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Gute Viren, schlechte Viren

9. Juni 2021

Viren können töten, aber auch lebenserhaltend sein. In der aktuellen Corona-Pandemie tötet das SARS-CoV-2-Virus sehr viele Menschen. Doch ohne die guten Seiten der Viren, gäbe es den Menschen nicht.

Dokumentation | Gute Viren, schlechte Viren
Bild: ZDF

Wie können wir sie nutzen?

Viren zählen nach der gängigen Definition nicht zu den Lebewesen. Trotzdem haben sie einen großen Einfluss auf die Evolution und sind sogar ein Teil von uns Menschen. Einige Viren-Bausteine haben sich in unserem Genom verankert und pflanzen sich mit uns fort. 

Im menschlichen Genom eingebaute Viren - sogenannte endogene Retroviren - tragen beispielsweise dazu bei, dass sich die Plazenta bildet. Andere Viren greifen Bakterien an, verhindern so deren Ausbreitung und schaffen damit Raum für weiteres Leben. 

Bild: Sudan Delegation to UNESCO/Hans Sjoholm

So auch in den Tiefen des Meeres. Dort sorgen Viren für das ökologische Gleichgewicht. Sie dämmen etwa das Wachstum von Algen ein, indem sie diese befallen. Oder sie infizieren krankmachende Bakterien, die es auf Meerestiere abgesehen haben. So könnten bald schon statt Antibiotika gezielt Viren in der Fischzucht eingesetzt werden. 

Bild: picture-alliance/dpa

Im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg werden Viren untersucht, katalogisiert und archiviert. Vogelgrippe, Zika, Ebola - insgesamt sind mehrere Tausend Viren vollständig sequenziert. Das Ebola-Virus ist mit einer Sterberate von bis zu 90 Prozent eines der gefährlichsten Viren weltweit. Der Leiter der Virologie, Stephan Günther, sieht die Gefahr für den Menschen aber eher bei harmloseren Erregern: "Eigentlich muss man sagen, die erfolgreicheren Viren sind Influenza, die spanische Grippe oder jetzt COVID - die gut übertragbaren Viren." Durch ihre weitaus geringere Sterberate verbreiten sie sich viel weiter und töten somit am Ende mehr Menschen als diejenigen Viren, die bei Infektion beinahe jeden Infizierten umbringen. 

In der Nähe von Rom entwickeln 40 Wissenschaftler einen Impfstoff gegen SARS-Cov-2. Die Forscher benutzen die Hülle eines Virus, das sie im Kot von Gorillas gefunden haben, als Transportkapsel für den Impfstoff. Sie verwandeln so einen Erreger in ein wirksames Medikament. Auch Impfungen gegen zum Beispiel schwarzen Hautkrebs werden schon durchgeführt - basierend auf Viren, die Krebszellen angreifen.

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