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Haiti zählt mehr als 800 Tote nach Hurrikan

7. Oktober 2016

In Haiti steigt die Zahl der Todesopfer durch den Hurrikan "Matthew" stündlich. Jetzt ist von mindestens 800 Toten die Rede. In den USA sind Millionen Menschen vor dem heranziehenden Wirbelsturm auf der Flucht.

Haiti Hurrikan Matthew Zerstörung
Eine Schneise der Verwüstung hat "Matthew" durch Haiti gezogenBild: Reuters/C.G. Rawlins

Am Freitag erreichte der Sturm mit Böen von bis zu 195 Kilometern pro Stunde Florida. Nachdem der südliche Teil des bei Urlaubern beliebten Bundesstaates weitgehend verschont blieb, mahnte Präsident Barack Obama die Amerikaner weiter zu Vorsicht.

Es handele sich noch immer um einen sehr gefährlichen Hurrikan mit dem Risiko von Sturmfluten, sagte Obama. Auch in den kommenden Tagen müsse den Anweisungen der Behörden unbedingt Folge geleistet werden.

Schwächer, aber immer noch gefährlich

Vor der Küste von Florida hatte sich "Matthew" zuvor etwas abgeschwächt auf Hurrikan-Stärke 3. Fernsehbilder zeigten menschenleere Straßen, umgestürzte Bäume und gekappte Stromleitungen. Die NASA meldete beschädigte Dächer und Stromausfälle am Weltraumbahnhof von Cape Canaveral. Im Landkreis St. Lucie starb eine Frau nach Behördenangaben nach einem Herzstillstand. Die Rettungskräfte hatten die Patientin wegen des Wirbelsturms nicht rechtzeitig erreichen können.

Welch enorme und zerstörerische Wucht der Hurrikan entfalten kann, zeigen die neuen Angaben aus Haiti: Im am schwersten getroffenen Süden des Landes wurden mindestens 29.000 Häuser zerstört. Mindestens 800 Menschen wurden nach jüngsten Angaben von Hilfsorganisationen und Behörden durch den Wirbelsturm in den Tod gerissen. Es wird damit gerechnet, dass die Zahlen noch steigen werden. Viele von der Außenwelt abgeschnittene Orte wurden bislang noch nicht von den Helfern erreicht. In den entlegenen Gegenden werden weitere Opfer befürchtet.

 

Die USA haben den Hurrikan noch nicht hinter sich - Bieten solche Absperrungen tatsächlich Schutz?Bild: picture-alliance/AP-Photo/E. Gay

Angesichts der Not bat die Regierung von Haiti um internationale Unterstützung. Deutschland stellte 600.000 Euro Soforthilfe bereit.

Erste Hilfe aus den USA

Die USA entsenden ein Marineschiff mit Rettungs- und Wiederaufbauspezialisten nach Haiti. Die "USS Mesa Verde" habe Befehl erhalten, den humanitären Hilfseinsatz zu unterstützen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington. An Bord sind 300 Marineinfanteristen, außerdem bringt das Marineschiff mehrere Transporthubschrauber nach Haiti.

Zuvor hatten die US-Behörden bereits die Entsendung von 250 weiteren Soldaten und neun Hubschraubern in den bitterarmen Karibikstaat angekündigt. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind etwa 350.000 Menschen auf Hilfe angewiesen. 

haz/sc (rtr, dpa)

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