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Politik

Guterres: "Krieg gegen den Planeten beenden"

21. September 2021

Knapp sechs Wochen vor dem Weltklimagipfel in Glasgow hat der UN-Generalsekretär die Staatengemeinschaft nochmals eindringlich zum Handeln aufgerufen. Der britische Premier Johnson glaubt an einen Wendepunkt.

United Nations Generalsekretär Antonio Guterres
Bild: John Minchillo/AP/picture alliance

UN-Generalsekretär António Guterres (Artikelbild) forderte mit Blick auf den Gipfel ein Ende des "Kriegs gegen unseren Planeten". Er appellierte an die bei einem Treffen zur Klimakrise in New York versammelten Staats- und Regierungschefs, weitreichende Maßnahmen zu ergreifen.

Unter anderem ermahnte Guterres die Staatengemeinschaft, sich bis 2050 zu Netto-Null-Emissionen zu verpflichten, ehrgeizige Klima- und Biodiversitätspläne zu verabschieden, ab 2021 keine neuen Kohlekraftwerke mehr zu planen und 100 Milliarden Dollar pro Jahr für den Klimaschutz zu mobilisieren.

"Reiche Länder müssen das Maximum tun"

"Wir brauchen eine dramatische Verbesserung der national festgelegten Beiträge der meisten Länder", bekräftigte der UN-Generalsekretär. Dabei müssten die Industriestaaten die Führung übernehmen. Die USA, China, Indien und die europäischen Staaten müssten "das Maximum machen, ohne darauf zu warten, was die anderen tun". 

Symbol für den Klimawandel: Ein schmelzender Gletscher in GrönlandBild: Hannibal Hanschke/REUTERS

Die reicheren Länder hatten sich 2009 dazu verpflichtet, die Klimahilfen bis 2020 auf jährlich 100 Milliarden Dollar zu steigern. Vergangene Woche teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit, dass dieses Ziel voraussichtlich verfehlt werde. 2019 betrugen die Hilfszahlungen für den Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen demnach knapp 80 Milliarden Dollar (67,9 Milliarden Euro).

Zuvor hatte sich der britische Regierungschef Boris Johnson über Industrieländer empört, die bei der Auszahlung von Klimahilfen an ärmere Staaten hinter ihren Versprechen zurückblieben. Laut einer Erklärung kritisierte Johnson bei dem UN-Treffen hinter verschlossenen Türen: "Alle nicken und wir sind uns einig, dass etwas getan werden muss." Er sei jedoch "zunehmend frustriert, dass das, wozu sich viele von Ihnen verpflichtet haben, bei weitem nicht ausreicht".

Johnson: "Wir müssen erwachsen werden"

Gleichzeitig betonte Johnson als Gastgeber des Weltklimagipfels im November die historische Wichtigkeit der Konferenz. "Ich denke, Glasgow - COP26 - ist ein Wendepunkt für die Welt und der Moment, in dem wir erwachsen werden und Verantwortung übernehmen müssen", sagte er nach der Zusammenkunft.

Boris Johnson spricht vor den UN in New YorkBild: ohn Minchillo/REUTERS

"Gute Nachrichten" mit Blick auf die geforderten 100 Milliarden Dollar pro Jahr könnten laut einem UN-Mitarbeiter von US-Präsident Joe Biden kommen. Biden, der seine erste Rede vor der jährlich stattfindenden UN-Vollversammlung an diesem Dienstag halten wird, ließ sich bei dem Treffen von seinem Klimabeauftragten John Kerry vertreten. 

gri/wa (afp, dpa)

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