Gerade wurde eine neue CD von Frank Zappa veröffentlicht - über 20 Jahre nach dessen Ableben. Die Plattenindustrie macht so etwas sehr gerne, denn sie weiß, dass die Fans alles kaufen, was posthum auf den Markt kommt.
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Tote Musiker leben länger
Sie sind oft schon seit Jahren tot, aber ihre Namen sorgen immer noch für klingende Kassen. So veröffentlicht die Plattenindustrie immer wieder Alben verstorbener Musiklegenden. Wie jetzt - das neue Werk von Frank Zappa.
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Posthum verkauft sich gut
Frank Zappa ist seit 22 Jahren tot. Nun aber ist sein 100. Album erschienen, das definitiv allerletzte. "Dance me this" ist das Ergebnis einer Studiosession mit Experimenten am Synclavier und mongolischem Kehlkopfgesang. Für Liebhaber ist es ein Leckerbissen, die Charts wird die Platte eher nicht stürmen. In anderen Fällen kann der Backkatalog verstorbener Künstler eine wahre Goldgrube sein.
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Verkaufsschlager Michael Jackson
Er ruht seit 2009 in Frieden, doch seine Stimme lebt wie eh und je: 2014 erschien "Xscape"; nach "Michael" war es bereits das zweite posthum veröffentlichte Album des King of Pop. Star-Produzent Timbaland ließ acht unveröffentlichte Titel am Mischpult aufpeppen, dazu gab es prominente Duett-Stimmen von Mary J. Blige bis D'Angelo. "Xscape" wird nicht das letzte Album vom toten "Jacko" sein.
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Der King lebt
Elvis Presley schlägt alle Rekorde: Bis zu seinem Tod 1977 verkaufte er 600 Millionen Alben, mittlerweile sollen es schon um die zwei Milliarden Tonträger sein. Sein letztes Heim in Graceland ist längst zur Pilgerstätte für Fans aus aller Welt geworden. Als 2002 zum 25. Todestag des Kings die CD "Elvis 30 #1 Hits" erschien, setzte sie sich in mehr als 17 Ländern an die Spitze der Charts.
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Lieder aus Andalusien
Paco de Lucía galt als Großmeister der Flamenco-Gitarre. Er prägte das Genre im 20. Jahrhundert wie kein anderer. Als der Spanier im Februar 2014 im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt starb, hatte er noch viel vor: Unter anderem arbeitete er an seinem ersten Studioalbum seit zehn Jahren, das er den populären Copla-Liedern seiner Heimat widmete. "Canción Andaluza" erschien Ende April 2014.
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Reggae vom Meister
Als 1983 Bob Marleys Album "Confrontation" erschien, war der wohl berühmteste Reggae-Musiker der Welt schon zwei Jahre tot. Sein Frau Rita hatte unveröffentlichtes Material gesichtet und dann mit Marleys Band "The Wailers" veröffentlicht. "Buffalo Soldier", ein musikalisches Denkmal für afro-amerikanische US-Soldaten aus dem Bürgerkrieg, wurde zu einem der größten Hits des Jamaikaners.
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Gallionsfigur der Hippiebewegung
Janis Joplin starb im Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin und reihte sich damit in den "Club 27" früh verstorbener Musikheroen ein. Die Sängerin steckte gerade mitten in den Studiosessions zu ihrem neuen Album. Ihre Band brachte "Pearl" trotzdem heraus, die Scheibe wurde ihr größter Erfolg. Der einzig unvollendete Song klang im Nachhinein wie ein böses Omen: "Buried Alive in the Blues".
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Monsieur 100.000 Volt
"Danke Gilbert, dein Publikum wird dich nie vergessen" steht auf seinem Grabstein. Immer noch pilgern Fans auf den Pariser Friedhof Père Lachaise, um einem der großen Weltstars des französischen Chansons die letzte Ehre zu erweisen. Zum 10. Todestag Gilbert Bécauds brachte seine Witwe 2011 die Doppel-CD "Unsterblich - Seine größten Chansons" heraus.
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Noch viel Stoff
Der "Man in Black" gab sich elf Jahre nach seinem Tod die Ehre: "Out Among The Stars" erschien im März 2014, die Songs hatte Johnny Cash aber schon vor 30 Jahren zu Papier gebracht. In jenen 1980ern also, als die Country-Szene sich nicht mehr für ihn interessierte und sein Plattenlabel ihn fallen ließ. Sohn John Carter Cash kündigte an, dass noch genug Material für fünf weitere Alben vorliegt.
