelte auf der linken Seite und spielte seine Gegner regelmäßig schwindelig, Serge Gnabry traf zum 4:0, Thomas Müller erzielte einen Doppelpack und Niklas Süle bestätigte seine gute Form in der Münchener Abwehr. Den Schlusspunkt setzte Leroy Sané mit seinem sechsten Champions-League-Treffer in dieser Saison.
Einziger Wehrmutstropfen dürfte der Salzburger Ehrentreffer durch Maurits Kjaergaard sein, auch wenn es das einzige Gegentor für Rückkehrer Manuel Neuer war. Der Torwart war nach vierwöchiger Verletzungspause ins Team des deutschen Rekordmeisters zurückgekehrt. Sieben Siege und 30:5 Tore nach acht Königsklassen-Partien wecken Titelträume bei den Münchenern, die bei weiter steigender Formkurve sicher zu den heißesten Anwärtern auf die begehrte Champions-League-Trophäe sein dürften.
Liverpool ohne Probleme weiter
Neben dem FC Bayern schaffte auch der FC Liverpool den Einzug in das Viertelfinale der Champions League. Das Team von Trainer Jürgen Klopp hatte beim 2:0-Sieg im Hinspiel gegen Inter Mailand fast alles klar gemacht, musste im Rückspiel dann aber wieder zittern. Doch trotz einer 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Mailand schaffte die Klopp-Elf den Einzug in die nächste Runde.
Lautaro Martínez erzielte an der Anfield Road den Treffer für die Gäste, die unmittelbar danach jedoch in Unterzahl gerieten. Alexis Sanchez sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot. Anschließend drängte Liverpool auf den Ausgleich, konnte die Überlegenheit jedoch nicht in Form eines Treffers ausnutzen. Für die Reds war es die erste Champions-League-Niederlage in dieser Saison.
Die Top-Torjäger der Champions League
In der Königsklasse des Fußballs knackt Kylian Mbappé die 50-Tore-Marke. Auch Thomas Müller trifft weiter. Beide gehören zu den zehn erfolgreichsten Torschützen der Champions-League-Historie.
Bild: Bernat Armangue/AP/dpa/picture alliance
Alfredo di Stefano - 49 Tore
Elf Jahre lang spielt der argentinische Stürmer für Real Madrid. Die Champions League heißt damals noch Europapokal der Landesmeister. Fünfmal in Serie, von 1956 bis 1960, triumphieren die "Königlichen" in der Königsklasse - nicht zuletzt dank der 49 Tore Alfredo di Stefanos. Der Argentinier, der 2014 verstirbt, gehört damals zu den besten Spielern der Welt.
Bild: picture-alliance/dpa
Thierry Henry - 50 Tore
Ein halbes Hundert Treffer in der Champions League steuert der Stürmer aus Frankreich in seiner langen Karriere bei: für die AS Monaco (7), den FC Arsenal (35) und den FC Barcelona (8). Einmal - mit Barça - gewinnt der Weltmeister von 1998 auch die Trophäe. Am Stadion des FC Arsenal steht eine Bronzestatue Henrys. Der Franzose ist Rekordtorschütze der "Gunners".
Bild: augenklick/firo Sportphoto/picture alliance
Kylian Mbappé - 50 Tore*
Der Weltmeister von 2018 aus Frankreich spielt und trifft in der Königsklasse für die AS Monaco, Paris St. Germain und Real Madrid. Seinen ersten Treffer erzielt er 2017 als 18-Jähriger im Achtelfinale für Monaco gegen Manchester City. 2020 steht er mit PSG sogar im Finale, dass der französische Top-Klub aber knapp mit 0:1 gegen den FC Bayern verliert. (*Stand 11. Dezember 2024)
Die Champions League und Thomas Müller, das scheint zu passen. Gleich bei seinem Debüt in der Königsklasse, beim 7:1 des FC Bayern gegen Sporting Lissabon im März 2009, erzielt der damals 19-Jährige den ersten seiner bislang 53 Champions-League-Treffer. Zweimal - 2013 und 2020 - gewinnt er mit den Münchenern die begehrte Trophäe. (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: Andreas Gebert/REUTERS
Ruud van Nistelrooy - 56 Tore
Für drei Vereine trifft der niederländische Mittelstürmer Rutgerus Johannes Martinus van Nistelrooij, wie er eigentlich korrekt heißt, in der Champions League: erst für die PSV Eindhoven (8 Tore), dann für Manchester United (35) und schließlich auch für Real Madrid (13). Zu einem Champions-League-Titel reicht es für van Nistelrooy nicht, in drei Saisons wird er aber Torschützenkönig.
Bild: Martin Rickett/empics/picture alliance
Raúl Gonzalez Blanco - 71 Tore
Raúl ist bei Real Madrid eine Legende. Der langjährige Kapitän bestreitet für die "Königlichen" so viele Spiele wie kaum ein anderer Fußballer: allein 550 Partien in der spanischen Liga und 132 in der Champions League. Dreimal gewinnt er mit Real den Titel. Fünf seiner 71 Champions-League-Tore erzielt Raúl bei seinem zweijährigen Gastspiel für den FC Schalke 04.
Bild: Daniel Ochoa de Olza/AP/picture alliance
Karim Benzema - 90 Tore
Mit 18 Jahren gelingt dem Franzosen sein erstes Champions-League-Tor für Olympique Lyon. Von 2009 bis 2023 triumphiert Benzema mit den "Königlichen" aus Madrid fünfmal in der Königsklasse. Benzema spielt nach einem Fingerbruch im Januar 2019 stets mit Handbandage - ob aus Aberglaube oder medizinischer Notwendigkeit, bleibt Spekulation. 2023 verlässt er Europa in Richtung Saudi-Arabien.
Bild: Pierre-Philippe Marcou/AFP
Robert Lewandowski - 101 Tore*
Der Ex-Bayern-Torjäger ist Champions-League-Sieger (2020) und zweimaliger Weltfußballer (2020+2021). 2020 wird somit für ihn zu einem überragenden Jahr, zudem wird er auch noch Torschützenkönig der Champions League. In seiner Karriere trifft er für Borussia Dortmund, den FC Bayern und den FC Barcelona in der "Königsklasse". (*Stand 11. Dezember 2024)
Bild: MATTHEW CHILDS/POOL/AFP
Lionel Messi - 129 Tore
Wenn der FC Barcelona sich zwischen 2004 und 2021 auf etwas verlassen kann, dann auf den Torinstinkt Lionel Messis. 120-mal trifft der Argentinier für die Katalanen in der Königsklasse, danach geht er zwei Saisons lang für PSG auf Torejagd. Sechsmal wird der achtfache Weltfußballer bester Torjäger der Champions League. Viermal holt er mit Barça den Henkelpott. Seit 2023 spielt er in den USA.
Bild: Sebastian Frej/imago images
Cristiano Ronaldo - 140 Tore
Sogar fünfmal gewinnt der Superstar aus Portugal die Champions League. Egal für wen er aufläuft, ob für Manchester United, Real Madrid oder Juventus Turin, Cristiano Ronaldo trifft zuverlässig. Souverän führt der fünfmalige Weltfußballer, der seine Karriere in Saudi-Arabien ausklingen lässt, die "ewige" Torjägerliste in Europas Königsklasse an.