1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Haftstrafe für Regimekritikerin Herasimenia

27. Dezember 2022

Bei Olympischen Spielen holte Aliaksandra Herasimenia einst Medaillen für Belarus. Später übte sie scharfe Kritik an der Führung in Minsk. Nun wurde die Schwimmerin dafür verurteilt - in Abwesenheit.

Aliaksandra Herasimenia
Aliaksandra Herasimenia - fotografiert 2020 in LitauenBild: Darius Mataitis/IMAGO

Aliaksandra Herasimenia sei von einem Gericht in Minsk in mehreren Punkten schuldig gesprochen worden, darunter wegen "Aufrufen zu Sanktionen" und anderer Handlungen "mit dem Ziel, der nationalen Sicherheit zu schaden", teilte die Menschenrechtsorganisation Wjasna mit. Das Urteil: zwölf Jahre Gefängnis.

Die mittlerweile 36-Jährige, die bei Olympischen Spielen zwei Silber- und eine Bronzemedaille für Belarus gewann und 2019 ihre Sportkarriere beendete, lebt seit Herbst 2020 im Exil. An der Gerichtsverhandlung nahm sie nicht teil.

2016: Herasimenia im Estádio Aquático Olímpico in Rio de JaneiroBild: Matt Slocum/AP/picture alliance

Unterstützung für kritische Sportler

Herasimenia hatte nach den Massenprotesten gegen die umstrittene Wiederwahl von Staatschef Alexander Lukaschenko 2020 die "Belarussische Stiftung für sportliche Solidarität" (BSSF) mitgegründet. Die Stiftung half Sportlerinnen und Sportlern, die wegen ihrer politischen Ansichten von den Behörden verfolgt wurden, finanziell und juristisch. Zudem setzte sie sich für einen Boykott von Sportveranstaltungen in Belarus ein und appellierte an das Internationale Olympische Komitee (IOC), die ehemalige Sowjetrepublik zu suspendieren. In Belarus wurde die Stiftung als extremistisch eingestuft.

2021 versteigerte Herasimenia eine Goldmedaille, die sie bei der Schwimm-WM 2012 gewonnen hatte. Auch der Erlös in Höhe von 13.500 Euro ging an die Stiftung.

wa/pgr (sid, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen