Haftbefehl wegen geplanten Anschlags auf Synagoge in Halle
29. April 2025
Wegen eines geplanten rechtsextremistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle an der Saale ist gegen einen jungen Mann Haftbefehl erlassen worden. Der 19-Jährige soll zwischen Juli vergangenen Jahres und Februar seine Anschlagspläne wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe beschafft haben, wie die Staatsanwaltschaft Halle mitteilte.
Kein konkreter Zeitpunkt für Durchführung
Gegen den Tatverdächtigen wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe ermittelt. Ein konkreter Zeitpunkt für die Durchführung der Tat stand der Staatsanwaltschaft zufolge - nach derzeitigem Ermittlungsstand - nicht fest. Der Beschuldigte selbst bestreitet demnach, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben.
Der junge Mann, der in der Schweiz lebt und zuvor in Halle an der Saale gewohnt hatte, war am 14. Februar von den eidgenössischen Behörden festgenommen worden. Dabei wurde neben elektronischen Kommunikationsmitteln auch eine funktionsfähige Langwaffe beschlagnahmt. Vor einer Woche überstellte die Schweiz den Beschuldigten dann nach Deutschland.
Synagoge schon 2019 Anschlagsziel
Auf die Synagoge in Halle wurde bereits ein rechtsextremistisch motivierter Anschlag verübt. Am 9. Oktober 2019 hatte ein Rechtsextremist aus Sachsen-Anhalt versucht, diese zu stürmen, als dort die Feierlichkeiten zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur stattfanden. Als er an der gesicherten Tür der Synagoge scheiterte, erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin auf der Straße und stürmte einen Imbiss in der Nähe, wo er einen 20-jährigen Mann tötete. Auf der Flucht vor der Polizei verletzte er weitere Menschen, bevor er schließlich festgenommen werden konnte. Der Attentäter wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
sti/pg (afp, dpa epd, kna)
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