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Die Stimme aus dem Jenseits
Der US-amerikanische Pianist und Sänger Nat King Cole starb schon 1965, doch seine Tochter Natalie ließ ihn 1991 wieder auferstehen."Unforgettable" hieß das nachträglich zusammengesetzte Duett, das sie mit ihrem verstorbenen Vater sang. Das dazugehörige Album "Unforgettable … with Love" mit bekannten Liedern ihres berühmten Daddys verkaufte sich 14 Millionen Mal und sahnte sieben Grammys ab.
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Ausnahmetalent, Drogen und ein früher Tod
Nach ihrem Tod im Sommer 2011 begann ein Ansturm auf Amy Winehouses Alben. Trotz aller Drogenexzesse war die Soulsängerin in ihrer kurzen Karriere überaus produktiv und hinterließ genug Songs für eine weitere CD. "Lioness: Hidden Treasures" landete auf Anhieb an der Spitze der britischen Charts. Ein Teil des Verkaufserlöses ging an die nach Amy benannte Stiftung für gefährdete Jugendliche.
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Bonbonwerbung à la Bolan
Nachdem der Brite Marc Bolan 1977 den Tod als Beifahrer eines Mini Coopers gefunden hatte, waren posthume Veröffentlichungen mit der Musik des Glam Rock-Erfinders ein einträgliches Geschäft. 1981 erschien das Album "You Scare Me To Death" mit Songs, die der Kopf der psychedelischen T-Rex Band schon 1966 geschrieben hatte. Der Titeltrack war ursprünglich als TV-Werbung für Pfefferminzdrops gedacht.
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Milch und Honig
Als Ex-Beatle John Lennon 1980 ermordet wurde, stand die Welt unter Schock. Drei Jahre brauchte seine Witwe Yoko Ono, um die Arbeit an dem Album wieder aufzunehmen, an dem sie gemeinsam gefeilt hatten: "Milk and Honey" war der Nachfolger von "Double Fantasy". Beide sangen abwechselnd, doch während Yoko ihre ganze Trauer herausließ, klangen seine Songs noch unvollendet. Nur Platz 11 in den Charts.
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Wenn Musiker sterben, muss das noch lange nicht bedeuten, dass ihre Fans auf Neuveröffentlichungen von Songs ihrer Stars verzichten müssen. Sie hinterlassen Noten - wie Johnny Cash - die posthum von den Kindern oder anderen Verwandten eingespielt und veröffentlicht werden. Oder die Musiker waren bis zu ihrem Ableben so fleißig, dass in den Archiven ihrer Labels noch unveröffentlichte Schätze schlummern, so wie es bei Michael Jackson der Fall ist. Diese "Lagerware" wird dann im Studio aufgepimpt, damit sie zeitgemäß klingt - nicht selten mithilfe aktueller Stars, die für die Produktionen Duette einsingen.
Musikalisches Erbe auf Tonbändern und Festplatten
Natürlich liegen in so manchem Tonstudio, in denen die Musiker gearbeitet haben noch verstaubte Tonbänder im Keller oder Daten von Probeaufnahmen und Studiosessions auf einer Festplatte. Für die Studiobetreiber liegt es also nahe, die Produktionen zu vollenden und sie zu ihrer und zur Freude der Fans posthum herauszubringen. Bob Marleys Frau beispielsweise hat Jahre nach dessen Tod unveröffentlichte Songs ihres Ehemanns gehört und anschließend mit Marleys Band "The Wailers" veröffentlicht - so auch "Buffalo Soldier", ein Song, der nach Marleys Tod zu einem internationalen Hit wurde.
Treue Fans über den Tod hinaus
Im Dezember 2014 starben innerhalb von 48 Stunden Joe Cocker und Udo Jürgens - letzterer wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag. Seitdem kaufen ihre zahlreichen Fans jede Platte ihrer Stars, die noch irgendwie zu bekommen ist. Joe Cockers Hit "With A Little Help From My Friends" schaffte es rasch auf Platz 47 der deutschen Charts. Von Udo Jürgens charteten insgesamt 18 Titel in die Top 100 - darunter "Griechischer Wein" auf Rang 14. "Posthum" verkauft sich also häufig sehr gut, da die Fans ihrem Lieblingssänger auch nach dessen Tod noch immer die Treue halten.