Halloween, das ist die Kurzform von "All Hallow's Eve" – dem Abend vor Allerheiligen. Am 31. Oktober feiern besonders Nordamerikaner den irischen Volksbrauch. Auch in Europa erfreut sich das Fest seit den 1990ern zunehmender Beliebtheit. Doch wo hat das Fest seine Wurzeln?

Irische Einwanderer brachten Halloween zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die USA, doch der Brauch ist viel älter. Es wird vermutet, dass er seinen Ursprung um das Jahr 4000 v. Chr. hat. Das keltische Totenfest, Samhain, war für die Kelten eine Art Silvester - das neue Jahr begann also im November. Am letzten Oktobertag, so glaubte man, verschwamm die Grenze zwischen den Lebenden und Toten.

Der Kürbisbrauch geht der Legende nach auf Jack Oldfield zurück. Jack fing den Teufel mithilfe einer List ein. Er ließ ihn unter der Bedingung frei, dass er Jack niemals holen würde. Nach seinem Tod konnte Jack weder in den Himmel noch in die Hölle. Aber er bekam vom Teufel ein glühendes Stück Kohle und eine ausgehöhlte Rübe. Seither wandert er mit dem leuchtenden Kürbis herum.

Um sich an Halloween vor bösen Geistern zu schützen, verkleideten sich die Menschen. Der Brauch ist heute besonders in den USA und Kanada sehr beliebt, wie hier auf der Halloween-Parade in New York. Auch in Europa verkleiden sich Grusel-Fans jedes Jahr und feiern Halloween statt der ursprünglich christlichen Feiertage. Die Ähnlichkeit zum Karneval ist nicht zu übersehen.

Heute werden nicht mehr nur die klassischen Gruselfratzen in Kürbisse geschnitzt. Die Kreativität kennt keine Grenzen. Halloween ist kein Totenfest mehr, stattdessen wird der 31. Oktober genutzt, um sich zu verkleiden und zu feiern. Unser Bild zeigt US-Präsident und First Lady, Barack und Michelle Obama, als Kürbisgesichter.

Die US-amerikanische Sängerin Stefani Joanne Angelina Germanotta, besser bekannt als Lady Gaga, lieh diesem Kürbis ihr Gesicht. Die Ähnlichkeit ist frappierend, sehr zum Stolz des Kürbiskünstlers. Lady Gaga, selbst ein Gesamtkunstwerk, spielt in ihrer Kunst mit verschiedenen Identitäten, mit Ekel genauso wie mit Erotik. Halloween passt zu ihr also wie die Faust aufs Auge.

Die US-amerikanische Wanderausstellung "Rise of the Jack O'Lanterns" präsentiert mehr als 5000 mit der Hand bearbeitete Kürbisse, doch es muss nicht immer nur ein Einzelexemplar sein. Gleich mehrere fügen sich bisweilen auch zu imposanten Figuren zusammen, wie zu diesem "Halloweenus Saurus". Ein seltener Anblick!

In Deutschland fiel Karneval 1991 wegen des Golfkriegs aus, doch die Läden waren schon voll mit Kostümen. Ein neues Verkleidungsfest musste her! So entstand die Idee, die Karnevalskostüme stattdessen an Halloween zu verkaufen. Ohnehin wurde das Fest in den Folgejahren immer bekannter und beliebter. Heute findet Halloween viele treue Anhänger und Fans und ist in ganz Europa etabliert.