Haiti zieht erschreckende Hurrikan-Bilanz
10. Oktober 2016Durch den verheerenden Wirbelsturm "Matthew" sind in Haiti weit mehr Menschen ums Leben gekommen als zunächst angenommen: In jüngsten Berichten aus dem Karibikstaat ist von mehr als 1000 Toten die Rede. Das ergab die Auswertung der Angaben diverser lokaler Behörden. Teilweise wurden die Opfer in Massengräbern bestattet.
Wegen des Mangels an sauberem Trinkwasser befürchtet die haitische Regierung zudem einen Anstieg der Cholera-Erkrankungen. Sechs Jahre nach einem Erdbeben mit mehr als 200.000 Toten leben in dem völlig verarmten Land noch immer Zehntausende Menschen in Zelten und Notunterkünften. Dadurch konnte Hurrikan "Matthew", der mit mehr als 230 Kilometern pro Stunde am Dienstag über Haiti hinweggefegt war, besonders viel Zerstörung anrichten. Nach Angaben der UN benötigen mindestens 350.000 Menschen Hilfe.
USA kommen eher glimpflich davon
Auch in den US-Bundesstaaten Florida, Georgia sowie South und North Carolina verursachte der Sturm schwere Schäden vor allem durch massiven Regen und Überschwemmungen, die befürchtete Katastrophe blieb dort aber aus. Laut Medienberichten kamen in den Vereinigten Staaten mindestens 15 Menschen durch "Matthew" ums Leben.
Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami (NHC) bewegte sich "Matthew" zuletzt gen Nordosten Richtung Atlantik, wobei er sich weiter abschwächte.
wa/ml (rtr, dpa, nhc)