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Politik

UN: Hilfsorganisationen aus Jemen verbannt?

24. Januar 2018

Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Betroffen von dem Verbot durch die aufständischen Huthis sind angeblich 35 internationale Organisationen im Jemen - mitten in einer der schwersten humanitären Krisen der Welt.

Jemen Bürgerkrieg
Not, Elend, Zerstörung - und zehntausende Jemeniten auf der Flucht Bild: Getty Images/AFP/M. Huwais

Erst am Wochenende war von den Vereinten Nationen ein neues Hilfsprogramm für den Jemen im Umfang von drei Milliarden Dollar beschlossen worden. Etwa 13 Millionen Menschen sollten endlich versorgt werden. Doch nun sickerte in UN-Kreisen die Information durch, Huthi-Rebellen hätten 35 Hilfsorganisationen der UN und anderen Agenturen und Gruppen die Einsätze in den von ihnen kontrollierten Gebieten untersagt.  

Auch auf einem Tweet der Botschaft der jemenitischen Regierung in Washington ist eine Liste der betroffenen Hilfsorganisationen aufgeführt, darunter die Weltgesundheitsorganisation, das UN-Kinderhilfswerk und die Entwicklungsgruppe Oxfam. Ein UN-Vertreter, der nicht genannt werden wollte, bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass man in Verhandlungen stehe. Nähere Details berichtete er nicht. Ein Sprecher des von den Huthis betriebenen Gesundheitsministeriums soll die Berichte über ein Verbot dementiert haben.      

Gewalt, Hunger, Cholera

Mit einem derartigen Verbot wäre die Versorgung der unter Bürgerkrieg und Bombardements notleidenden Bevölkerung im Jemen noch schwieriger. Die von Saudi-Arabien geführte Allianz arabischer Staaten bekämpft seit 2015 die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen. Die UN-Flüchtlingshilfe wies noch einmal auf die dramatische Lage der Menschen hin.

"Der Jemen braucht dringend eine rasche politische Lösung. Bis diese erreicht ist, benötigt das Land verstärkt humanitäre Hilfe", sagte Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UN-Flüchtlingshilfe, am Mittwoch. Drei Millionen Menschen seien geflüchtet, und rund elf Millionen Jemeniten befinden sich in akuter Lebensgefahr.

Die Lebensgrundlage der Menschen ist demnach durch anhaltende Gewalt, den Ausbruch der Cholera und eine Hungersnot zerstört worden. Die Folge seien weitere Fluchtbewegungen ohne Aussicht auf Rückkehr. "89 Prozent der bereits Vertriebenen im Jemen leben schon mehr als ein Jahr von ihren Heimatorten entfernt", hieß es.

SC/qu (AP, kna)

 

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