Lange hat Maria Höfl-Riesch mit sich gerungen, am Ende ging es dann doch sehr schnell: Die dreimalige Ski-Olympiasiegerin wird ihre Karriere nicht fortsetzen.
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Maria Höfl-Riesch hat dreieinhalb Wochen nach einem weiteren Höhepunkt ihrer Karriere ihren Rücktritt vom Rennsport erklärt. 13 Jahre, oder genau genommen 4780 Tage nach ihrem ersten Start bei einem Weltcup-Rennen, sagte die 29-Jährige in München "Servus". Beinahe die gesamte vergangene Saison hatte Höfl-Riesch mit sich gerungen: weitermachen und eine Saison dranhängen, sich also so eine Art Abschiedstour gönnen? Oder doch aufhören? Nach Olympia in Sotschi, wo sie Gold in der Kombination gewann und Silber im Super-G schien sie zum Weitermachen zu tendieren, zugleich aber war dies auch der Höhepunkt, den sie sich zum Ende der Karriere erhofft, erträumt hatte.
Der Abschied wäre vollends perfekt gewesen, hätte Höfl-Riesch am vergangenen Wochenende auch noch ein zweites Mal nach 2011 die so begehrte große Kristallkugel für die Beste im Gesamtweltcup gewonnen. Im viertletzten Saison-Rennen aber war sie vergangenen Mittwoch (12.03.2014) beim Weltcup-Finale in Lenzerheide schwer gestürzt - sie gewann trotzdem den Abfahrtsweltcup, doch in der Gesamtwertung zog Anna Fenninger aus Österreich noch vorbei. "Meine Entscheidung ist so gefallen, dass ich jetzt meine Karriere beenden werde", sagte Höfl-Riesch und zog damit den Schlussstrich.
Die Ausnahme-Karriere der Maria Höfl-Riesch
Die erfolgreichste deutsche Skirennläuferin hat ihre Karriere beendet. Höfl-Riesch sammelte zahlreiche Medaillen, erlitt aber immer wieder auch schwere Verletzungen.
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Abschied auf dem Höhepunkt
Zum Ende ihrer Karriere gibt es für Maria Höfl-Riesch noch einmal Edelmetall bei den Olympischen Winterspielen. In Sotschi gewinnt die Allrounderin Gold in der Super-Kombination und Silber im Super-G. Es sind die Olympiamedaillen Nummer drei und vier für die 29-Jährige.
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Doppel-Gold in Vancouver
Bereits vier Jahre zuvor erfüllt sich Höfl-Riesch ihren sportlichen Traum. Auf den Pisten von Whistler Mountain ist sie im Slalom und der Super-Kombination nicht zu schlagen und nimmt zwei Goldmedaillen aus Vancouver mit nach Hause.
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Etliche WM-Medaillen
Zu den Olympia-Medaillen kommen zwei goldene und vier bronzene bei alpinen Skiweltmeisterschaften. Höfl-Riesch sammelt Erfolge in allen alpinen Disziplinen, nur im Riesenslalom schafft sie es bei einem Großereignis nie aufs Treppchen.
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13 Jahre im Weltcup
Insgesamt gewinnt Maria Höfl-Riesch 27 Weltcuprennen. Den ersten Sieg feiert sie im Januar 2004 bei einer Abfahrt. Ihr Weltcup-Debüt hat sie drei Jahre zuvor als 16-Jährige, doch erst nach dem Abitur im Sommer 2003 konzentriert sie sich voll und ganz auf den Rennsport.
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Stattliche Sammlung
Neben Medaillen und Plaketten stapeln sich in Höfl-Rieschs Regalen die Kristallkugeln. 2011 gewinnt sie die große Kugel für den Gesamtweltcup. Hinzu kommen fünf kleine Kugeln für die Disziplinenweltcups im Slalom (2009, 2010), in der Kombination (2008), im Super-G (2008) und in der Abfahrt (2014).
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Hart im Nehmen
Immer wieder muss Maria Höfl-Riesch Rückschläge durch schwere Verletzungen hinnehmen. Ihr schlimmstes Jahr erlebt sie 2005, als sie sich zunächst im Januar und nach ihrer Rückkehr im Dezember erneut das Kreuzband reißt. Immer wieder kämpft sie sich zurück an die Spitze.
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Wichtiger Mentor
Über ihre gesamte Karriere hinweg arbeitet Maria Höfl-Riesch sehr eng mit Wolfgang Maier zusammen. Erst als Trainer, dann als DSV-Alpindirektor unterstützt Maier seine Top-Athletin bestens und schart ein hochkarätiges Betreuerteam um sie.
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Privates Glück
Seit April 2011 ist Maria Höfl-Riesch mit ihrem Manager Marcus Höfl verheiratet. Nur gut ein Jahr zuvor hatten sie ihre Beziehung öffentlich gemacht. Höfl war lange Zeit persönlicher Assistent von Fußballlegende Franz Beckenbauer.
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Ziemlich beste Freundinnen
Lange Zeit verbindet Höfl-Riesch eine enge Freundschaft mit ihrer ärgsten Konkurrentin Lindsey Vonn. Auf dem Höhepunkt der sportlichen Rivalität zerbricht im Winter 2010/2011 die Freundschaft. Mittlerweile haben sich die beiden wieder einander angenähert.
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Letzter Auftritt
Beim letzten Weltcup-Rennen ihrer Karriere hat Maria Höfl-Riesch einen spektakulären Abgang. Am Helikopter hängend wird sie nach einem Sturz ins Krankenhaus transportiert. Besonders der linke Ellenbogen hat Schaden genommen. Die Saison ist zu Ende.
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Zukunft offen
Jetzt möchte Maria Höfl-Riesch zunächst einmal entspannt Urlaub machen und später vielleicht etwas mit Mode oder Kosmetik.
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Ihre Bilanz ist eindrucksvoll, national sowieso - dort sind ihr allenfalls Rosi Mittermaier und Katja Seizinger ebenbürtig. Auch international gehört sie zur Liga der Größten - vor allem wegen ihrer Erfolge bei Großveranstaltungen. Die Bilanz: dreimal Gold bei Olympia, dazu einmal Silber; zweimal Gold und viermal Bronze bei Weltmeisterschaften; ein Gesamtweltcup; fünf weitere kleine Weltcup-Kugeln und 27 gewonnene Rennen im Weltcup.