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Politik

Hackerangriff auf Twitter-Konten von Prominenten

16. Juli 2020

Betroffen waren Amazon-Chef Bezos, Tesla-Chef Musk, Microsoft-Gründer Gates, Ex-Präsident Obama, Präsidentschaftskandidat Biden und die Firma Apple. Unbekannte platzierten Werbung für dubiose Kryptowährungs-Deals.

Twitter Logo
Bild: picture-alliance/dpa/D. Reinhardt

Auf den Twitter-Konten prominenter US-Politiker und namhafter Unternehmen erschien eine Aufforderung, Bitcoins zu überweisen. In einer über alle Accounts verbreiteten Nachricht wurde versprochen, auf ein Konto geschickte Bitcoins würden verdoppelt. Gehackt wurden unter anderen die Accounts des US-Präsidentschaftskandidaten Joe Biden, des früheren US-Präsidenten Barack Obama, von Tesla-Chef Elon Musk, dem Rapper Kayne West und vielen weiteren bekannten Persönlichkeiten, darunter Amazon-Gründer Jeff Bezos, Investor Warren Buffett, Microsoft-Mitbegründer Bill Gates und die Unternehmenskonten von Uber und Apple.

Nicht der erste Hackerangriff auf Twitter, aber ein besonders brisanter

Twitter sprach von einem "Sicherheitsvorfall". Während gehackte Accounts nicht ungewöhnlich sind, waren Experten überrascht über den Umfang und das Ausmaß des Vorfalls. "Dies scheint der bislang schlimmste Angriff auf eine große Social-Media-Plattform zu sein", sagte Dmitri Alperovitch, Mitbegründer des Cybersicherheitsunternehmens CrowdStrike. Das Ausmaß der Attacke legt nahe, dass diesmal nicht wie bei früheren Fällen etwa eine mit Twitter-Accounts verknüpfte App ausgenutzt wurde, sondern direkt Systeme von Twitter betroffen sein könnten.

Drei der Betroffenen: Jeff Bezos (l.), Bill Gates (M.) und Warren Buffet (r.)

Twitter blockte mehr als eine Stunde nach dem Auftreten des Vorfalls die verifizierten Konten von Prominenten und Journalisten, aber auch von Regierungen, Politikern und Staatsoberhäuptern, um eine Verbreitung der betrügerischen Zahlungsaufforderung zu unterbinden. Die Nutzer des Kurznachrichtendienstes seien "möglicherweise nicht in der Lage, zu twittern oder ihr Passwort zurückzusetzen, während wir diesen Vorfall überprüfen und beheben", erklärte Twitter. Es blieb zunächst offen, ob alle verifizierten Benutzer des Kurznachrichtendienstes betroffen waren, aber wenn ja, hätte dies enorme Auswirkungen auf die Plattform.

Zuvor hatten einige der regelmäßigen Nutzer des Dienstes offenbar Schwierigkeiten, die Kontrolle über ihre Twitter-Konten zurückzugewinnen. Öffentlich zugängliche Datensätze zeigen, dass die mutmaßlichen Betrüger bereits Kryptowährung im Wert von mehr als 100.000 Dollar erbeutet haben. Der Vorfall wirft Fragen zur Cybersicherheit von Twitter auf.

qu/wa (rtr, dpa)

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