Gut 4.000.000 Corona-Fälle nachgewiesen
10. Mai 2020Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich bereits mehr als vier Millionen Menschen mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert. Das geht aus aktuellen Daten der US-Universität Johns Hopkins in Baltimore und Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP hervor. Demnach starben bisher rund 278.000 Menschen nach einer Ansteckung mit dem neuartigen Erreger.
Europa ist mit mehr als 1,7 Millionen registrierten Infizierten und mehr als 155.000 Sterbefällen der am schwersten betroffene Kontinent. Das Land mit den weltweit meisten Corona-Toten sind die die USA (fast 79.000) - es folgen das Vereinigte Königreich (mehr als 31.000), Italien (etwa 30.400) und Spanien (rund 26.600). Die Zahlen einzelner Staaten lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote, Bevölkerungszahl und einer wohl hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt miteinander vergleichen.
RKI befürchtet Trendumkehr
Für Deutschland meldete das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen insgesamt rund 169.200 Infizierte, wovon mehr als 144.000 inzwischen wieder genesen sind. Die Zahl der Menschen, die hierzulande an (oder mit) der Lungenkrankheit COVID-19 starben, wurde zuletzt mit 7395 angegeben.
Die sogenannte Reproduktionszahl (R) kletterte laut RKI auf den geschätzten Wert von 1,10. Am Freitag war sie noch mit 0,83 angegeben worden, am Mittwoch gar lediglich mit 0,65. Die Zahl R gibt an, wie viele Menschen durchschnittlich ein Infizierter während seiner Erkrankung mit einem Erreger ansteckt.
Angesichts statistischer Schwankungen, die durch die gegenwärtig relativ geringe Zahl von Infizierten noch verstärkt würden, lasse sich allerdings nicht sagen, "ob sich der während der letzten Wochen sinkende Trend der Neuinfektionen weiter fortsetzt oder es zu einem Wiederanstieg der Fallzahlen kommt", so das Robert Koch-Institut. Der Anstieg der Reproduktionszahl mache es aber in jedem Fall "erforderlich, die Entwicklung in den nächsten Tagen sehr aufmerksam zu beobachten". Bundesregierung und Bundesländer hatten am Mittwoch weitreichende Lockerungen der Corona-Auflagen angekündigt.
In ihrer Existenz bedroht
Die Zeitung "Welt am Sonntag" berichtet derweil, dass Hunderttausende Deutsche offenbar durch das Raster staatlicher Corona-Hilfen fallen. 2,1 Millionen Bürger (2,6 Prozent) erlitten durch die Corona-Krise existenzbedrohende finanzielle Verluste, ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar. Weitere 3,5 Millionen Bürger (gut vier Prozent) verzeichnen demnach erhebliche finanzielle Einbußen, mehr als 14 Prozent zumindest leichte Kürzungen. Insgesamt müsse damit mehr als ein Fünftel der Bevölkerung mit weniger Geld auskommen als vor der Krise.
wa/rk (afp, dpa, rtr, RKI)